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Ruf des Blutes 1 - Tochter der Dunkelheit (German Edition)

Ruf des Blutes 1 - Tochter der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 1 - Tochter der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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über sein Leben zu wissen.
    „Geld ist für einen Vampir kein Problem, das kannst du dir sicher denken. Oft sind es tatsächlich die Barschaften der Opfer. Dazu Glücksspiel und der ein oder andere Diebstahl. Schwarzhandel – mit Kunst und Informationen. Viele von uns haben es auch mit Erpressung sehr weit gebracht in den vergangenen Jahrhunderten. Heutzutage ist es für meinesgleichen einfacher denn je, Geld zu verdienen. Auf die gleiche Weise, wie jeder Mensch. Es gibt genügend ehrliche Jobs, die man in der Nacht ausüben kann. Und was den Rest angeht.“ Er machte eine vage Handbewegung.
    „Ich wollte keine allgemeine Ausführung“, drängte ich sanft. „Ich dachte an dich.“
    „Ich war nicht viel anders als die meisten meiner Art. Und auch ich bewege mich dabei nicht immer innerhalb der Gesetzesgrenzen. Im Zeitalter der Computer muss man nur ein bisschen Intelligenz mitbringen. Wie jeder Hacker.“
    „Dann stammt dein Geld also gänzlich aus illegalen Quellen?“ Ich war noch nicht sicher, ob seine Ehrlichkeit mich schockierte, oder ob sie mir egal war. Was hatte ich erwartet? Dass er Gläser spülte oder Taxi fuhr? Dennoch war der Gedanke, dass der Liebste ein Krimineller ist, nicht angenehm. Auch wenn er ein Vampir war – und somit außerhalb der ‚normalen’ Gesetzgebung stand. Aber Armand erzählte weiter, und ich beschloss, ihm erst mal zuende zuzuhören.
    „Zum Teil ist es schmutziges Geld. Weil es einfach ist, so an Vermögen zu kommen. Anonym und unbürokratisch. Aber der größte Teil meines Vermögens ist ehrlich verdient. Ich bin Geschäftsmann.“
    „Was halten denn deine Kunden davon, dass du nächtliche Öffnungszeiten hast?“
    Er musste über meinen Einwand lachen. „Meine Kunden kennen nur meine Verwalter. Ich bleibe im Hintergrund. Verschicke E-Mails und unterschreibe Verträge und Schecks.“
    Beruhigt lehnte ich mich im Sessel zurück und drehte mein Weinglas zwischen den Fingern. Mir gefiel der Gedanke, einen erfolgreichen Unternehmer als Lover zu haben. Besser als einen Dieb und Betrüger. Obwohl beide Vergehen im Vergleich zu Mord geradezu lächerlich wirkten. Und ein Mörder war er nun mal zweifelsfrei.
    Je mehr ich von dem Wein trank, desto leichtsinniger wurde ich. Ich hatte heute nicht viel gegessen. Es dauerte nicht lange, und der Alkohol entfaltete seine volle Wirkung. Ich begann, mit Armand zu flirten, ihn zu necken. Kokettierte mit meiner Gestik, indem ich die Lider niederschlug, den Finger an meine Lippen legte oder mit meinen Haaren spielte. Dabei bemerkte ich am Rande, wie sich Armands Blick während unserer Unterhaltung veränderte. Wie er mich mit glühendem Verlangen ansah. Das gefiel mir. Seine Stimme klang tiefer als sonst. Irgendwann nahm ich den Sinn seiner Worte nicht mehr wahr. Ich hörte nur noch das sanfte, durchdringende Timbre, und es jagte mir einen Schauer nach dem anderen durch den Körper. Dass etwas nicht in Ordnung war, bemerkte ich erst, als er eine lange Zeit schwieg.
    „Was hast du? Du bist plötzlich so still.“
    „Gar nichts“, antwortete er. Jetzt fiel mir sogar in meinem beschwipsten Zustand das Beben in seiner Stimme auf. Aber noch beunruhigte mich das nicht. Es verstärkte nur diese seltsame Erregung, die mich durchströmte. Er fing mich praktisch ein mit seinem Blick und schien bis in meine Seele zu schauen. Langsam stand er auf und kam auf mich zu. Er hob meine Hand an seine Lippen und drückte einen leichten Kuss darauf. „In deinem eigenen Interesse solltest du jetzt gehen, ma chère!“, hauchte er nahe an meinem Hals.
    Er hatte Recht, das wusste ich, aber der Rausch ließ mich leichtsinnig werden. „Ich will aber nicht gehen.“
    „Weißt du überhaupt, was du da sagst?“ Noch immer stand er unbeweglich vor mir.
    „Ich bin alt genug, um zu wissen, was ich tue.“ Ich würde mich jetzt nicht von ihm zurückweisen lassen wie ein kleines Kind. Ich wollte mit ihm schlafen.
    „Zwei Dinge sind es, ohne die ein Vampir nicht leben kann. Blut und Lust. Du wirst mir beides geben müssen, wenn du jetzt bleibst.“ Doch ich schüttelte nur stumm den Kopf. Nein, ich wollte nicht gehen. „Dann komm mit nach oben, ma chère“, bat er, und nicht einmal die gesamten Streitkräfte der Royal Army hätten mich davon abhalten können, ihm zu folgen.
    Wir gingen die Treppen hinauf in ein Schlafzimmer, das ganz sicher nicht seines war, denn obwohl es luxuriös ausgestattet war, wie das Wohnzimmer, mit einem riesigen dunkelblauen Himmelbett,

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