Rühr nicht an mein dunkles Herz (German Edition)
ein sehr guter. Oder hältst du mich für einen Mann, der die Schwäche einer Frau attraktiv findet?«
Nein. Dass er nicht so war, wusste sie. Die Überzeugung hallte in ihr wider und entkräftete all ihre tief sitzenden Bedenken. Seine aufgeknöpfte Weste hing lose herab – eine verpasste Gelegenheit, die förmlich um Abhilfe bettelte. Sie streifte sie ihm von den Schultern, und er machte die Arme lang, sodass sie zu Boden rutschte. »In Ordnung«, sagte sie, »beide zusammen«, und nach einem bedeutungsvollen Blickwechsel nickte er, sie holte tief Luft und er sank auf die Knie, wo er den Rest der Knöpfe an ihrem Mieder öffnete.
Sein Mund strich über den Ansatz ihrer Brust, und dann hob er sie ganz heraus und saugte an der Brustwarze. Dies verlieh dem Wort »köstlich« eine ganz neue Bedeutung. Das Gefühl, der leise Laut, den er dabei ausstieß, das Streicheln seiner Zunge ließen Hitze durch ihren Körper strömen. Ein skurriler Gedanke kam ihr in den Sinn, dass die wirklich exquisiten Köstlichkeiten, die Pralinen und Trüffel, sich sogar gerne verschlingen ließen. Seine Hände unter ihren Röcken strichen über ihre Waden nach oben, während er an ihr saugte, zuerst an einer Brust und dann an der anderen. Sein Haar fühlte sich weich und feucht an, und sie zog daran, wenn sein Mund zu fordernd wurde, und streichelte es, wenn seine Lippen sie streichelten.
Das klatschnasse Gewicht ihrer Röcke wurde leichter. Ihr Unterleib zog sich unter den Bewegungen seiner Hände zusammen: Er band ihre Unterhosen auf. Der regennasse Stoff landete mit einem dumpfen Schlag an ihren Fußknöcheln. Er raffte ihr Unterkleid hoch, und ihre Schenkel zogen sich unter seinen Lippen zusammen. Finger strichen über ihre Kniekehlen, zeichneten langsame Kreise, Spiralen, die emporstiegen wie seine Küsse. Und dann … und dann …
Sie blickte nach unten. Der Schuppen hätte einstürzen können, sie hätte keinen Mucks gemacht. Ihre Verwunderung war so vollkommen, dass die körperlichen Empfindungen verblassten. Sie nahm nichts mehr wahr als den Anblick seines Kopfes zwischen ihren Schenkeln. Sie sprach es für sich selbst deutlich aus, in einfach zu verstehenden Sätzen, was er gerade tat. Er leckte sie. Er benutzte seine Zunge, um sie zu öffnen und zu liebkosen. Trotzdem begriff sie es nicht. Er hatte die Hand ausgestreckt, um ihre Röcke von ihr wegzuhalten, sie an die Wand zu drücken; sein Unterarm zitterte vor Anstrengung, diesen ungünstigen Winkel beizubehalten. Er bot ihr den Anblick wissentlich. Er wollte, dass sie hinsah.
Diese Erkenntnis weckte ihre Sinne aufs Neue. Wieder auf ihren Körper konzentriert, glitt ihre Wahrnehmung jetzt nach unten wie ein fließender Eidotter, dorthin, wo seine Zunge über sie schnellte und sie neckte. Ein Wimmern entfuhr ihr. Das war sündhaft, unglaublich. Es war Ekstase. Es löste den Wunsch in ihr aus, aus der Haut zu fahren. Für die Gefühle, die in ihr aufstiegen, gab es keine Worte, nur ein plötzliches, überwältigendes Bedürfnis, ihn wieder eng an ihrem Körper zu spüren, an sie gepresst wie vorhin, aber noch härter, tiefer …
»Bitte.« Sie drückte ihn auf den nackten Fußboden und sank neben ihm auf die Knie. Sie wollte das tun. Er wollte ihr etwas sagen, doch sie hielt ihm den Mund zu. Er leckte ihre Handfläche, und sie drückte fester dagegen. »Bitte«, sagte sie noch einmal, und dann bemerkte sie ihren Fehler: Wenn sie das beide wollten, brauchte sie um nichts zu bitten.
Sie gab seinen Mund wieder frei und griff mit zitternden Händen nach dem Saum seines Hemds. Er hob die Arme, damit sie es ihm besser abstreifen konnte, was ein eigenartiges Hochgefühl in ihr auslöste. Sie konnte tun, was sie wollte, und er würde sich ihr fügen. Sie warf das Hemd beiseite und starrte ihn an. So offen hatte sie noch nie jemanden gemustert. Sie betrachtete ihn so genau und unverfroren wie ein Artefakt, und er hielt – vom raschen Heben und Senken seiner Brust einmal abgesehen – still und ließ es zu. Sein Bauch war flach und von Muskeln unterteilt, fremd und verführerisch zogen sie sich unter ihrer Berührung zusammen. Er sah nicht aus wie ein Hafenarbeiter, wie sie einmal gedacht hatte, sondern wie ein Boxer. Er setzte seinen Körper zum Kämpfen ein. Doch ihr stellte er ihn jetzt zu einem süßeren Gebrauch zur Verfügung, wenn nicht gar für einen friedvolleren.
Sie beugte sich vor und drückte ihm einen Kuss auf die nackte Schulter, so kräftig und fest unter ihrem
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