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Rückkehr nach St. Elwine

Rückkehr nach St. Elwine

Titel: Rückkehr nach St. Elwine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
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fuhr er danach fort. „Und, meiner Meinung nach, auch darauf eingehen. Sollte Cleaver jetzt einen Rückzieher machen, werden andere es ihm gleich tun. Das kann uns ein ganz stolzes Sümmchen kosten.“
    Josh überflog noch einmal die Faxmitteilung und fuhr sich fahrig durch das tiefschwarze Haar.
    „ Es ist auffällig“, begann Marc erneut: „Dass unsere sämtlichen europäischen Projekte völlig unberührt von den Problemen sind. Genau genommen gibt es nur in Maryland bedenkliche Meldungen der Bauleiter. Irgendjemand treibt hier mit uns sein Unwesen.“ Marc sah seinen Freund jetzt eindringlich an.
    Josh kniff alarmiert die Augen zusammen. „Was noch?“, hakte er sofort nach. „Da gibt es doch noch ein wichtiges Detail, stimmt ’s?“
    Marc nickte. „Josh, die Meldungen betreffen nur Baustellen, die ich persönlich projektiert habe.“
    „ Was soll das heißen?“
    „ Genau, was ich gesagt habe.“
    „ Das kann ein Zufall sein, Marc.“
    „ Ich glaube nicht sonderlich an Zufälle.“
    „ Ich habe gerade die Baupläne überprüft. Du hast keinen Fehler gemacht. Vielleicht sollten wir Don Ingram einschalten.“
    „ Das Gebiet ist viel zu groß. Der Sheriff kann hier in der Stadt und der näheren Umgebung die Augen offen halten, aber mehr ist einfach nicht drin.“
    Josh musste ihm da zustimmen.
    „ Nein, wir brauchen jemanden, der sich auf einem Bau auskennt, sicherheitstechnisch voll auf der Höhe ist und absolut glaubwürdig vor den Arbeitern auftritt.“
    „ Du willst also jemanden einschleusen?“, stellte Josh ruhig fest.
    „ Ja, so etwas in der Art schwebt mir vor.“
    „ Kennst du jemanden, der diese Rolle übernimmt?“
    „ Ich habe bereits ein paar Erkundigungen eingezogen. Der hier, denke ich, ist unser Mann.“
    Er reichte Josh ein weiteres Schreiben.
    „ Rafe Masterson, Bauingenieur, Statiker, ehemals beschäftigt beim FBI, jetzt eigene Sicherheitsfirma.“ Las er laut. „Wieso ist er nicht mehr beim FBI?“
    „ So viel ich weiß, ist er während der Ermittlungen einigen wichtigen Leuten zu sehr auf die Zehen getreten. Als alles ans Tageslicht kam, wurde er in der Öffentlichkeit zwar gelobt, hinter verschlossenen Türen hat man ihn allerdings entlassen. Natürlich mit einer saftigen Abfindung.“
    „ Verstehe. Die hat ihm ermöglicht, sein eigenes Ding aufzuziehen.“ Josh konnte sehr wohl eins und eins zusammen zählen.
    „ Exakt.“
    „ Du warst ja bereits ziemlich fleißig in dieser Sache, Marc. Erstklassige Recherchen. Ich denke, dieser Rafe Masterson ist tatsächlich unser Mann.“
    Josh war allerdings der leicht verkniffene Zug um die Mundwinkel seines Freundes nicht entgangen. Er wirkte noch immer mehr als angespannt.
    „ Okay, ich werde mich sofort mit Masterson in Verbindung setzen und einen Termin klar machen. Vorher frage ich aber noch in der Buchhaltung nach, wie viel uns die Sache kosten darf“, gab Josh sein Einverständnis.
    „ Josh...“
    „ Ja?“ Er sah auf und musterte die ernste Miene seines Freundes.
    „ Ich würde das gern selbst in die Hand nehmen.“
    „ Klar, kein Problem.“
    Wenn Josh darüber erstaunt war, so ließ er es sich nicht anmerken. Eigentlich überließ Marc die meisten Probleme lieber ihm. Anscheinend lag dieser Fall hier anders.
    „ Danke“, murmelte er gerade.
    „ Wofür?“ Josh war nun doch verblüfft.
    „ Dafür, dass du mir vertraust.“
    „ Dass ich was? Du denkst doch nicht etwa ...?“
    „ Oh doch! Genau das denke ich, Josh“, unterbrach ihn Marc ungehalten.
    Es entstand eine kurze Pause in der niemand ein Wort sprach.
    Dann erklärte Marc: „Das waren alles meine, von mir persönlich projektierten Aufträge. Ich habe dabei tatsächlich keine Fehler gemacht. Aber trotzdem beschleicht mich zusehends ein ungutes Gefühl. Irgendjemand bringt etwas mit meiner Person in Verbindung und genau deshalb möchte ich vorbereitet sein.“
    „ Das kannst du doch gar nicht wissen. Vielleicht...“
    „ Nicht vielleicht, Josh. Ich weiß es! Natürlich nicht genau wie und warum. Aber mein Instinkt sagt mir, dass es so ist.“
    „ Okay. Ich bitte dich nur um eines.“ Josh sah seinem Freund fest in die Augen.
    „ Halte mich stets auf dem Laufenden. Ich bin, genau wie du, auch gern vorbereitet.“
     
    Josh fasste spontan den Entschluss nach Tanner House zu fahren. Die Gedanken, die er sich um seinen Freund machte, trudelten noch immer durch seinen Kopf. Er brauchte zum Feierabend etwas Ablenkung. Außerdem erinnerte er sich daran,

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