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Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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verstaute ihn in einem Sack.
    „Lebt wohl und danke für eure Hilfe“, sagte er in die Runde der Waffenbrüder, die sich jetzt um den toten Torso scharten. Armands Panther war ebenso wie Osira immer noch unter uns. „Wir werden uns wiedersehen, Vampirin.“ Mit diesen Worten verschwand der Schattenjäger in der Nacht.

     
    Fast zwei Stunden hatten wir noch in dem Tresorraum gesessen und überlegt, welche Möglichkeiten wir noch hatten, den Auftraggeber der Ammit in Erfahrung zu bringen. Letzten Endes war uns allen klar geworden, dass es keinen Weg mehr gab. Die Dämonin war tot und hatte ihr Geheimnis mit sich genommen.
    Dracon verschwand als Erster, was niemand bedauerte, am wenigsten Armand. Camilles Krähe kehrte zurück, hüpfte zwischen Osira und Welodan auf dem Boden herum und wartete, bis wir ihr die beiden Ringe aus dem Schnabel nahmen.
    Wir brachten den Torso der Ammit nach Gorlem Manor, wo er für unsere Pathologen zumindest noch einen gewissen Nutzen hatte.
    Auch für Raphael nahte der Abschied. Jetzt, wo die Gefahr gebannt war, würde er London wieder verlassen. Armand spürte, dass zwischen ihm und mir noch nicht alles gesagt war, als wir etwas unschlüssig im Park des Mutterhauses standen und das Auf Wiedersehen nicht so recht über unsere Lippen wollte.
    Etwas zögernd verabschiedete sich mein Liebster schließlich und gab uns die Möglichkeit, ein paar letzte Worte zu wechseln, ehe jede Art wieder ihrer eigenen Wege ging.
    Ich war Armand doppelt dankbar dafür, vor allem, weil ich wusste, wie schwer ihm das fiel. Die Eifersucht lauerte immer noch dicht unter der Oberfläche und richtete sich gegen jeden potentiellen Konkurrenten, also praktisch gegen jedes erwachsene männliche Wesen, das man ‚menschlich’ nennen konnte.
    Ich wartete, bis er außer Sicht war, ehe ich mich an Raphael wandte.
    „Woher genau stammt der Ring?“, wollte ich wissen. „Du weißt mehr, als du bisher gesagt hast.“
    „Wenn du meine Meinung hören willst, dann stammt er direkt aus der Hölle, um die Hölle auf die Erde zu bringen.“
    Was er auch fast geschafft hätte. Was wäre wohl passiert, wenn die Ammit unsere beiden Ringe zu ihrem Auftraggeber gebracht hätte? Hatte der den Dritten schon? Oder hätte die Ammit auch den noch besorgen müssen? Wahrscheinlicher war,dass ihr Auftraggeber ihn bereits besaß und mit seiner Macht die Dämonin gelenkt hatte. Ebenso die Crawler. War es dann vielleicht derselbe, der die Ringe erschaffen hatte?
    „Es wäre logisch, wenn der Schmied selbst dahintersteckt. Jedenfalls, wenn die Legende wahr ist, die von ihm erzählt.“
    „Warum?“
    Ich setzte mich auf die Bank unter meiner Lieblingseiche. Raphael blieb lieber stehen. „Die Crawler stammen von diesem Blut ab. Und wenn alle drei Ringe mit dem Blut ihres Erschaffers durchtränkt sind, dann wäre es verständlich, warum er deine Nachkommen so leicht manipulieren und für seine Zwecke einspannen konnte. Das Blut verleiht ihm die Macht dazu. Es ist seins.“
    „Interessante Theorie“, stimmte er mir zu und lächelte zweideutig, was mich irritierte.
    Ich seufzte, meine Gedanken waren eben nicht mehr als eine Theorie. Wir würden es jetzt wohl nie mehr erfahren.
    „Wo genau waren eure Anfänge, wo hast du den Ring gefunden, nachdem der erste Träger ihn verloren hat?“
    „Denkst du, wenn du Zeit und Ort kennst, verrät dir das die Herkunft der Ringe?“
    „Vielleicht.“
    Er lächelte. „Es ist zu lange her und niemand hat sich die Mühe gemacht, es aufzuzeichnen.“
    Ich fing an, die Legende zu bezweifeln, dass der erste Träger des Rings gestorben war und Raphael den Ring erst Jahrhunderte nach dessen Erscheinen auf der Erde gefunden hatte. Vielmehr verspürte ich die Sicherheit, dass Raphael der Erste war und immer sein würde. Dass er einen Teil der Legende ganz bewusst selbst geändert hatte, wenn ich auch nicht verstand, warum. Sein Lächeln wurde fast teuflisch.
    „Das, meine liebste Melissa, steht außer Zweifel. Aber ich wäre dir dankbar, wenn du das kleine Geheimnis für dich behältst.“
    Es lag keine Drohung in seiner Stimme, und doch war seine Bitte eine Warnung.
    Dann war also auch diese Legende nur eine Lüge. Wie so viele andere auch. Zumindest teilweise. Aber manche Legenden entsprachen der Wahrheit, die von den Engeln und der Ewigen Nacht zum Beispiel.
    Und die vom Dämonenring und seiner Macht? Wie viel war Wahrheit und wie viel Lüge?
    Wir verharrten eine Weile schweigend, lauschten der Nacht und

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