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Ruf des Blutes 2 - Engelstränen (German Edition)

Ruf des Blutes 2 - Engelstränen (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 2 - Engelstränen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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Grund.“
    „Ein sprechender Wolf?“ Meine Gegnerin war verblüfft, lockerte aber den Griff. Ich nutzte die Gelegenheit, mich zu befreien und wieder auf die Füße zu kommen.
    „Ein nervender Wolf“, ergänzte ich. „Mein Seelentier. Du darfst dich geehrt fühlen, dass sie sich dir zeigt.“
    „Ich dulde nicht, dass jemand sich hier breit macht“, sagte meine Rivalin, während auch sie sich wieder aufrappelte. „Ob mit sprechendem Wolf oder ohne.“
    Ihr eigener Wolf knurrte unzufrieden mit dieser Antwort. Beide schauten uns erwartungsvoll an.
    „Mel, du machst ihr nichts streitig“, erklärte Osira. „Oder willst du dich demnächst als Ladendieb und Auftragskiller selbständig machen?“
    Jetzt war ich verblüfft und schaute die andere an. Eingeschnappt zog sie ihren Mantel grade und richtete sich die Haare.
    „Von irgendwas muss man schließlich leben.“
    „Und wie kommst du darauf, dass auch ich davon lebe?“
    „Weil das viele Vampire tun. Egal ob es Nightflyer oder Daywalker sind. Und ich lass mir nicht von jedem dahergelaufenen Frischling die besten Aufträge wegschnappen.“
    „Lag nicht in meiner Absicht.“
    Verlegen und in der Tat auch unsicher standen wir beieinander. Schließlich streckte sie mir die Hand hin, ohne mich anzusehen.
    „Pettra“, sagte sie.
    „Angenehm“, erwiderte ich. „Melissa Ravenwood.“
    Kurze Zeit später saßen wir zusammen in dem kleinen Café wo wir uns zum ersten Mal begegnet waren. Ich hatte ihr im Groben meine Lebensgeschichte erzählt. Zumindest, wie ich Armand begegnet war, wie er mich zur Ashera gebracht hatte, dass ich für diesen Orden arbeitete und wie mein Geliebter mich verwandelt hatte.
    „Na, auf jeden Fall bist du dann ein Nightflyer. Vom Geschwisterblut.“
    Ich schaute sie verwirrt an. Nightflyer? Geschwisterblut? Heute Abend hörte ich lauter Dinge, die mir völlig unbekannt waren.
    Sie lachte über meine Verwirrung. „Ihr könnt fliegen und seid an die Nacht gebunden. Darum nennt man euch die Nightflyer. Und ihr stammt alle vom Blut der Zwei ab.“
    „Ich bin von Armand, meinem Geliebten, zu einem Bluttrinker gemacht worden. Er ist mein sterblicher Urahn. Bei mir läuft das Blut seiner Familie wieder zusammen. Und jetzt bin ich ihm mehr denn je verbunden. Von dem ‚Blut der Zwei’ habe ich noch nie gehört.“
    Pettra lächelte nachsichtig. „Das mag schon sein. Aber auch er stammt vom Blut der Geschwister und ist ein Nightflyer. Und der, der ihn erschaffen hat, ebenso. Wo ist dein Geliebter jetzt? Vielleicht weiß er mehr darüber und kann es dir erklären.“
    Ich senkte den Blick. Ein Stich, tief in meinem Herzen, weil Armand immer noch in New Orleans war und nicht die Kraft hatte, zu mir zu kommen. Ich konnte die Wahrheit nicht leugnen. Dass ich diejenige war, die ihn verlassen hatte. Für den Lord. Auch wenn es nur auf Zeit war. Aber ich hatte ihn verlassen.
    „Armand ist nicht hier. Ich bin zu unserem Lord gegangen. Er hat mich gerufen. Nur bei ihm kann ich lernen, zu überleben.“
    Pettra machte eine abwehrende Handbewegung. „Nur deine eigene Stärke entscheidet, ob du überlebst oder nicht. Dein Lord wird daran nichts ändern können.“
    Ich glaubte ihr nicht. Obwohl ich das gern getan hätte. Aber sie war nicht von meiner Art. Was wusste sie schon von dem Kampf, der in mir tobte? Nichts!
    „Frag deinen Lord. Wenn er wirklich einer der Lords ist, dann weiß er von den Geschwistern. Denn dann stammt er direkt von ihnen ab.“
    „Und von wem stammst du? Wenn du kein Nightflyer bist?“
    Sie nippte an ihrem Espresso. „Nein, das bin ich in der Tat nicht. Wir – meine Art – sind Vampire wie ihr. Aber wir stammen nicht vom Blut der Zwei. Man nennt uns Daywalker, weil wir uns im Tageslicht bewegen können. Wir sind eine Kreuzung, eine Mutation, ein Zufallsprodukt. So was in der Art. Etwas, das gar nicht sein sollte. Aber es ist nun mal geschehen.“
    „Deine Haut“, sagte ich ehrfürchtig und streckte meine Hand aus, als wollte ich sie berühren.
    Sie lächelte freundlich. „Tu es nur. Du kannst mich ruhig anfassen. Ich werd dafür nicht wieder auf dich losgehen, keine Sorge. Wie ich schon sagte, ich bin ein Vampir wie du. Nur mit dem Vorteil, dass die Sonne mich nicht verbrennt. Und ich liebe es, ihre Wärme zu spüren.“
    Ich nahm ihr Angebot an und ließ behutsam meine Finger über die weiche, gebräunte Haut gleiten. Sie fühlte sich warm an. Lebendig.
    „Wir sind wechselwarm“, erklärte sie. „Ähnlich wie

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