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Rücksichtslos

Rücksichtslos

Titel: Rücksichtslos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Slottke
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Originalschauplätzen in Verbindung zu bringen. Arnold folgte ihr neugierig, bis sie an einer Art Trampelpfad, der in den Wald führte, stehen blieb. Auf dem Display des Apparates konnte sie nichts erkennen. Allerdings befanden sich nun frische Spuren auf dem Pfad.
    „ Sind das deine?“
    Arnold bejahte. Katharina folgte ihnen und konzentrierte sich dabei auf den Boden. Außer den frischen Spuren und kleinen, durch Wassertropfen hervorgerufenen, Löchern erschien der Weg unberührt. Immer wieder streiften tiefhängende Äste ihr Gesicht. Teilweise knackte eine dünne Eisdecke unter ihren Füßen. Mit einem Mal war der kleine Pfad zertrampelt, eine Frau im weißen Overall kam ihr entgegen und schon stand sie vor dem Gestrüpp, vor dem die beiden Leichen gelegen hatten.
    „ Ich weiß schon, warum ich so schnell hier war und die Bilder geschossen habe, bevor die Meute eintraf“, bemerkte er grinsend.
    Zum Glück war Arnold einer derjenigen, die mitdachten. Sie klickte durch die restlichen Bilder. Die Schneedecke rings um die Fundstelle war bis auf Tierspuren und die frischen Abdrücke zweier Personen unberührt.
    „ Danke. Fahr heim und rutsch gut ins neue Jahr!“
    Arnold nahm seinen Apparat entgegen, wünschte ihr auch alles Gute und ging. Sie selbst suchte die Polizisten auf, die als erste hier eingetroffen waren. Beide bestätigten, dass die einzigen Spuren, die zu den Toten und zurückgeführt hatten, von Kramer und dessen Hund stammten.
    Somit wäre klar, dass die Toten hier abgelegt wurden, bevor es angefangen hat, so stark zu schneien oder während es noch geschneit hat. Stellte sich nur die Frage, ob das vor Weihnachten oder schon vor etwa zwei Wochen gewesen war.
    Auf dem Rückweg hielten sie beim rechtsmedizinischen Institut an. Da die Leichen gefroren waren, konnten sie noch nicht obduziert werden. Pohl versprach ihnen aber, am Neujahrstag ins Institut zu kommen, um sie sich vorzunehmen.
    „ Rufen Sie mich bitte sofort an, wenn Sie die Obduktion beendet haben“, meinte Katharina.
    „ Oder mich, sollten Sie Katharina nicht erreichen“, fügte Thomas hinzu.
    „ Das werde ich. Zilinski hat die blaue Wanne mitgenommen. Er will sie sofort untersuchen.“
    „ Gut.“
     
    Weit nach Mittag trafen die d rei wieder in der Kriminal direktion ein. Uwe Krüger erwartete sie bereits, um ihnen mitzuteilen, dass die Fingerabdrücke, die sie auf der Spritze gefunden haben, nicht mit denen von Jürgen Hagen übereinstimmen. Und auch mit keinem der Abdrücke, die sich in der Datei befanden.
    „ Wäre auch zu schön gewesen, zu einfach“, murmelte Thomas.
    Katharina war jedoch zwiegespalten. Einerseits fühlte sie sich ungewohnt erleichtert, andererseits war sie sicher, dass Hagen irgendetwas wusste. Sie mussten es nur noch aus ihm rauskitzeln . Blieb die Frage, wie?
     
    *
     
    Philipp konnte sich auf nichts konzentrieren. Ursprünglich hatte er vorgehabt, seine nächsten Vorlesungen vorzubereiten, doch nichts ging ihm von der Hand. Was war passiert? War wieder eine junge Frau ermordet worden? Sofort dachte er an Jürgen. Wie gut kannte er ihn? Seit beinahe zehn Jahren hatte er ihn nicht mehr gesehen. In so einer Zeit konnte sich ein Mensch verändern. Wobei er sich in Gesellschaft von ihm und auch seiner Frau ausgesprochen wohl gefühlt hatte. So schlecht konnte seine Menschenkenntnis doch nicht sein. Er nahm das Telefon und legte es unschlüssig wieder hin. Nach mindestens fünf Anläufen wählte er schließlich Jürgens Nummer. Er hörte den Klingelton. Es läutete unaufhörlich. Beinahe erleichtert wollte er auflegen, als sich jemand meldete.
    „ Ja?“
    „ Jürgen?“
    „ Ja.“ Dessen Stimme klang barsch.
    „ Ich bin’s. Philipp. Ich wollte … “
    „ Lass mich bloß in Ruhe! Toller Freund, dessen Verlobte mich gleich als Verbrecher und Mörder abstempelt. Ruf mich bloß nicht mehr an, und lasst euch nie wieder blicken!“
    Klack. Das Gespräch war beendet. Philipp starrte das Telefon noch eine Zeit lang wie gelähmt an, dann endlich schaffte er es, auch aufzulegen.
     
    *
     
    „ Die Presse darf keinerlei Einzelheiten erfahren“, erklärte Thomas der Pressesprecherin Stephania Franticelli.
    Katharina wunderte sich zum bestimmt hundertsten Mal darüber, dass ein Name so wenig zu einer Person passen konnte. Der Name hörte sich nach einer rassigen Italienerin an, aber Stephania sah eher aus wie eine große Schwedin mit ihrer Körpergröße von über einsachtzig und ihren kurzen hellblonden

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