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Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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hören, doch er begegnete keinem. Leise öffnete er die Tür zum Kaminzimmer. Franklin blickte nicht auf. Er war so tief in seine Arbeit versunken, dass er Armand nicht bemerkte. Eine steile Falte zwischen seinen Augenbrauen zeigte seine Konzentration. Er sah müde und überarbeitet aus.
    „Franklin?“
    Er erschrak selbst, wie heiser seine Stimme klang. Franklin erstarrte mitten in der Bewegung, hob den Kopf und blickte Armand mit einer Mischung aus Furcht und Wut an. Er hatte es nicht vergessen, auch nicht vergeben, obwohl er sich vor Melissa Mühe gab, es nicht zu zeigen.
    „Armand.“
    Die Stimme war ein dunkler, unheilvoller Hauch. Seine Knie fühlten sich zittrig an, als er auf Franklin zuschritt. Sein Blick ließ ihn nicht los, doch diesmal lag keine Überheblichkeit darin.
    Er hätte beinahe sein Leben ausgelöscht in diesem Wahn, von dem er befallen war. Heute Nacht war davon nichts zu spüren. Er fühlte sich ruhig, Herr seiner Selbst. Nur Sehnsucht nach Nähe und Zweisamkeit, das Bedürfnis, verstanden zu werden. Nicht das Begehren, Franklin zu unterwerfen.
    Bedächtig nahm er Mels Vater gegenüber Platz, faltete seine Hände im Schoß und wartete ab.
    „Ich habe zu arbeiten.“ Es klang schroff, gleichzeitig zog Franklin schützend eine Aktenmappe vor seine Brust. Sein Körper sprach Bände.
    „Je suis désolé
.“ In Armands Augen stand die flehentliche Bitte um Vergebung. „Ich weiß nicht, was mit mir los war. Es wird nie wieder geschehen, bitte glaub mir.“
    Franklin antwortete nicht, ließ aber auch sein Schutzschild nicht sinken.
    „Ich würde es ungeschehen machen, wenn ich könnte. Habe ich dich verletzt?“
    „Die Frage kommt reichlich spät, findest du nicht?“
    Er senkte den Blick, spürte, wie weit sie gerade voneinander entfernt waren. Wie sehr er sich sehnte, diesen Abgrund zu überwinden. Zu Franklin, zu Mel. Es schob sich übereinander, Vater und Tochter. Beide liebte er, beide hatte er verletzt, beide vielleicht verloren. In ihm entstand für einen winzigen Moment der irrwitzige Gedanke, wenn Franklin sich ihm wieder öffnete, würde Mel das ebenfalls tun. Er musste Franklin überzeugen, nur dann konnte er auch Mel zu sich zurückholen. Der Gedanke verlor sich. Das eine hatte mit dem anderen nichts zu tun.
    „Warum?“ wollte Franklin wissen. „Kannst du mir das sagen?“
    Zumindest legte er die Akte auf den Tisch, drückte einen Knopf auf dem Laptop und schloss ihn.
    „Wenn ich es wüsste. Darum bin ich hier. Franklin, ich weiß selbst nicht, was mit mir los ist. Mel ist gegangen, wir haben uns gestritten und sie hat die Verlobung gelöst.“
    In Franklins Augen trat Betroffenheit. Das hatte er nicht erwartet. „Sie hat recht, weißt du. Ich behandele sie seit Wochen, wie mein Eigentum, weil ich eifersüchtig auf jeden Mann bin, der sie nur anschaut.“ Er versuchte nicht, es zu beschönigen, Ausreden zu finden. Die Wahrheit war alles, was jetzt noch helfen konnte.
    „Eifersucht?“ Ungläubig starrte Franklin ihn an. „Du?“
    Armand schüttelte den Kopf und schlug die Hände vors Gesicht. Wo sollte er anfangen? „Hat Mel dir gesagt, dass Dracon in der Stadt ist?“
    Jetzt war Franklin schockiert. „Nein, das hat sie nicht!“
    „Er war in unserer Wohnung, sie ist mit ihm fortgegangen. Ich war rasend, hatte nur Bilder im Kopf von ihr und ihm. Das war in der Nacht, als ich über dich hergefallen bin. Ich weiß nicht, wie es dazu kam. Im einen Moment stand ich noch allein im Wohnzimmer und sah ihr durchs Fenster nach, wie sie mit diesem Kerl fortging, als Nächstes fand ich mich in deinem Schlafzimmer wieder und hatte keine Kontrolle mehr über mich.“
    Er schluckte, wagte für einen Moment wieder, den Blick zu heben. In den sherrybraunen Augen stand ein erstes Verstehen. „Es gibt keine Entschuldigung“, fuhr er fort. „Es hätte nicht geschehen dürfen. Einige Tage zuvor …“ Wie sollte er es sagen, ohne dass es dumm oder albern klang? Franklin war ein Ordensmitglied der Ashera, mit dem Magischen vertraut. Für ihn war ein Krafttier sicher eine Selbstverständlichkeit. So wie Osira für Mel. Sie hatte nie Probleme gehabt, ihre Wölfin zu kontrollieren. Oder vielleicht war diese nicht so aggressiv wie sein Panther.
    „Was?“ Franklins Stimme klang nun sanft.
    „Als Mel und ich zusammen waren, erwachte mein Krafttier. Eine schwarze Raubkatze. Ich wusste nicht, dass ich so etwas habe. Und jetzt … ich kann sie nicht kontrollieren.“
    „Du willst also sagen,

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