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Ruf der Geister (German Edition)

Ruf der Geister (German Edition)

Titel: Ruf der Geister (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Bern
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wohnte in der vierten Etage und Joshua kam atemlos bei ihr an. Die Tür war bereits offen und Kaffe eduft wehte ihm entgegen. Er trat in die gemütliche Wohnung, zog leise die Tür zu und ging in die Küche.
    „Hey …“
    Lächelnd wandte sich Ina zu ihm um. Ihr hellbraunes Haar rahmte zerzaust ihr Gesicht ein und Joshua sah, dass sie ihre halblange Kurzhaarfrisur noch nicht richtig frisiert hatte.
    „Hey zurück. Setz dich, ich hab dir schon ‘nen Kaffee hingestellt.“
    „Danke.“ Joshua öffnete die Papiertüte und schüttete die Brötchen in den Weidenkorb, den Ina auf den Tisch gestellt hatte.
    „Die sind sogar noch warm“, bemerkte er.
    Ina setzte sich zu ihm, betrachtete ihn. „Mann , Josh, du siehst furchtbar aus.“
    Joshua fuhr sich über seine unrasierte Wange. „Ja, mein Chef wird begeistert sein, wenn ich nachher so dort auftauche.“
    „Was ist los?“ Sie griff über den Tisch nach seiner Hand und er bemerkte, wie sie erschauerte. „Es wird stä rker“, sagte Ina gedämpft.
    „Manchmal kann ich es kaum kontrollieren. Überall sind Geister, Ina.“
    „Du kannst es nicht mehr ausblenden?“
    „Nie für lange. Im Moment ist es heftig.“
    „Hast du jemanden verloren, der dir nahe steht?“
    Ein Stich fuhr ihm in die Brust, als er an Lisbeth dac hte.
    „Eine meiner Schützlinge hat sich umgebracht und ich war dabei, als sie verblutete, konnte sie nicht retten.“
    „Lisbeth?“
    Joshua fragte nicht, woher sie es wusste. Seine Freundin war sich solcher Dinge einfach bewusst. Er nickte nur.
    „Josh, das ist schlimm. Das muss verarbeitet werden. Du bist geschwächt, das ist alles. Glaub mir, wenn das ein wenig geheilt ist, wirst du dich wieder konzentrieren kö nnen und …“ Sie stockte. „Da ist noch was anderes, oder?“
    „Ich helfe Erich.“
    Ina stöhnte auf. „Du weißt, dass du das nicht gut verpacken kannst! Wieso lässt du dich schon wieder darauf ein? Normale Geister sind schon anstrengend. Du gibst dich mit Mordopfern ab!“
    „Ich habe etwas Seltsames geträumt, Ina, und es fühlte sich überhaupt nicht wie ein Traum an.“
    Ina bestrich ein halbes Brötchen mit Marmelade und reichte es ihm. „Iss erst einmal und dann erzähl.“
    „Tut mir leid, dass ich dich mit so was belästige.“
    „Schon gut.“
    Joshua nahm einen großen Schluck von dem heißen Kaffee und aß gedankenverloren. Dann richtete er sich ein wenig auf.
    „Ich hab geträumt, dass ich eine Frau erstochen hab.“
    Besorgt blickte Ina ihn an, sagte aber nichts.
    Er senkte den Blick. „Es war so wirklich. Da war so eine Wut, so ein Hass, aber auch eine furchtbare Angst in mir. Die Frau verhöhnte mich und ich stieß ihr einfach ein Messer in den Bauch.“
    Joshua verschwieg, dass die Waffe den Leib der Frau aufgeschlitzt hatte. Dass ihr in dem Traum die Eingewe ide entrissen worden waren.
    Nervös kaute er auf seiner Unterlippe.
    „Hast du im wachen Zustand ähnliche Gefühle?“
    „Nein! Nicht mal annähernd!“
    „War vielleicht jemand bei dir?“
    „Als ich aufwachte, habe ich nichts gespürt. Meine Wohnung war doch auch immer sicher vor ungebetenen Geistern!“
    „Du bist zurzeit sehr angespannt. Das sieht man dir an. Vielleicht …“
    „Letztens bei dem Mord konnte ich das erste Mal übe rhaupt nichts erkennen. Alle Erinnerungen der Frau waren klar und deutlich, das Gesicht des Mörders hingegen war total verhüllt.“
    Ina runzelte die Stirn. „Das hört sich an, als ob dein e igenes Unterbewusstsein dir was verschweigen will. Oder war der Mörder maskiert?“
    Joshua schüttelte den Kopf. „Nein, es war wie ein gra uer Nebel und ich konnte das Gesicht nicht sehen. Mein Unterbewusstsein? Wie meinst du das denn?“
    „Nehmen wir mal an, du kennst den Mörder, magst ihn vielleicht sogar. Oder du selbst wärst es. Dann kann es passieren, dass dein Unterbewusstsein das nicht wahrhaben will und so das Gesicht vor dir verbirgt, um dich zu schützen.“
    „Aber wieso träume ich so einen Mist ? Das habe ich doch noch nie gehabt!“
    „Vielleicht gibt es eine Verbindung zwischen dir und den Morden. Oder dich nimmt das alles extrem mit.“
    „Eine Verbindung?“
    „Wie gesagt, vielleicht kennst du den Mörder?“
    „Mann, ich kenn doch keine Psychopathen!“
    „Joshua, du bist Streetworker und arbeitest mit droge nabhängigen Straßenkindern. Das sind gequälte Seelen, die zu allem fähig sein können, wenn man sie genug reizt. Eine Seele erträgt nicht alles.“
    Julians Bild schoss in

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