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Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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schon wieder vergessen, weil sie kam und ging, ohne dass ich irgendeinen Einfluss darauf hatte. Sie kreiste über der Dämonin, stieß ein paar Mal herab, zielte mit ihrem spitzen Schnabel auf die Krokodilsaugen. Die Ammit schlug verzweifelt nach dem Vogel, doch der war jedes Mal schneller. Schließlich stob die Krähe mit kräftigen Flügelschlägen über unsere Köpfe hinweg nach draußen, ein hämisches Krächzen zurückrufend. In ihrem Schnabel schimmerte es silbrig, als das Licht der Notbeleuchtung sich im glatten Metall fing. Sie hatte beide Ringe, und sie trug sie weit fort, wohin auch die Ammit ihr nicht folgen konnte. Denn Dämon hin oder her, sie war an den Boden gebunden und konnte nicht fliegen. Und sie war an die irdische Welt gebunden, solange ihr niemand die Tore öffnete. Für die Krähe galt beides nicht.
    Mit wütendem Fauchen sprang die Seelenfresserin herum und brüllte. Ihre Pranken hieben nach jedem von uns, sie war rasend und würde uns alle töten, wenn uns nicht schnell etwas einfiel. Da kam mir Dracons Spruch von vorhin über die Katzen wieder in den Sinn. Wir hatten eine Katze! Sogar eine sehr große.
    „Armand“, rief ich. „Welodan!“
    Erst schaute er irritiert, dann dachte auch er an das, was Dracon gesagt hatte, verstand gleichzeitig, dass die Idee gar nicht so verkehrt war. Er nickte und schloss die Augen, um sich auf sein Krafttier zu konzentrieren. Sehr gewagt, denn er hatte das vorher noch nie versucht, ihm fehlte jede Übung. Hoffentlich schaffte er es dennoch, es war unsere einzige Chance. Osira sprang aus dem Nichts an seine Seite, rief auf ihre Weise nach ihrem Totemgefährten, um die Sache zu erleichtern und zu beschleunigen, denn nichts war so knapp wie Zeit. Lange würden wir die Ammit nicht aufhalten können.
    Schattenjäger lauerte im Hintergrund und wartete darauf, dass Armand es schaffte, die Dämonin mit seiner Raubkatze in Schach zu halten. Wir anderen bemühten uns, den beiden mit Scheinangriffen Luft zu verschaffen.
    „Passt auf ihre Krallen auf. Wenn sie euch erwischt, vergiftet sie euer Blut.“
    „Und das sagst du uns erst jetzt?“, fragte Dracon mit gespieltem Entsetzen.
    Aber in Wahrheit hatte er keine Angst. Nicht vor dem Sterben und schon gar nicht vor der Ammit. Er war definitiv der Mutigste in diesem Kampf, schaffte es mehrmals, über sie hinweg zu springen und ihr mit seinen scharfen Nägeln Schnitte zuzufügen. Nichts, was sie wirklich beeinträchtigte, aber immerhin lenkte es sie ab. Raphael sandte Sturmwolken in ihre Richtung, die sie ins Trudeln brachten. Ich versuchte mich mit Pyrokinese. Früher hätte ich es selbst als Hexe nicht für möglich gehalten, dass es mir einmal gelingen würde, aber das vampirische Blut und Luciens Lehren hatte die Gabe des Feuers in mir gestärkt. Zumindest sengte ich der Ammit ein wenig ihr Löwenfell an.
    Endlich hatte Armand es geschafft, seinen Panther in die reale Welt zu holen. Das Kätzchen war überraschend stark und angriffslustig. Und sehr groß, viel größer als Osira, wenn sie sich materialisierte. Geduckt schlich das Tier auf unsere Gegnerin zu, die unter Winseln und Zischlauten zurückwich. Die Katze trieb sie wie ein Hütehund ein Stück Vieh immer weiter in die Ecke des Tresors, wo sie relativ einfach zu überwältigen sein würde.
    Plötzlich sah ich die Schneide silbern aufleuchten.
    „Schattenjäger, nicht!“, schrie ich noch, doch zu spät.
    Hell sirrte die Klinge durch die Luft. Grünschillerndes Dämonenblut spritzte auf den blauen Teppichboden, versickerte in den dichten Fasern. Der Kopf der Ammit rollte über die Auslegeware und blieb vor meinen Füßen liegen. Ich brauchte mehrere Sekunden, um zu realisieren, was das bedeutete. Der Schock breitete sich langsam aus, gefolgt von Wut.
    „Was hast du getan?“, fuhr ich den Söldner an.
    „Meinen Auftrag erfüllt“, entgegnete er ungerührt. „Die Ammit ist tot, wie man mir befohlen hat.“
    „Wir hätten wissen müssen, wer dahinter steckt, verdammt!“
    „Das spielt keine Rolle mehr. Denn die Ringe sind in Sicherheit. Ihr Auftraggeber wird keinen neuen Versuch starten, das versichere ich dir.“
    „Wie kannst du da so sicher sein?“
    „Meine Auftraggeber sind sich sicher. Sie gehören zu den mächtigsten Dämonen der Unterwelt. Und ehe du fragst, nein, sie sind an den Ringen nicht interessiert. Behaltet sie also. Vielleicht werdet ihr sie irgendwann brauchen. Was sie wollen, ist nur das hier.“
    Er hob den Kopf vom Boden auf und

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