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Ruegen Ranen Rachedurst

Ruegen Ranen Rachedurst

Titel: Ruegen Ranen Rachedurst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Albert Baeumer
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am nächsten Tag schon abreisen müsste und lobte das reichhaltige Frühstück. „Zu Hause werde ich immer kurzgehalten, weil meine Frau meint, dass ich nicht zunehmen darf!“, erklärte der Mann. „Sie ist Vegetarierin, müssen Sie wissen. Aber solange ich hier nach Rügen auf Montage muss, kann ich das bei Ihnen ja nachholen. Arbeiten und dabei in Strandnähe wohnen – davon können andere nur träumen …“
    „ Hauptsache, es hat Ihnen gefallen“, sagte die Dame neben dem Portier sehr freundlich.
    „ Ach, sagen Sie: Wie heißt noch mal Ihr Koch?“, fragte der Mann nun in gedämpftem Tonfall.
    „ Das ist der Herr Schöfl.“
    „ Passen Sie auf, dass man Ihnen den nicht abwirbt!“
    „ Ich glaube, der fühlt sich hier ganz wohl“, versicherte der Portier.
    Der Gast zuckte mit den Schultern. „Also, ich würde dem sofort das Doppelte zahlen und ihn für mich arbeiten lassen, so gut wie der ist! Vorausgesetzt natürlich, ich wäre in der Gastronomie tätig. Ihr Koch ist wirklich top!“
    „ Na, dann bin ich ja froh, dass Sie kein Hotel und kein Restaurant haben“, scherzte die Dame.
    Der Mann sah auf die Uhr. „Ich muss los! Heute will ich zum Kap Arkona. Obwohl – man traut sich ja schon fast nicht mehr an die alten Kultplätze der Ranen und zu allem, was damit zu tun hat – seit dieser Irre auf der Insel herumläuft und die Leute köpft!“
    Damit ging er davon.
    Die Dame neben dem Portier wandte sich sofort an Benecke, noch ehe George Luft geholt und nach den beiden Joggerinnen gefragt hatte.
    „ Sie sind Herr Dr. Benecke, nicht wahr?“
    „ Richtig, aber …“
    „ Nicolé Hahne – ich bin die Managerin des Hotels Seestern.“ Freundlich lächelnd schüttelte sie den beiden Herren die Hand.
    „ Hitlers Schädel!“, sagte Nicolé Hahne wie aus der Pistole geschossen. „Heute stand wieder ein kleiner Artikel in der Zeitung darüber – und ich besitze natürlich die Dokumentation von n-tv auf DVD, weil mich das Thema sehr interessiert. Deswegen habe ich Sie auch gleich erkannt – obwohl, den Ring in der Nase hatten Sie da aber noch nicht!“
    „ Den trage ich auch nie bei Fernsehaufnahmen. Ich will den Leuten ja nicht Angst machen oder sie ablenken, sondern ihnen in zwei, drei Sätzen möglichst viel erklären.“
    Die Managerin des Hotels Seestern nickte und wandte sich jetzt lächelnd George zu, der sich beeilte, ihr seinen Namen und den Beruf zu nennen. „Aber in den letzten Tagen fungiere ich als eifriger Adlatus des berühmten Dr. Benecke“, fügte er verschmitzt lächelnd hinzu.
    Sie tauschten noch ein paar Höflichkeiten aus, als Frau Hahne sich vor die Stirn schlug:
    „ Ach Herr Dr. Benecke, es hat jemand hier angerufen und nach Ihnen gefragt.“
    Benecke und George tauschten einen verdutzten Blick. „Zufällig ein Hauptkommissar Jensen?“, fragte der Reporter, dem in diesem Moment keine andere Person einfiel.
    Aber Nicolé Hahne schüttelte energisch den Kopf. „Nein, das war sehr merkwürdig. Der Mann sprach sehr schleppend. Irgendwie …“
    „ So abgehackt, als würde er einzelne Wörter vorlesen?“, ergänzte Benecke.
    „ Genau! Er wollte wissen, ob Sie hier im Hotel Seestern wohnen. Ich konnte ihm natürlich nicht einfach so Auskunft erteilen. Er hatte sich zuvor schon mit unserem Portier herumgestritten und der hat mir den Anruf weitergeleitet. Tja, der Mann wurde dann etwas pampig und hat bald wieder aufgelegt. Ich wollte Ihnen das nur sagen. Für mich klang das nämlich nicht so, als wäre er wirklich ein Bekannter von Ihnen.“
    Benecke atmete tief durch. „Nein, aber es sieht fast so aus, als wollte er das gerne werden.“
    Eine Weile herrschte betretenes Schweigen.
    „ Scheint so, als wüsste jemand, dass Sie etwas im Hotel Seestern zu tun haben“, lautete Georges Vermutung.
    „ Meine Herren, so leid es mir tut, aber ich muss mich jetzt um neu angekommene Gäste kümmern. Den beiden Damen, die Sie hier treffen wollten, haben wir die Nachricht weitergegeben“, sagte Frau Hahne. „Und die sind schon ganz wild darauf, sich mit Ihnen zu treffen.“ Bei diesen Worten lächelte sie den Kriminalbiologen süffisant an und zeigte Richtung Restaurant.
    „ Ich bringe Sie hin. Und dann hoffe ich, dass Sie vielleicht etwas Licht in diesen mysteriösen Fall mit dem irren Köpfer bringen können. Der bringt doch unsere schöne Insel in Verruf!“
    „ Ach, im Allgemeinen denke ich, ziehen solche Irren genauso viele Touristen an wie sie abschrecken!“, äußerte sich

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