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Ruf der Vergangenheit

Ruf der Vergangenheit

Titel: Ruf der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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süße Emily singt so gerne und folgt dir durch das ganze Haus, weil sie dich so sehr mag.
    Euer Vater würde eher verrückt werden, als zuzulassen, dass dieses Licht in euch erlischt.
    Deshalb werden wir es tun. Und hoffen, dass es einen Gott gibt.
    Von ganzem Herzen
    Mamotschka

 
    35
    „Die Situation in Sri Lanka haben wir in den Griff bekommen.“ Henrys sonore geistige Stimme hallte in der Ratskammer wider. „Der fragliche Anker wird rund um die Uhr überwacht.“
    „Das war bereits vorher der Fall“, stellte Tatiana fest.
    „Stimmt“, schaltete sich Shoshanna ein, „aber er hatte eine gewisse Autonomie – denn wie wir alle wissen, sind Anker häufig Kardinalmediale, und eine dauernde Überwachung erfordert einen kaum zu rechtfertigenden Aufwand.“
    „Aber in diesem Fall“, fuhr Henry fort, „lohnt es sich. Momentan habe ich meine eigenen Sicherheitsbeamten abgestellt, aber wenn der Rat einverstanden ist, würde ich es begrüßen, wenn ein Pfeilgardist sich dem Team anschließt.“
    Jemand klopfte telepathisch bei Kaleb an. Er öffnete den Kanal und Nikitas Stimme drang zu ihm durch. Sie arbeiten wieder zusammen.
    Das war ihm auch schon aufgefallen. Aber Henry ist nicht mehr der schwächere der beiden.
    Wenn sie einen Weg gefunden haben, ihre Egos gleichberechtigt existieren zu lassen, kommentierte Nikita, werden sie zur mächtigsten Kraft im Rat.
    Für Kaleb war es nicht verwunderlich, dass Nikita denselben Gedanken hatte – schließlich hatte er sich nicht ohne Grund die in San Francisco beheimatete Ratsherrin als Verbündete gesucht. Ihr mächtigstes Werkzeug war ihr Verstand, und im Gegensatz zu den anderen hegte sie kein Verlangen, die Macht im Medialnet an sich zu reißen. Sie interessierten nur ihre eigenen Geschäfte. Das machte sie zum idealen Partner für jemanden, der das Medialnet übernehmen wollte.
    „Einverstanden“, sagte Kaleb, als sie über die Frage des Pfeilgardisten abstimmten.
    Nur Anthony Kyriakus war nicht sofort dafür. „Ich habe vorher noch eine Frage an dich, Ming. Gerüchteweise hast du die Gardisten nicht mehr völlig unter Kontrolle?“
    Kaleb hatte das auch schon gehört und sich vorgenommen, die Sache weiterzuverfolgen. Er war gespannt auf Mings Antwort.
    „Das ist nicht richtig“, meinte Ming ganz ruhig. „Problematisch sind nur die Reaktionen einiger langgedienter Gardisten auf den Einsatz von Jax.“
    „Du verwendest die Droge noch immer?“, fragte Tatiana.
    „Nichts anderes ist gleichermaßen wirksam, um absolutes Silentium zu bewahren.“
    Kaleb wusste, dass mehr dahintersteckte. Jax – das die meisten für eine Geißel der Medialen hielten – war aus einem ganz speziellen Grund entwickelt worden. Bei genauer, dem Individuum angepasster Dosierung löschte Jax die Persönlichkeit aus, ohne den Verstand zu beeinflussen. Es war jedoch eine Gradwanderung. „Hat man sich um diejenigen gekümmert, die unerwünschte Reaktionen zeigten?“, fragte er Ming.
    „Sie wurden in eine Einrichtung für degenerierte Gardisten gebracht.“
    Shoshanna schaltete sich sofort ein. „Warum sind sie überhaupt noch am Leben? Sie sind doch zu nichts mehr nutze.“
    „Pfeilgardisten“, betonte Ming, denn er hatte selbst einmal zu ihnen gehört, „kennen nur eine einzige Regel: Ein Gardist wird niemals zurückgelassen. Das ist ein unabdingbarer Bestandteil der psychologischen Struktur. Wenn ich die fehlerhaften Individuen eliminieren würde, könnte das die blinde Loyalität unterminieren, die die Pfeilgardisten untereinander und mit mir verbindet.“
    „Klingt ja fast nach einer emotionalen Bindung“, ließ sich Tatiana vernehmen.
    „Es hat genauso wenig mit Gefühlen zu tun wie die Beziehung eines Kükens zu seiner Mutter“, erklärte Ming. „Ich bin ihr Führer, und sie haben geschworen, mir zu folgen – solange ich nicht gegen die einzige Regel verstoße, werden sie das tun.“
    „Wie ist diese Regel denn entstanden?“, fragte Shoshanna, dieser Aspekt der menschlichen Natur war ihr völlig fremd.
    Kaleb hatte sich darüber informiert. Zaid Adelaja war der erste Gardist gewesen – ein Soldat, der zum Auftragskiller geworden war. Soldaten lebten und starben für ihre Truppe, ganz egal, welcher Gattung sie angehörten. Kaleb blendete Mings Antwort aus und suchte in seinen Akten nach dem Ort, an den Ming die Gardisten zum Sterben schickte.
    Er fand nichts in seinen Unterlagen.
    Aber das würde sich bis zum Ende des Tages ändern. „Wir müssen noch etwas

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