Rühr nicht an mein dunkles Herz (German Edition)
Mund. Er legte sich auf den Boden, und sie folgte ihm. Ihr nun lose herunterfallendes Haar umrahmte seinen schlanken Oberkörper. Seine Brustwarze wurde hart, als sie mit dem Daumen darüberstrich. Sie entledigte sich ihrer Schuhe und strich mit dem nackten Spann über seine bekleidete, durchnässte Wade. Selbst dort war er muskulös. Sie legte sich der Länge nach auf ihn und umschlang ihn mit Armen und Beinen. Sie wollte in ihm versinken, wie der Regen in der Erde.
Er drehte sich mit ihr, sodass jetzt sie auf dem Boden zu liegen kam, und erhob sich über sie. Sie ließ die Hände über seinen Rücken gleiten, dann zum Schlitz in seiner Hose. Das war jetzt ihr Begehren. Sie nestelte an dem Verschluss herum, und seine Hände führten sie, bis ihre Finger ihn in seiner ganzen Länge umschlossen – hart, heiß und unerwartet glatt. Die Intensität ihrer Begierde schockierte sie. Sie erzitterte darin, zögerte an einer feinen, qualvollen Schwelle, die nicht nur körperliche Begierde war, sondern noch etwas anderes, etwas rein Triumphierendes. Es speiste sich aus den Überresten ihrer Furcht; es verwandelte das Risiko in ein Aphrodisiakum. Das ist die Frau, die ich sein werde . Es lag keinerlei Würde in diesem Augenblick, in ihren nassen Röcken, die sich an ihrer Taille bündelten und ihren Schoß noch von seinen Lenden trennten. Ob nun im Kleinen oder im Großen betrachtet, war ihr jetziges Handeln den Erwartungen, die andere an sie stellten, ganz und gar fremd. Sie hätte ein Milchmädchen sein können, ein sündhaftes Frauenzimmer – alles außer Lydia Boyce. Außer dass sie Lydia Boyce war . Und sie würde es mit Freuden tun, bereitwillig und frohen Herzens.
Sie küsste ihn mit neuer Wildheit. Sein Penis stieß gegen sie, ein unverblümter, unnachgiebiger Druck. Die Aggressivität des Aktes raubte ihr den Atem. Sie spürte, wie sie nachgiebiger wurde, während sich alles in ihr seiner Kraft öffnete. Sie hatte sich Flügel gewünscht, und nun schwebte sie, nur noch von ihrem pulsierenden Körper zusammengehalten. Selbst der Boden, der sich in ihre Schulterblätter grub, schien ihr willkommen, ein harter, angenehmer Kontrast zu ihren schlaffen Gliedern. Sie nahm es fälschlicherweise als weitere Dimension seiner Berührung wahr.
Dann spürte sie plötzlich weniger einen Schmerz als vielmehr ein Brennen: langsam für eine Empfindung geöffnet zu werden, die sie sich niemals hätte vorstellen können. Dann stieß er heftig und kraftvoll zu, und es schoss nun doch ein Schmerz durch sie. Sie wimmerte, und er erstarrte. Sie war auf eine Art von ihm ausgefüllt, wie sie es noch nie gewesen war, nahm Stellen tief in sich wahr, die ihrem Bewusstsein bislang nicht zugänglich gewesen waren. Er flüsterte ihr etwas zu – sie verstand es nicht , doch sie nickte, und das war alles, was er brauchte. Seine Hüften zogen sich zurück und drängten wieder nach vorn. Er bewegte sich in ihr. Sie klammerte sich an seinen Haaren, an seinen Schultern, an seinem Rücken fest, um ihn mit dem Mund, mit dem Körper in sich aufzunehmen; die Vorstellung dämpfte ihre Schmerzen, ließ ein heftiges Verlangen sich in ihr ausbreiten. Sie hob sich ihm entgegen und spürte dasselbe wie zu Beginn, wie alles sich lockerte, weicher wurde. Sie trieb ihn an. Er blieb in ihr, konzentriert, seine Lippen jetzt auf ihrer Schulter, jetzt an ihrem Kinn; ein Liebeswerben oben, unten eine stete Invasion – sie konnte so laut sein, wie sie wollte, alles tun, was ihr gefiel, er würde nicht weg…
Er zog sich zurück, um seine Hand zwischen ihre Körper zu schieben, griff nach unten, um sie zu berühren – nur ein zweimaliges festes Streicheln. Aber es genügte. Die Muskeln in ihr zogen sich fest zusammen und zuckten. Mit einem Stöhnen vergrub er die Finger wieder in ihren Haaren und stieß schnell gegen sie – einmal, zweimal, noch einmal – und hielt inne. Sein Kopf sank auf ihre Schulter. Sie lag erhitzt und zitternd da, schwer atmend von den wundersamen Gefühlen.
Nach einer Weile rollte er sich weg und zog sie mit sich, sodass sie beieinanderlagen, ihr Gesicht an seine Schulter geschmiegt. Sein Puls schlug immer noch schnell, und seine Arme waren angespannt, seine Finger steif, die auf ihrem Rücken und ihrer Hüfte lagen. Sie verspürte das Bedürfnis, etwas zu sagen. Doch wenn es Worte gab, die einem solchen Moment gerecht wurden, kannte sie sie nicht.
Während die körperlichen Empfindungen abebbten, schien die Ungeheuerlichkeit ihres
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