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Rühr nicht an mein dunkles Herz (German Edition)

Rühr nicht an mein dunkles Herz (German Edition)

Titel: Rühr nicht an mein dunkles Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Duran
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Schande herausgefunden. Sie atmete tief durch. »Ich werde mich jetzt nicht mit dir streiten«, sagte sie und räusperte sich. »Es läuft doch auf Folgendes hinaus: Papa hat uns beide mit dieser Aufgabe betraut. Also werden wir auch gemeinsam einen Mann für Ana suchen.«
    Sophie gähnte. »Papa ist in Ägypten, und ich wage zu bezweifeln, dass er über einen zukünftigen Earl die Nase rümpfen würde.«
    »Papa würde sich keinen Deut um einen Titel scheren, wenn es bedeutete, Ana mit einem Gewohnheitstrinker zu vermählen.«
    Ihre Schwester lächelte geziert. »Mir hat er etwas anderes gesagt.«
    »Was? Wann?«
    »Ach, habe ich es dir nicht erzählt? Papa hat mir einen Brief geschrieben.«
    Lydia durchlebte eine Schrecksekunde. »Nein.«
    »Nein?« Sophie grinste selbstzufrieden. »Schließlich bist du nicht seine einzige Tochter.«
    Ihr gesunder Menschenverstand gewann wieder die Oberhand. Papa erledigte die Familienkorrespondenz grundsätzlich über sie. »Das ist allerdings wahr«, sagte sie achselzuckend. »Zeig mir den Brief.«
    »Warum sollte ich? Er war nicht für dich bestimmt.«
    Es gab gar keinen Brief. Sophie wollte sie nur ärgern. Womit hatte dieser Streit noch angefangen? Ach ja. »Nun, das ist sowieso alles unwichtig. Sanburne wird schon mit Mrs Chudderley in Verbindung gebracht.«
    »Mrs Chudderley?« Ana hatte die Blumen Blumen sein lassen und sich zu ihnen gesellt. Ihr heiterer Ton war wohlüberlegt. Wenn sie maßgeblich daran beteiligt war, hatte sie nichts gegen einen Streit einzuwenden. Aber wenn andere stritten, machte sie das beklommen. »Die Berufsschönheit?«
    Lydia intervenierte, bevor Sophie es tun konnte. »Ja, Lord Sanburnes Verlobte.«
    »Ach! Er ist mit ihr verlobt? Das überrascht mich nicht. Ihr Bild hängt überall in den Schaufenstern. Sie ist sehr schön.«
    Lydia gefiel der bewundernde Unterton nicht. »Du solltest Mitleid mit ihr haben. Verlobt mit einem Mann, der betrunken in der Öffentlichkeit erscheint! Wir finden ganz bestimmt etwas Besseres für dich.«
    »Ich auf alle Fälle«, sagte Sophie.
    Ana blickte unbehaglich von einer zur anderen. Sie wusste zu wenig über die Hintergründe, um den Konflikt zu verstehen, der zwischen ihren großen Schwestern schwelte. Die beiden waren stillschweigend übereingekommen, es ihr nie zu sagen. »Das will ich doch hoffen«, sagte sie und ließ sich in einen Polstersessel fallen.
    »Anmutiger«, murmelte Lydia missbilligend. »Lass dich nicht so … hinplumpsen.«
    »Lass sie doch«, fuhr Sophie sie an.
    »Sie geben bestimmt ein fantastisches Paar ab«, sagte Ana. »Er ist so schneidig.«
    »Wahre Schönheit kommt von innen.« Erst kurz bevor Sophie loslachte, merkte sie, wie steif und prüde sie klang.
    »Meiner Erfahrung nach ist Schönheit sehr von Vorteil.« Als Lydia aufblickte, ruhte Sophies Blick auf ihr. »Dem würdest du doch sicher nicht widersprechen, Lydia.«
    Wütend erwiderte Lydia ihren Blick. »Nein, allerdings nicht. Ich musste feststellen, dass Schönheit jede Art von innerer Hässlichkeit überdeckt.«
    Von seiner Kutsche aus hatte James just in dem Moment einen wunderbaren Blick auf die Rennbahn von Epsom Downs, als der Tumult losbrach. Ganz London war gekommen, um das Rennen zu sehen. Bürger aller Schichten aßen und tranken gemeinsam und prügelten sich – begafften Feuerspucker, bejubelten Akrobaten und warfen umherlaufenden Akkordeonspielern Münzen zu. Ein säuerlicher Geruch nach Schweiß und verschüttetem Apfelwein lag in der Luft, die dazu auch noch stickig vom Rauch gegrillter Würstchen und gebratener Muscheln war. Die Volksfest-Stimmung hätte das Derby selbst in den Schatten gestellt, wäre das Rennen nicht unentschieden ausgegangen.
    Diese haarsträubende Nachricht verbreitete sich nicht sofort; immerhin erstreckte sich die Menschenmenge an manchen Stellen über eine halbe Meile. Auf seinem hohen, sicheren Sitz auf dem Kutschbock – eine improvisierte Insel neben einem Meer aus Köpfen – nahm James einen kleinen, aus farciertem Krebs und Champagner bestehenden Imbiss zu sich und beobachtete das herannahende Chaos. Ein schockierter Wetter, der angesichts der Neuigkeit zurückwich, stieß mit einem Stelzenläufer zusammen, der mit einem Schrei auf die Decke einer Familie kippte, die im Schatten von James’ Kutsche ein Picknick machte. »Deshalb wette ich nicht«, sagte Phin neben ihm. »Überlass es dem Zufall, verlier es durch Zufall.«
    James war überrascht, dass Phin wach war. In den letzten

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