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Ruf des Blutes 2 - Engelstränen (German Edition)

Ruf des Blutes 2 - Engelstränen (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 2 - Engelstränen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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war ihr gutes Recht. Wir waren so verschieden und zugleich einander so ähnlich. Mit einem Gefühl von Wärme im Herzen wurde mit klar, dass ich in ihr eine echte Freundin gefunden haben könnte.

Das Blut der Zwei
     
    Angespannt kehrte ich zur Burg zurück. Sollte ich den Lord fragen? Nach den Geschwistern? Den Nightflyern? Dem Blut der Zwei?
    Ich fand Lucien auf den Klippen bei seinen Raubkatzen. Er unterschied sich kaum von ihnen in seinen hautengen schwarzen Hosen und dem langärmeligen dunklen Hemd, eine ebenso elegante Erscheinung wie die Panther. Die Entscheidung fiel innerhalb eines Wimpernschlages. Ich sah es in seinem Blick. Ein Flackern von Überraschung, dann Gleichgültigkeit. Gepaart mit der Erkenntnis, dass es mein Recht war, zu wissen, warum ich war, was ich war. Er warf dem Panthermännchen einen letzten Fleischbrocken hin, dann setzte er sich auf die Klippe, mit dem Rücken an einen größeren Felsbrocken gelehnt.
    „
Aldabadiah
! Die Unsterblichkeit. Sie erscheint den Menschen immer so verlockend“, begann er seufzend. „Weil sie keine Ahnung haben, was das wirklich heißt. Ich weiß es. Nach 5000 Jahren habe ich ein sehr klares Verständnis davon, was Unsterblichkeit wirklich bedeutet. Warum sie so verlockend für Sterbliche ist. Und wie fürchterlich sie in Wirklichkeit für all jene ist, die sie besitzen.“ Er machte eine lange Pause während er mich eingehend musterte. Mit einem Wink hieß er das Panthermännchen zu sich kommen, das sich vertrauensvoll in seinen Schoß kuschelte, und kraulte dem Tier den Kopf. Sein Blick war weit aufs Meer hinaus gerichtet, als suche er dort nach den richtigen Worten. Der warme Südwind spielte mit seinen langen schwarzen Haaren. Ließ ihn umso mehr wie den dunklen Prinzen der Nacht wirken, der er letztlich auch war. Schweigend nahm ich zu seinen Füßen Platz und wartete, was er mir erzählen würde.
    „Was deine neue Freundin gesagt hat,
thalabi
, ist wahr. Unsere Ursprünge liegen in nur zwei Vampiren begründet. Einem Geschwisterpaar von unglaublicher Schönheit. Die letzten Kinder des versunkenen Kontinents Atlantis.“
    „Atlantis? Dann hat es wirklich existiert?“
    „Das hat es. Eine weit entwickelte Zivilisation. Ihre Fähigkeiten auf dem Gebiet der Heilkunst, der Weissagung und der Magie waren ebenso groß, wie ihre technischen Fortschritte. Ihr Untergang ist umso trauriger, wenn man bedenkt, wie weit die Menschheit heute sein könnte, wenn diese Zivilisation überlebt hätte. Ich genieße das Glück, einige Schriftrollen zu besitzen, die den Untergang überstanden haben.
Alhadia al gharibah
. Ein seltenes Geschenk. Du solltest sie einmal lesen,
thalabi
. Es lohnt sich. Aber ich komme vom Thema ab. Ich wollte dir von unserer Entstehung erzählen. Es stimmt, dass wir keine von Mutter Natur gewünschten und erschaffenen Kinder sind. Unsere Existenz ist abnormal. Aber wir existieren. Und die ersten von uns wurden geboren, wie jeder andere Mensch auch. Atlantis hatte engen Kontakt zur Welt der Götter und Dämonen. Sie wussten mehr über diese als alleanderen Völker späterer Epochen. Die Koexistenz beruhte auf gegenseitiger Achtung und Vertrauen. Etwas, das heutzutage kaum noch denkbar ist. Der Anfang allen Misstrauens zwischen Menschen und Geschöpfen wie uns begann, als Magotar, der dunkelste und mächtigste aller Dämonen der Unterwelt, Gebieter über das Reich des Todes, sich in die älteste Tochter von Xerxodes, dem atlantischen Herrscher, verliebte. Carill, so hieß das Mädchen. Eine wunderschöne Nymphe mit Augen wie Aquamarine und Haar so hell und leuchtend wie feinstes Silber. Magotar forderte sie als Gemahlin. Um das Bündnis zwischen beiden Welten zu bekräftigen. Doch Xerxodes weigerte sich. Er konnte den Gedanken nicht ertragen, seine Tochter in die Unterwelt zu schicken. Sie einem
shaytan
, einem Dämon zur Frau zu geben und vielleicht nie wieder zu sehen. Die bloße Vorstellung, dass sie sich mit einem solchen Wesen vereinen und ihm Kinder schenken sollte. Er brachte es nicht über sich. Darum schickte er den Herrn der Unterwelt zurück in sein Reich und verbot ihm, jemals wieder an seinen Hof zu kommen. Magotar war darüber so wütend, dass er Xerxodes bittere Rache schwor. Er entführte Carill, um sie grausam zu foltern und zu töten. Ihr Leichnam sollte dem Herrscher Atlantis’ ein Mahnmal sein. Doch seine Liebe war stärker. Als er Carill in seinen Armen hielt und sie ihn voller Vertrauen ansah, verlosch sein Zorn

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