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Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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ihn, Ungläubigkeit trat auf sein Gesicht, die seinen Zorn und seine Eifersucht augenblicklich kühlte. „Was …?“
    Aber ich ließ ihn nicht ausreden, obwohl mich der Kloß in meiner Kehle fast erstickte. „Schluss jetzt! Ich erkenne dich nicht wieder, seit der Panther in dir erwacht ist. Du willst ihn gar nicht unter Kontrolle halten. Stattdessen gierst du nach seiner Macht, weil du glaubst, mich mit ihr beherrschen zu können. Das ist keine Liebe, Armand. Göttin, was ist nur aus dir geworden? Du bist nicht mehr der Mann, in den ich mich verliebt habe. Du bist eine wahnsinnige Bestie und machst mir Angst.“
    Ich konnte die Tränen nicht länger zurückhalten und ergriff die Flucht, weil ich nicht ertragen konnte zu sehen, was aus Armand, was aus uns geworden war. Ich trug eine Mitschuld daran, das wollte ich nicht leugnen. Aber wie sollte ich das wieder bereinigen, wie ihm helfen, wenn er nur dagegenhielt? Diese Hilflosigkeit trieb mich fast ebenso in den Wahnsinn, wie ihn seine plötzliche Besessenheit.
    Ich sehnte mich nach einer starken Schulter zum Anlehnen und Ausweinen. Das, was Armand immer für mich gewesen war. Wie von selbst lenkten mich meine Schritte zu Warrens Wohnung.
    In schwerer Zeit erfährst du wahre Freunde
     
    Armand verstand sich selbst nicht mehr. Mel machte er keine Vorwürfe, denn sie hatte recht. Er war zu etwas geworden, das vor nichts und niemandem haltmachte. Dieses Ding machte ihm Angst, dabei sollte es doch eigentlich ein Teil von ihm sein. Mit zitternden Fingern nahm er den Ring, den Mel zurückgelassen hatte. Damit war ihre Verlobung also gelöst. Hieß das, sie verließ ihn?
    Er steckte den Ring unsicher auf seinen Finger. Ihn liegen zu lassen, kam nicht infrage. Auch wenn die Dämonin seit einiger Zeit nicht mehr aufgetaucht war, dem Ruf des Rings, wenn er unbewacht war, konnte sie vielleicht nicht widerstehen. Armand hatte keine Lust herauszufinden, was geschah, wenn sie ihn zu ihrem Auftraggeber brachte.
    Nachdenklich strich er über den Stein. Er hatte eine beruhigende Wirkung auf ihn, die er sich nicht erklären konnte. Der Panther in ihm kam zur Ruhe. Dieser Ring sollte gefährlich sein? Er fühlte sich nicht so an. Verlieh eher das Gefühl von Sicherheit und Zuversicht. Was, wenn er ihn jetzt behielt? Ihn Mel einfach nicht zurückgab, wenn sie wieder kam? Ob sie wieder kam? Ja, das würde sie, denn ihre Liebe war immer noch da. Er spürte es. Und der Ring gehörte ihr, wie Lucien gesagt hatte. Er würde auf sie achtgeben, sobald er dieses Raubtier in sich im Griff hatte. Gerade jetzt wagte er zu hoffen, dass es ihm gelänge. Aber dann kamen die Zweifel zurück. Warum sollte sie wiederkommen? Warum bei ihm bleiben, wenn er sie behandelte wie seinen Besitz. Sie hatte recht, das war keine Liebe. Und es war auch nicht das, was er empfand. Er liebte sie von ganzem Herzen, wollte sie nicht besitzen oder irgendetwas tun, das ihr schaden konnte. Aber wie sollte sie ihm das glauben, wenn sein Verhalten etwas anderes sagte? Ihm war klar, dass er Hilfe brauchte. Dieses Tier in ihm kanalisierte im Augenblick seine Gefühle auf eine Art und Weise, die Zerstörung brachte. Was er brauchte, war jemand, der ihm erklärte, warum das so war. Jemand, dem er sich anvertrauen konnte und der sich mit Krafttieren auskannte. Franklin.
    Mel und er. Die beiden wichtigsten Menschen in seinem Leben. Seit dem unsäglichen Vorfall war er nicht mehr allein zu Mels Vater gegangen. Nur das eine Mal zusammen mit ihr. Selbst da hatte er Franklins Angst gespürt, vermischt mit Wut und Verzweiflung. Aber jetzt, mit der Kraft des Ringes an seiner Hand, überlegte er, es wieder zu wagen. Zu seinem Liebsten zu gehen und Vergebung zu erbitten für das, was er getan hatte. Mit zärtlichen Küssen, sinnlichen Berührungen. Ein Schauer durchlief seinen Körper, als er an Franklins Duft und seine warme Haut dachte. Sehnsucht erwachte in ihm, ebenso stark wie das Bedürfnis nach Hilfe.
    Keine halbe Stunde später wanderte er durch den Park von Gorlem Manor. Im Kaminzimmer brannte Licht, durch die Scheiben sah Armand Franklin allein über einem hohen Stapel Akten sitzen, ein Laptop stand aufgeklappt vor ihm auf dem Tisch. Er sortierte Papiere von links nach rechts, tippte immer wieder Daten ein, oder schien Details in der Zentraldatenbank zu suchen.
    Armand zog sich von seinem Beobachterposten zurück und betrat das Mutterhaus durch den Haupteingang. Überall konnte er die Stimmen und Gedanken der Ordensmitglieder

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