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Ruf des Blutes 1 - Tochter der Dunkelheit (German Edition)

Ruf des Blutes 1 - Tochter der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 1 - Tochter der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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erschienen immer, wenn man uns zu solchen Vorfällen rief.
    Franklin seufzte. „Nun, natürlich nicht. Ich werde George begleiten. Obwohl ich es mir in Anbetracht all der Arbeit, die sich auf meinem Schreibtisch türmt, eigentlich nicht erlauben kann. Aber eine andere Möglichkeit haben wir nicht.“
    „Ich könnte mitgehen. Ich habe doch schon Erfahrungen mit Geistern.“
    Beide sahen mich einen Moment überrascht und zweifelnd an. Nach dem Malheur in Schottland glaubten sie wohl, ein neuer Auftrag so kurz danach wäre zu viel für mich. Als ob mir etwas Ernstliches passiert wäre! Das einzig Tragische war Armands Attacke gegen Ben gewesen. Die paar blauen Flecken und Kratzer konnten mich nicht entmutigen.
    „Bitte, Franklin! Mir fällt die Decke auf den Kopf!“ Er kratzte sich nachdenklich am Kinn. „Schottland liegt doch schon über drei Wochen zurück. Ich verspreche auch, dass ich diesmal auf den Boden zu meinen Füßen achten werde.“
    Mein hoffnungsvolles Lächeln erweichte sein Herz. Er war einverstanden. Und George freute sich über die Begleitung.
    Wir reisten also nach Frankreich. In ein Dorf namens Argent. Es hatte seinen Namen von dem alten verlassenen Schloss auf einem Hügel unweit der Dorfgrenze. Dort sollten auch die Gespenster umgehen. Würde Armand mir folgen? Er hatte Frankreichnicht aus Abenteuerlust, sondern auf der Flucht verlassen. Vielleicht hatte auch diese Tatsache ihren Teil dazu beigetragen, dass Franklin in meine Beteiligung an dieser Mission eingewilligt hatte. Ich machte mir nicht lange Gedanken darüber. Das Ganze war so aufregend und faszinierend! Außerdem waren es ja nur ein paar Tage, bis ich in die Arme meines Geliebten zurückkehren konnte.

     
    Armand fand das Zimmer leer vor. Melissa war nicht da, ihr Bett unberührt. Er warf einen Blick ins Badezimmer, obwohl das überflüssig war. Sie war überhaupt nicht im Mutterhaus.
    Die Eingangshalle von Gorlem Manor lag in gedämpftem Licht. Er schritt die Stufen zu Franklins Privaträumen hinab. Seit Ewigkeiten war er nicht mehr dort gewesen. Nur im Kaminzimmer oder in Franklins Büro. Aber er wusste, heute Abend würde er Franklin in dem riesigen Ohrensessel finden, den er von seiner Mutter geerbt hatte. In ein Buch vertieft. Mit einem Glas Wein neben sich. Die Füße in warmen Pantoffeln. In dem dunkelblauen Hausmantel aus Samt, den er ihm einmal geschenkt hatte. Ein Lächeln spielte um seine Lippen. Wie verführerisch Franklin aussehen würde! Nur von den Flammen des Kamins beleuchtet. Diese wunderschöne kleine Falte zwischen den Augen, weil er sich beim Lesen im dämmrigen Licht so sehr anstrengte. Zu schade, dass Armand sein Wort gegeben hatte.
    Es war spät. Franklin hatte einen langen, harten Arbeitstag hinter sich. Vielleicht war er geneigt, ein wenig über alte Zeiten zu plaudern. Armand könnte ihm dabei die verspannten Schultern massieren. Das würde er sicher zulassen. Armands Massagen genoss er immer sehr. Weil sie unverfänglich waren. Und einen Kuss. Ja, er würde sich einen Kuss von Franklin stehlen. Leise öffnete er die Tür zwischen dem Büro und dem kleinen Wohn- und Schlafraum. Er fand Franklin wie erwartet vor.
    „Du wirst dir noch die Augen verderben in dem trüben Licht.“
    Franklin fuhr aus dem Sessel hoch wie von der Tarantel gestochen. „Armand!“
    Er lachte über Franklins entsetzten Gesichtsausdruck. „Wer sonst? John würde deine Privaträume nur betreten, wenn du todsterbenskrank in deinem Bett liegst. Und von den anderen selbst dann keiner.“
    Franklin legte das Buch beiseite und nahm einen Schluck von dem Wein. Armand konnte sehen, wie er Franklins Kehle hinunterrann und leckte sich unwillkürlich über die Lippen.
    „Ich nehme an, du suchst Mel.“
    „Ich habe schon gesehen, dass sie nicht da ist. Du traust ihr offenbar schon viel zu, wenn du sie jetzt ständig zu Außeneinsätzen einteilst. Hoffentlich hast du sie nicht wieder mit diesem Crétin losgeschickt.“
    Franklin verbiss sich eine Bemerkung über den Vorfall mit Ben. „Nein, sie ist mit George York unterwegs.“
    Armand trat näher. Er wusste, er hatte noch immer dieselbe Wirkung auf Franklin. Auch wenn der versuchte, es zu verbergen. „Das ist gut. George ist ein erfahrener Mann. Er wird auf sie aufpassen.“
    „Sie ist in Frankreich.“
    Von einer Sekunde zur anderen verwandelte sich Armands sinnliche Zuneigung in kalte Wut. „Merde! Du schickst sie nach Frankreich? In die Nähe meines schlimmsten

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