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Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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Namen hörte, von demjenigen, zu dem es gehörte, schaute es gen Norden, ignorierte Osira und schien auf etwas zu warten. Nach und nach löste sich ein Schatten aus der Dunkelheit der Vision. Armand trat an meiner Seite auf die Lichtung zu unseren Tieren. Ich kniete neben meiner Wölfin nieder, kraulte ihr Fell, ermutigte Armand mit einem Kopfnicken, es bei Welodan ebenso zu tun. Noch zögernd ging auch er in die Hocke.
    „Das ist unglaublich“, flüsterte er, während er die Hand nach dem Panther ausstreckte.
    Welodan kam dieser Aufforderung gerne nach. Er schmiegte sein schwarzes Haupt in Armands Hand, schnurrte und ließ sich schließlich zufrieden und entspannt an Armands Seite nieder. Jetzt waren die beiden eine Einheit. Der Kampf war vorbei.
    „Danke!“
    „Danke nicht mir, sondern ihm. Nur wenn er will, kann der Kontakt hergestellt werden. Aber von nun an wirst du in ihm einen treuen Freund haben, der dir stets zur Seite steht, wenn du ihn rufst.“
    Der Feind im Haus
     
    Warren meldete sich am nächsten Morgen bei seinem Chef krank. Als Franklin mir abends davon erzählte, versuchte ich, ihn anzurufen, aber er ging nicht ans Telefon.
    „Ich glaube, das ist meine Schuld. Ich war letzte Nacht bei ihm.“
    Frankin holte Luft für eine Schimpftirade, aber ich kam ihm zuvor.
    „Nicht was du denkst. Aber er weiß jetzt eine ganze Menge. Über den Fall, über mich, über Armand. Vielleicht war das alles ein bisschen viel für ihn. Ich werde mit ihm reden.“
    „Tu das.“ Franklin nahm mit einem Seufzer seine Brille von der Nase und rieb sich die Nasenwurzel. „Wenn Warren nicht in ein paar Tagen wieder mit im Boot ist, werden die einen anderen schicken. Je mehr von denen hier rumlaufen, desto schwieriger wird die Situation für uns.“
    Er erhob sich, um Armand und mich zur Tür zu bringen, doch wir kamen nur bis ins Kaminzimmer.
    Fauchend sprang ein Untier hinter einem der Sessel hervor, hatte die ganze Zeit dort gelauert und unser Gespräch belauscht.
    Die Ammit.
    Ohne Zögern stürzte sie sich auf meinen Vater und im selben Moment erkannte ich John aus den Augenwinkeln. Er hatte ebenfalls in einem Sessel gesessen und gelesen. Das Buch fiel aus seiner Hand, als er aufsprang. Warum hatte er die Ammit nicht bemerkt? War sie vor oder nach ihm ins Kaminzimmer gekommen?
    „Franklin!“
    Ich hörte den Ruf, wir alle hörten ihn, doch unsere Bewegungen schienen in Zeitlupe abzulaufen. Ich wirbelte von John wieder zu meinem Vater herum, spürte jeden Zentimeter Luft, den ich dabei durchschnitt. Das Gesicht der Ammit kam in mein Blickfeld, mit weit aufgerissenem Maul, von den langen Zähnen troff Geifer. John sprintete elegant wie ein Hürdenläufer heran, sprang über einen Sessel auf die Dämonin zu, während Franklin ihr nur wie gelähmt entgegenstarrte. Armand bewegte sich überhaupt nicht. Er war zu Eis erstarrt. Rief ich Dad? Ich glaubte schon, aber es klang dumpf und langgezogen. Die Pranken der Ammit mit den tödlichen Klauen schossen vor. Ich konnte sehen, wie der Schatten meines Vaters sich in ihre Richtung verzerrte, was ausgesprochen merkwürdig wirkte. Dann stürzte John zwischen die beiden. Er stieß Franklin fort und warf sich gleichzeitig auf die Dämonin. Sein unmenschlicher Schrei, als er sie berührte, als ihr Maul seinen Kopf umschlang und ihre Zähne sich in seine Augen senkten, während ihre Klauen seinen Brustkorb zerfetzten, ließ die Zeit im selben Moment wieder normal laufen, in dem die Tür aufflog und die Hälfte aller Mitglieder des Mutterhauses in den Raum stürmte, gefolgt von Pheodora, der rot getigerten Katze. Sie sprang ohne Zögern auf die Ammit zu, erklomm den Sessel neben ihr, stellte ihren Schwanz auf, machte einen Buckel und fauchte, was das Zeug hielt. Nie in meinem ganzen Leben werde ich die Angst im Gesicht der Dämonin vergessen, als die Katze ihr drohte. Wir mussten uns die Ohren zuhalten, so schrill war ihr Kreischen. Erst als es wieder still war, nahmen wir unsere Hände runter und stellten fest, dass die Ammit fort war.
    Franklin presste sich noch immer keuchend und bleich vor Schreck an den Türrahmen. Pheodora hingegen saß völlig ungerührt auf ihrem Schlachtposten und putzte sich das Fell. Als ich auf sie zuging und die Hand nach ihr ausstreckte, miaute sie, sprang in meine Arme und kuschelte sich schnurrend an meine Brust.
    Aber sicher, Katzen! Viele ägyptische Dämonen fürchteten sich vor Katzen. Bastet war eine mächtige Göttin, die auch die Kraft der

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