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Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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neuer Schwall Tränen floss über meine Wangen. „Es tat so weh. Dass wir nicht mehr zueinanderfinden können. Ich hab mich elend gefühlt, wusste nicht wohin. Und dann …“
    „Bist du zu mir gekommen. Um dich bei mir auszuheulen wegen einem anderen Mann. Du hast recht, das ist allerdings nicht fair.“
    Mit einem tiefen Atemzug stand ich auf. „Wie gesagt, es tut mir leid. Für mich warst du immer ein Freund. Deshalb dachte ich … Vergiss es einfach. Ich gehe jetzt besser.“
    Er hielt mich nicht auf.

Totem
     
    „Die Sache mit deinem Krafttier“, begann Franklin, nachdem sie sich wieder angezogen hatten und noch ein Glas Wein genossen.
    „Ja?“ Armand schöpfte Hoffnung, als Franklin es ansprach. Hatte er genau wie Mel Kontakt zu der großen Katze aufgenommen? Wusste er, was falsch lief, warum er ihn nicht kontrollieren konnte?
    „Du kannst ein Krafttier nur beherrschen, wenn ihr euch beide respektiert. Dazu musst du auch seinen Namen kennen.“
    „Wie finde ich den heraus?“
    „Nun, du musst ihn fragen. Im Augenblick wehrst du dich gegen ihn, lehnst ihn ab. Also ist er auch dir gegenüber nicht gerade freundlich gestimmt. Erst, wenn du ihn annimmst und den Kontakt suchst, werdet ihr eine Einheit bilden.“
    „Kannst du mir dabei helfen?“ Es klang fast flehend, aber vor Franklin war es Armand weniger peinlich als vor Mel. Wenn er an die Angst in ihren Augen dachte, über das, was der Panther aus ihm gemacht hatte, dann erschien es ihm nahezu unmöglich, sie noch einmal um Hilfe zu bitten. Daher ernüchterten ihn Franklins nächste Worte sehr.
    „Nein, das kann ich leider nicht. Dein Panther hat bereits eine sehr starke Bindung zu Mels Wölfin. Er wird ihr überall hin folgen. Bitte Mel, dass sie ihre Wölfin voranschickt, um hier zu vermitteln. Und noch mal, nimm ihn an. Lehne ihn nicht ab.“
    „Ich wünschte, dieses Vieh wäre nie erschienen. Oder wenigstens so wie Osira. Aber diese Katze spricht nicht, wie soll ich überhaupt mit ihr reden?“
    Franklin räusperte sich und zog Armands immer noch mürrischen Blick damit auf sich. Er schien zu überlegen, nach Worten zu suchen, oder nach etwas anderem. Dann stand er plötzlich auf und winkte Armand, mit ihm zu kommen.
    „Lass uns in den Garten gehen. Dann zeige ich dir etwas.“
    Er folgte seinem Freund nach draußen. Der Himmel hatte aufgeklart und überall funkelten Sterne. Die Temperaturen lagen unter null, Frost überzog die ganze Anlage mit einer dünnen Eiskruste. Franklin atmete tief durch, haderte offensichtlich mit sich, ob er das Richtige tat.
    „Bevor ich das jetzt tue, musst du mir etwas versprechen, Armand. Nein, du musst es sogar schwören. Bei deinem unsterblichen Leben.“
    Er verstand nicht, was Franklin meinte. Unsicher, was das alles sollte, nickte er dennoch.
    „Du darfst Mel niemals sagen, was du jetzt siehst. Unter gar keinen Umständen.“
    Armand hatte selten erlebt, dass Franklin etwas so wichtig war. Dass er so eindringlich etwas forderte.
    „Je te le jure
. Sie wird von mir nichts erfahren. Aber was um alles in der Welt kann so schlimm sein, dass du es vor deiner Tochter geheim halten musst?“
    Franklin antwortete nicht, aber sein Blick jagte Armand einen eisigen Schauer über den Rücken. Er drehte sich mit dem Gesicht Richtung Park, schloss seine Augen und flüsterte leise immer wieder ein Wort. Erst verstand er es nicht, doch dann trug der Wind die zwei Silben an sein Ohr.
Cornach
.
    Mit einem Mal veränderte sich die Luft, die sie umgab. Sie schien dichter zu werden, wärmer. Vor ihnen flimmerte es, wie bei großer Hitze, doch das Eis auf den Bäumen schmolz nicht. Franklin hob den Kopf und Armand tat es ihm nach. Gut zehn Meter über ihnen erschienen zwei rotglühende Augen in der Dunkelheit, um die sich nach und nach der Kopf einer Echse formte. Nein, keine Echse, schoss es Armand durch den Kopf. Ein Drache. Und gleich darauf breiteten sich riesige ledrige Schwingen über den kahlen Eichen aus, erzeugten einen scharfen Luftzug, als das mächtige Tier sie auf dem Rücken zusammen faltete.
    „Mon Dieu
, was ist das?“ Ihm stockte der Atem bei diesem Anblick, auch wenn der Drache sich nicht ganz materialisierte, sondern durchscheinend blieb wie eine geisterhafte Erscheinung.
    „Das ist Cornach“, erklärte Franklin. „Mein Krafttier.“
    „Du hast einen Drachen als Krafttier?“
    Bei allem, was der Panther in ihm anrichtete und was Osira alles für Mel tat, wie viel Macht musste ein solches Totem haben,

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