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Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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sind der Funke, der das Fass zum Explodieren bringen wird. Sie müssen aufgehalten werden.“
    „Wer sagt das? Kaliste? Ich weiß, dass du bei der alten Hexe warst.“ Er schnaubte ungehalten. „Wer ihren Worten lauscht, lauscht seinem eigenen Tod.“
    „Sie ist unsere Königin.“
    „Sie ist eine Frau, die nach Macht giert, nichts weiter. Und du lässt dich blenden von den Privilegien, die sie dir gewährt“, sagte er kalt. „Ich achte sie. Aber ich ehre sie nicht. Denn keine Seele ist so vollkommen schwarz wie die von Kaliste.“
    „Wie kannst du so über sie reden?“
    „Ich sage die Wahrheit. Frag Tizian, was er über seine Schwester denkt.“
    „Sie hat mir das Leben gerettet.“
    „Ach“, schnappte er und verzog zynisch die Lippen. „Hat sie das? Oder hat sie es so aussehen lassen? Unterschätze sie nicht,
thalabi.“
    Ärgerlich wischte ich seine Ermahnungen beiseite. „Das spielt keine Rolle. Im Moment sind die Crawler eine Bedrohung. Sie morden überall auf der Welt.“
    „Tun wir das etwa nicht?“
    Seine Fragen trieben mich in den Wahnsinn, vor allem weil ich ihre Aussage nicht widerlegen konnte. „Das ist etwas anderes. Die Ammit und die Crawler, da gibt es eine Verbindung. Es geht um Ringe wie meinen hier.“
    Mein Lord warf einen skeptischen Blick auf Armands Verlobungsgeschenk.
    „Legenden. Ich hatte dir schon einmal gesagt, dass wir von Legenden eigentlich genug haben sollten. Nach allem, was mit den Engeln geschehen ist. Warum fischst du so verbissen im trüben Meer von Kalistes Lügen nach einer neuen Legende, der du nachjagen kannst? Du weißt doch, wohin das führt.“
    Zorn loderte in mir auf. Wie konnte er nur so ignorant sein, während draußen vor seiner Tür die Welt Gefahr lief, in Schutt und Asche zu enden?
    „Du siehst die Dinge nicht mehr klar,
saghere
. Ihre Worte sind wie ein böser Same in deinem Herz. Ihr Blut vernebelt dir deinen Verstand. Sie benutzt dich für ihre Pläne, und du merkst es nicht mal.“
    „Nein, du bist es, der nicht mehr klar sieht. Weil deine eigene Eitelkeit dich blind macht. Ich hätte wissen müssen, dass dir das alles egal ist. Aber mir nicht, hörst du? Ich habe Freunde unter den Menschen. Sie sind in Gefahr, wenn ich nur dasitze und nichts tue.“
    Er schnaubte abfällig. „Du und deine Menschen. Wann wirst du endlich lernen, dass du nicht mehr zu ihnen gehörst?“
    Jagdhörner schallen übers Land
     
    Ich stand vor einer riesigen Bedientafel mit vielen roten Knöpfen. Über jedem Knopf stand der Name eines Landes. Plötzlich fingen einzelne Knöpfe an zu leuchten und ich hörte ein Pfeifen, wie von Silvesterraketen. Es folgten Miniaturexplosionen um mich herum. Die Tafel schwebte von mir fort, ich konnte ihr nicht folgen, weil die kleinen Raketen mich umschwirrten und explodierten. Wenn sie das taten, ergoss sich ein Regen aus Augäpfeln über mich, einfach widerlich. Tatenlos musste ich mit ansehen, wie die Ammit sich fröhlich der Schalttafel näherte, um dann plötzlich Beethovens Neunte darauf zu spielen. Sie drückte auf die blinkenden Knöpfe wie ein Konzertpianist auf seine Tasten. Jedes Mal, wenn sie einen Knopf drückte, erschien aus dem Nichts ein Zwerg-Crawler, der wild im Kreis hüpfte, die dünnen Ärmchen und Beinchen schwenkend. Eine ganze Schar von Rumpelstilzchen tanzte schließlich ihren Reigen, und ich mittendrin. Dann schaute die Ammit über ihre Schulter zu uns, grinste mich hämisch an und drückte alle Knöpfe gleichzeitig.
    Die tanzenden Crawler erstarrten, entflammten zeitgleich wie Stabfeuerzeuge und drehten sich dann wilden Kreiseln gleich in alle Himmelsrichtungen davon. Jetzt bemerkte ich, dass wir auf einer überdimensionalen Landkarte standen, in den Ländern sah man winzige schwarze Punkte, die sich bewegten. Menschen. Als die brennenden Crawlerzwerge über die Landstriche fegten, ging alles und jeder in Flammen auf. Die ganze Welt war ein Inferno.
    Noch im Aufwachen klang mir das Lachen der Ammit in den Ohren. Ein Traum, alles nur ein Traum. Mit erschreckenden Parallelen zu Realität.

     
    Hilflos und von Unruhe getrieben verfolgte ich die Entwicklungen auf unserem Planeten. Den wirren Traum immer im Hinterkopf. Ich zuckte zusammen, wenn irgendwo aus einem Radio oder Fernseher Beethovens Neunte erklang.
    Die Morde häuften sich weiter überall auf der Welt. Nachrichtensender und Zeitungen wussten kaum, worüber sie zuerst berichten sollten. Über Al Kaida und ihre Attentate oder über die mysteriösen

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