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Ruf des Blutes 1 - Tochter der Dunkelheit (German Edition)

Ruf des Blutes 1 - Tochter der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 1 - Tochter der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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Alptraums?“
    Franklin gab sich kühl. „Nun, du hattest doch nicht die Absicht, ihr nachzureisen, oder etwa doch?“
    „Ich hatte die Absicht, einen angenehmen Abend mit einem alten Freund zu verbringen“, knurrte Armand. „Doch offenbar hat dieser seinen Verstand verloren. Sie einem solchen Risiko auszusetzen!“
    „Zumindest ist Melissa eine Weile vor dir sicher.“
    „Sie ist bei mir in Sicherheit.“
    „Ach ja?“ Diesmal klang beißender Spott in Franklins Stimme mit. „Meinst du, ich wüsste nicht, was du vorhast? Sie ist Madeleine zu ähnlich, als dass du deine Liebste noch ein zweites Mal sterben lässt.“
    „Es ist ihre Wahl, nicht deine.“
    „Wen willst du eigentlich belügen, Armand? Es ist deine Wahl, ganz allein deine, und wird es immer sein. Sie hat doch gar keine Chance gegen dich. Dazu liebt sie dich viel zu sehr.“
    „Hast du sie nur deshalb dorthin geschickt?“
    „Ich hätte mit George gehen sollen“, gestand er. „Allein ist er einem Außeneinsatz nicht mehr gewachsen. Aber meine anderen Pflichten ließen es nicht zu. Melissa hat sich angeboten. Sie ist nicht dazu geboren, immer in den Mauern des Mutterhauses zu bleiben. Es zieht sie nach draußen, genau wie Joanna.“
    „Und die Mission? Worum geht es?“
    „Um ein Spukschloss in der Camargue. Melissa hat einen sechsten Sinn für Geistwesen. Ich denke, sie und George werden wunderbar zurechtkommen.“
    Hoffentlich, dachte Armand. Denn wenn seiner Geliebten etwas zustoßen sollte, würde Franklin dafür büßen. „Wenn er mein Blut spürt, wird er sich wie ein Jagdhund auf ihre Fährte stürzen. Ich hoffe, darüber bist du dir im Klaren.“
    „Es ist nur ein Geist, Armand. Gerade ich würde sie nicht vom Regen in die Traufe bringen. Und die Camargue ist weit fort von Paris.“
    Armand schnaubte wütend. „Du solltest es besser wissen, Franklin. Blut – besonders unser eigenes – riechen wir auch über Meilen.“

     
    Ich ließ mich an Georges Seite verzaubern von dem Charme der Camargue, die mit einer dünnen Schicht Raureif auf den Wiesen wie eine Märchenwelt aussah. Es war kälter als in London. Das Chateau D’Argent wirkte nicht halb so düster, wie man von den Erzählungen der Leute meinen mochte. Bisher hielt sich der Geist, der hier umgehen sollte nur innerhalb der Mauern auf. Es sollte sich dabei um die ehemalige Herrin der Burg – eine Hexe namens Angelique D’Argent – handeln. Jahrelang war der Spuk eher friedlich verlaufen. Gelegentlich hatte man die Erscheinung, die auch als Frau in Purpur bezeichnet wurde, mit einem Kerzenhalter von Zimmer zu Zimmer gehen oder sie auf den Wiesen und am Waldrand Kräuter sammeln sehen. Warum der Spuk mit einemMal aggressiver geworden und es sogar zu einem Angriff gekommen war, sollten wir nun herausfinden. Um einen Weg zu finden, das Ganze wieder zu beenden. Ich war froh, George an meiner Seite zu haben, mit seinen vielen Jahren an Erfahrung. Alleine wäre ich mir verloren und hilflos vorgekommen.
    Wir mieteten uns fürs erste im örtlichen Gasthof ein. Der Wirt beäugte uns misstrauisch. Sein Misstrauen schien nur noch größer zu werden, als George ihm sagte, weshalb wir gekommen waren. Die Tatsache, dass uns die Bürgermeisterin selbst zu Hilfe gerufen hatte schien daran nichts zu ändern.
    Auch die Bürgermeisterin fühlte sich offenkundig nicht wohl in ihrer Haut, als sie uns am nächsten Tag gegenübersaß, um uns über die Ereignisse aufzuklären. Wir schürten das sicherlich noch, indem wir in den schwarzen Mänteln der Ashera auftraten. Ein unglaublich praktisches Kleidungsstück, weil es nicht behinderte und jede Menge Platz für die vielen mystischen Hilfsmittel bot, die wir bei uns trugen. Auf dem Rücken war in Gold ein nach oben gerichtetes Pentagramm in einem Kreis eingestickt. In jeder Spitze und im Zentrum stand ein Buchstabe des Wortes Ashera. Ich fand die Dinger von Anfang an ungeheuer cool.
    Nervös spielte die Bürgermeisterin, Madame Bouvier, mit ihrer goldenen Kette, als George und ich in ihrem Büro Platz nahmen.
    „Also, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.“
    Sie hüstelte verlegen. Für ihre sechsundvierzig Jahre sah sie noch recht flott aus. Sie war nur etwa einsfünfzig groß und rundlich, aber ihr Gesicht zeigte eine strenge Entschlossenheit. Ihre kantigen Gesichtszüge standen im krassen Gegensatz zu ihrer Leibesfülle. Vermutlich hätte sie weniger bieder und herrisch gewirkt, wenn sie ihr schwarzes Haar offen statt zu einem Knoten

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