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Ruf der Dunkelheit

Ruf der Dunkelheit

Titel: Ruf der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Rauch
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Michaels Aussage war, doch sie protestierte nicht. 
    „Michael, was ist hier los?“ Anstatt wegzulaufen, wie er es mir geraten hatte, trat ich auf ihn zu. „Margaretha ist tot und mit ihrem Gefolge werde ich schon fertig – warum sollte ich also verschwinden?“ Es schien ihm äußerst unangenehm zu sein, dass ich nachbohrte, denn er wand sich unter meinem fordernden Blick. Daria neben ihm, verzog das Gesicht. „Herrgott Michael, wenn ihr angeblich sooo dicke seid, sag es ihr doch einfach – sag ihr die Wahrheit, dass deine Schwester nicht nur meinen Tod will!“
    Ich war kaum fähig, zu begreifen, was sie da redete. „Olivia?“ Mein ungläubiger Blick traf Michael. “Deine Schwester?!” Nur sehr zögerlich nickte er, und auch nur, weil Daria ihm ziemlich unsanft ihren Ellenbogen in die Seite stieß. „Es stimmt“, flüsterte er. „Ich hatte den Auftrag, Daria und euch zu töten.“
    Erstaunt hob ich eine Braue. „Und das tust du nicht … weil?! Oh warte, sie tötest du nicht, weil du sie liebst…“ Ich wies mit dem Kinn in Darias Richtung, „aber wieso lässt du uns am Leben?“
    „Sagen wir einfach, ich mache nicht alle eurer Art für den Tod unserer Mutter verantwortlich“, erwiderte er tonlos.
    „Ich möchte euren Plausch ja nur ungern unterbrechen, aber wenn das da unten wirklich Olivia ist – und davon gehe ich aus – sollten wir echt abhauen!“ Darias Blick flog hektisch zwischen dem Abgrund des Daches und Michael hin und her. „Du hast recht! Machen wir, dass wir wegkommen!“ Sein Blick suchte meinen, doch ich schüttelte den Kopf. „Ich suche Val!“ Mit diesen Worten riss ich die Tür, die ins Innere des Gebäudes führte aus den Angeln und rannte die Treppe hinunter. 
    Meine Füße flogen die Stufen nach unten, doch plötzlich blieb ich wie angewurzelt stehen. Ich vernahm erstickte Schreie. Schmerzerfüllte Schreie, die mir einen eisigen Schauer durch die Glieder jagten. Ich trat an die Stahltür heran, in deren Mitte ein winziges Fenster eingelassen war und versuchte etwas zu erkennen. Offenbar handelte es sich um einen Eingang in die Halle der Fabrik. Wieder schrie jemand auf – eine Frau – Valentina! Ohne weiter zu überlegen, stieß ich die Tür auf.
    Hektisch sah ich mich um. In einer dunklen Ecke sah ich sie. Man hatte sie mit einer Kette an einen riesigen Heizkessel gefesselt.
    „Na, wie gefällt dir das – Süße?!“ Ein widerliches Lachen erklang. Ich erkannte den Vampir, der Max´ Gefährtin vorhin vom Dach geschleppt hatte. Valentinas Beine versagten ihren Dienst und sie fiel vornüber. Nur die Fesseln um ihre Handgelenke hielten sie einigermaßen aufrecht. Sie hustete und würgte, spukte Blut und sank weiter in sich zusammen.
    Offenbar hatte mich ihr Peiniger noch nicht bemerkt. Zwar hatte ich die Tür alles andere als lautlos geöffnet, doch anscheinend war seine gesamte Aufmerksamkeit gerade auf sein grausames Vorhaben gerichtet. Ich schlich leise vorwärts, blieb direkt hinter ihm stehen und griff in seine Nacken. Sofort versteifte sich sein Körper, als mein Atem an seinem Ohr entlang streifte. „Es macht dir also Spaß Unschuldige zu quälen, ja?“ Meine Stimme war ein schneidendes Flüstern und ich konnte seine plötzliche Angst riechen. „D-das habe ich alles nur für Margaretha gemacht – e-ehrlich!“, stammelte er, während ich meine Finger immer fester um seinen Nacken schloss.
    Ruckartig riss ich seinen Kopf nach hinten, entblößte meine Fangzähne und grub sie tief in seine Hals. Seine Muskeln erschlafften sofort, als ich seine Kehle herausriss. Angewidert spuckte ich sein Blut aus und ließ seinen toten Körper achtlos zu Boden sinken.
    „Val!“ Sofort stürzte ich auf meine Freundin zu und sah erst jetzt die Blutlache, die sich zu ihren Füßen gesammelt hatte. Plötzlich spürte ich etwas kaltes Hartes an meiner Kehle, das sich ganz schnell immer fester zuzog. Hektisch griff ich mir an den Hals und ertastete eine Kette. „Jetzt stirbst du – Schlampe!“, raunte mir eine tiefe, raue Stimme ins Ohr. Mit aller Kraft riss der Angreifer an der Kette und ein gurgelnder Laut drang aus meinem geöffneten Mund, während ich weiter nach hinten stolperte. Die Kette quetschte meine Haut schmerzhaft zusammen, doch ich bekam den Vampir hinter mir einfach nicht zu fassen. Langsam wurde ich wirklich wütend. Ich griff nach der Kette, hielt sie fest und wirbelte herum. Ein Jaulen erklang, als die Enden der Kette durch die Hände des Vampirs gerissen

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