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Ruf der Geister (German Edition)

Ruf der Geister (German Edition)

Titel: Ruf der Geister (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Bern
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Container und untersuchte die Leiche. Gespannt wartete Lea auf seine erste Analyse und richtete sich auf. Sie fror so sehr, dass sie zitterte, konnte nicht genau sagen, ob die Kälte von außen oder aus ihrem Inneren kam.
    Nach einer Weile fragte sie leise: „War sie tot, als er sie in den Container geworfen hat?“
    Dr Stein warf ihr einen Blick zu und schüttelte den Kopf. „Ich denke, sie ist hier verblutet, zwischen dem Müll.“
    „Dann hat er nicht einmal gewartet, bis sie starb?“
    Lea spürte Robert Dornfeldts Blick und sah ihn kurz an.
    „ Er hat sie entsorgt, als ob er den Anblick selbst nicht mehr ertragen konnte“, sagte sie.
    Dornfeldt antwortete nicht, sondern ließ seinen Blick über die Szene schweifen. Dabei wirkte er in sich gekehrt und düster. Wenn er in Gedanken den Mörder bei seiner Tat begleitete, war er kaum ansprechbar und man ließ ihn besser in Ruhe. Mit lautlosen Schritten ging Lea den Pfad zurück und gesellte sich zu Erich, der mittlerweile nachdenklich hinter der Absperrung stand.
    „Sie war nicht mal tot, als er sie reingeworfen hat“, bemerkte sie. Mittlerweile konnte sie das Schweigen der anderen kaum ertragen.
    „Derselbe Typ Frau, wie im Turm, so wie es scheint“, erwiderte Erich.
    Eine Frau der Spurensicherung kam zu ihnen. „Dr Stein hat einige Haare in den Händen des Opfers gefunden.“
    „Gott! Hoffentlich haben wir den Kerl im System!“, brummte Erich.
    Lea konnte nicht sagen, wie lange sie nun schon in der Kälte ausharrten. Bei einem solchen Tatort trat für sie die Zeit in den Hintergrund. Sie dachte plötzlich an Joshua. Ob er auch wieder zum Tatort kam? Sie wollte ihn wiedersehen! Aber sie würde ihm diesen Anblick lieber ersparen. Eine Frage ging ihr jedoch schon seit einer Weile durch den Kopf.
    „Wer hat sie eigentlich gefunden?“, fragte Lea den Kommissar.
    Erich beobachtete, wie man die Leiche der Frau abtransportierte.
    „Erich?“
    Der Kommissar blinzelte und sah kurz zu ihr herüber. „Es war ein Hinweis von Joshua.“
    Das überraschte Lea . „Woher …?“
    „Ich weiß es nicht!“, blaffte Erich sie an und holte a brupt sein Handy hervor, entfernte sich von ihr.
    Lea sah ihm besorgt nach. Sie versuchte, die Ohren zu spitzen, denn sie hörte, wie er Joshuas Namen sagte, konnte aber weiter nichts verstehen. Erich beendete das Gespräch und lief eilig zum Auto.
    „Lea, bitte fahr mit Robert zurück!“
    „Was ist denn …?!“
    Ohne zu antworten stieg Erich in seinen Wagen und reihte sich viel zu schnell in den Verkehr ein.
    „Was ist denn da passiert?“, murmelte Lea verwirrt.
     
    *
     
    Im Büro war Joshua schweigsam, sodass Hannah ihn immer wieder besorgt ansah. Sein Magen fühlte sich an, als hätte dort jemand ein Feuer gelegt, das ihn nach und nach verschlang. Er konnte sich kaum konzentrieren.
    „Joshua?“
    „Mh?“
    „Die Tante von der schwangeren Kleinen hat angerufen. Sie kommen um 13 Uhr ins Jugendamt. Du brauchst also nicht hinzufahren.“
    „Gut, dann weiß ich Bescheid.“
    „Josh, geht’s dir nicht gut?“
    „Ich hab nur etwas Kopfschmerzen. Ist nicht so schlimm.“
    Das ist wohl die Untertreibung des Jahrhunderts , dachte er frustriert und kämpfte gegen den starken Druck hinter seinen Augen an.
    Fürsorglich legte Hannah ihm eine Tablette hin.
    Joshua zwang sich zu einem Lächeln. „Danke.“
    Das Handy klingelte und sein Herz begann so heftig gegen seine Brust zu schlagen, dass er es fast als Schmerz empfand.
    „Hey, Erich“, meldete sich Joshua.
    „Wir haben was gefunden, Josh.“
    Die Flammen in seinem Inneren loderten auf. „Und was?“, würgte er hervor.
    „Eine Frauenleiche.“
    „Wie … wie ist sie umgekommen?“
    „Durch ein Messer. Sehr unschön.“
    Ein Rauschen drang in seine Ohren und er sah, wie die Wände sich seltsam zur Seite neigten. Alles sah plötzlich weiß aus!
     
    „Joshua?!“
    Er fühlte, wie jemand ihm sachte die Wange tätschelte. Sehen konnte er nichts. Wieso war alles weiß?
    „Hey , komm schon, Josh! Hannah, ruf den Rettungswagen!“
    Joshua rang darum, zu sich zu finden. War er tatsäc hlich ohnmächtig geworden?
    „Nicht , Björn! Ich …“ Er öffnete mühsam die Augen und begegnete Björns sorgenvollem Blick. „Ist nur mein scheiß Kreislauf.“
    Mühsam stemmte sich Joshua auf die Ellenbogen. Sein Stuhl war umgefallen und lag neben ihm. „Nicht den No tarzt“, bat er.
    „Hannah, hol mal ‘ne Cola aus dem Kühlschrank.“
    Mit Björns Hilfe stand Joshua auf. Er

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