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Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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wurden von uns getötet, weil wir sie nicht dulden. Dabei sind sie im Grunde keine echte Bedrohung, nicht für uns, nicht für euch, nicht mal für die Menschen. Sie waren immer eher harmlos, doch leicht zu manipulieren. Das gilt übrigens auch für die Ammit. Ein schlichtes Gemüt kann zu einer Marionette gemacht werden. Es war uns klar, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sie jemand für seine dunklen Zwecke missbraucht. Jetzt ist dies geschehen.“
    „Harmlos finde ich sie nicht. Sie haben Menschen und Nightflyer getötet.“
    „Weil sie hofften, dadurch mehr Macht zu bekommen. Aber das hatte nichts mit eurer Legende zu tun.“
    „Unserer Legende?“
    „Von euch in die Welt gesetzt, eurer Urmutter. Sie haben davon nicht einmal gewusst. Ahnten nicht, weswegen sie starben, als du sie tötetest.“
    „Dann habe ich Unschuldige ermordet.“ Mir wurde schlecht. War ich so blind gewesen? Ungerecht auf jeden Fall. Große Göttin, warum hatte ich das nur getan? Diese Stimme in mir – jetzt war sie fort. War das überhaupt ich gewesen? Aber es war zwecklos, sich herausreden zu wollen. Ich war schließlich nicht schizophren.
    „Ihre einzige Schuld lag darin, dass sie nach einer Macht gierten, die ihnen nicht zustand und nicht stark genug waren, sich gegen die Befehle eines starken Dämons zu wehren, wer auch immer er ist. Denk dir einfach, dass du sie deshalb getötet hast. Dann fällt es dir vielleicht leichter.“
    Ich lächelte bitter. „Ich bin ein Vampir, Raphael. Wir kennen keine Skrupel. Und auch kein Mitgefühl.“
    Er lächelte ebenfalls, aber keineswegs bitter. „Ich weiß mehr über dich, als du denkst, also spiel nicht die Harte. Du bist ein sehr menschlicher Vampir. Du empfindest etwas, das dein Wesen eigentlich nicht empfinden dürfte.“
    „Ich bin böse!“, betonte ich überflüssigerweise und kam mir so vor, als würde ich eine dieser endlosen, ungeliebten Diskussionen mit Franklin führen, nur in die entgegengesetzte Richtung. „Und ich bin froh darüber. Denn wenn mein Herz nicht schwarz wäre wie die Nacht, könnte ich mein Leben nicht ertragen.“
    Er schüttelte nachsichtig den Kopf.
    „Wenn dein Herz auch nur halb so schwarz wäre, wie du mich glauben machen willst, meine liebe Melissa, hättest du nicht einmal ansatzweise versucht, die Wahrheit über uns herauszufinden, nicht über meine Worte nachgedacht, sondern mich gejagt und bekämpft, bis einer von uns beiden auf der Strecke bleibt.“
    Er kam näher, umfasste meine Kehle und blickte auf mich herab. Eine sehr dominante Geste und doch hatte ich nicht das Gefühl, dass er seine Überlegenheit zeigen wollte.
    „Wenn ich auch nur eine Sekunde glaubte, dein Herz sei so dunkel, dein Geist so vergiftet, von den Worten dieser alten Hexe Kaliste oder deines Lords Lucien, dann hätte ich dich in der dunklen Gasse getötet. Ohne Erbarmen und ohne ein Wort der Erklärung. Und nun tu nicht so, als wüsstest du nicht ganz genau, dass ich spielend dazu fähig wäre. Nicht einmal Kaliste ist stark genug für mich. Nur deshalb hat sie dich auf meine Spur gehetzt. Sie will mich tot sehen seit dem ersten Tag, da sich unsere Wege kreuzten. Aber sie bringt sich nie selbst in Gefahr. Die Drecksarbeit hat sie schon immer anderen überlassen. Du warst nicht die Erste, die sie aussandte, mich und meinesgleichen zu töten. Doch du warst mir zu schade, um für sie zu sterben. Sie weiß, was in dir steckt. Aber ich weiß es auch. Und nun verrate ich dir ein Geheimnis.“
    Er beugte sich herab, bis seine Lippen mein Ohr berührten. Sein warmer Atem ließ mich erschauern. Ich schloss die Augen.
    „Du magst von ihrem Blut sein, doch dein Wesen gleicht dem von Tizian. Das hat er bewirkt mit dem einen Tropfen Blut, den er dir vor deiner Wandlung gab. Es schützt dich. Tizian ist mein bester Freund. Mein Seelenbruder. Mein Geliebter. Sein Wort hat dich gerettet. Weil du seine ganze Hoffnung bist.“
    Erstaunt sog ich die Luft ein und öffnete die Augen. Doch Raphael war fort, ebenso wie Arian. Kein Wort der Erklärung mehr. Nur diese wenigen, die eine eisige Ahnung in mein Herz säten.
    Zwietracht
     
    Nachdem ich nun zwei nötige Gespräche geführt hatte, die mich beide nicht wirklich weitergebracht hatten, war es Zeit, sich dem dritten zu stellen. Osira schaute immer wieder unschlüssig zu mir empor, während sie an meiner Seite zu unserem Haus trottete.
    „Ich glaub, es wäre besser, wenn du dich wieder unsichtbar machst.“
    „Schätzchen, wenn die

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