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Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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sind mit zwei Flugzeugen in die Türme des World Trade Centers geflogen. Tausende sind tot. Die Türme sind in sich zusammengestürzt.“
    Ich musste mich setzen. Mein erster Gedanke galt Pettra und Slade, aber sicher waren die beiden nicht im WTC gewesen.
    „Wie viele Tote?“ Meine Stimme klang blechern, aber das fiel meinem Vater nicht auf. Armand trat wortlos hinter mich und legte mir seine Hände auf die Schultern.
    „Tausende. Sie kennen keine genauen Zahlen. Aber wer noch im Gebäude war, ist mit Sicherheit tot.“
    Detailaufnahmen erschienen in schnell zusammengeschnittener Abfolge. Der Einschlag, Feuer, winkende Menschen, Feuerwehrautos, dann der Zusammensturz. Erst der eine Turm, kurz darauf der zweite, eine Staubwolke, die alles verschlang. Mir stockte der Atem.
    „Wer tut so etwas?“
    „Die Al Kaida hat sich dazu bekannt. Man befürchtet noch weitere Anschläge. Ein drittes Flugzeug mit Ziel Pentagon hat wohl nicht so viel Schaden angerichtet, wie geplant, aber auch dort sind genug gestorben. Das vierte Flugzeug ist vorher abgestürzt. Vielleicht hat da etwas bei der Entführung nicht geklappt. Ziele sind nur Mutmaßungen. Einige reden schon vom Beginn des Dritten Weltkrieges.“
    „Es wird keinen Weltkrieg geben, Franklin. Dafür haben alle viel zu große Angst vor den Atomwaffen.“
    „Sei dir nicht so sicher“, sagte er. „So etwas ist noch nie geschehen. Die Vereinigen Staaten werden das nicht ohne Vergeltung hinnehmen.“
    Nein, das würden sie sicher nicht. Aber ein Atomkrieg? Eine Weile schaute auch ich auf die Bilder des Nachrichtensenders. Die riesige Staubwolke, die schreienden und weinenden Menschen mit ihren schmutzigen Gesichtern. Immer wieder der Einschlag der beiden Flugzeuge und das Zusammenbrechen der beiden Türme. Mir lief eine Gänsehaut über den Rücken. Wie viele mochten darin gestorben sein? Was waren wohl ihre letzten Gedanken gewesen?
    Ich riss mich los. Wir hatten auch Probleme und den Menschen in New York konnten wir nicht helfen. Besser sich auf die Dinge zu konzentrieren, die in unserem Wirkungskreis lagen und ebenfalls eine aktuelle Bedrohung darstellten. Armand sah das wie ich. Er nahm die Fernbedienung vom Tisch und stellte den Ton ab.
    „Franklin, ich muss für ein paar Tage weg. Wir kommen hier einfach nicht weiter und die Lage spitzt sich zu.“
    Mein Vater war noch immer geschockt von den Berichten aus den USA. Er runzelte die Stirn, weil er offenbar nicht verstand, worum es ging.
    „Wo willst du hin?“
    Armand und ich tauschten Blicke. Wir hatten darüber gesprochen, er war wenig begeistert, sah aber die Notwendigkeit ein, da sie Hilfe versprach.
    „Melissa möchte unsere Königin aufsuchen.“
    Franklin schaute uns beide an, als hätten wir den Verstand verloren. Für einen Moment waren sogar die Schreckensnachrichten auf dem Bildschirm vergessen.
    „Das ist nicht dein Ernst. Nicht ausgerechnet jetzt.“
    „Gerade jetzt. Wegen der Morde. Vielleicht weiß Kaliste mehr darüber und kann uns helfen.“
    „Und wer kümmert sich um Warren?“
    Armand räusperte sich. Franklins Blick wechselte von Unglauben zu nacktem Entsetzen.
    „Das kommt überhaupt nicht infrage.“
    „Dad, es ist die einfachste Lösung. Armand kennt Warren, er kennt den Fall und er kennt die Ashera. Er kann mich besser und schneller ersetzen, als jeder andere.“
    „Er ist kein Ashera-Mitglied! Ich dulde schon, dass er dich überall hin begleitet, was für den Orden mehr als riskant ist. Und jetzt soll er auch noch deine Position übernehmen? Vergiss es. Das Risiko ist mir zu groß.“
    „
Quel risque
, Franklin? Mel und ich sind beide Vampire. Es macht keinen Unterschied. Und ich bin Profi darin, meine Natur vor Sterblichen zu verbergen.“
    Franklins Gesichtsfarbe wechselte in ein ungesundes Feuerrot. „Das ist eine offizielle Ermittlung des MI5! Hast du eigentlich eine Vorstellung davon, wie man uns hier auf die Finger schaut? Ich riskiere für dich doch nicht den Orden.“
    Irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass hinter Franklins Reaktion mehr steckte als die Tatsache, dass Armand ein Vampir und kein Ashera-Mitglied war. Dafür war es viel zu persönlich. Seine Ablehnung hatte einzig und allein mit Armand selbst zu tun. Hatten die beiden Streit? War etwas vorgefallen? Armand hatte mir ebenso wenig etwas gesagt wie Franklin, aber die beiden sprachen mit mir auch nicht über ihre Liebelei.
    Ärgerlich wischte ich die Gedanken beiseite. Für so was hatten wir jetzt

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