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Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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findest du mich in Gorlem Manor. Und dann helfe ich dir auch, den Panther zu kontrollieren.“ Das brachte ein hoffnungsvolles Leuchten in seine Augen, das ich so wenigzu deuten wusste, wie seine Aggression zuvor. „Du bist eine Gefahr für jedes atmende Wesen. Für dich selbst. Ich erkenne dich nicht wieder.“ Angst kroch in mir hoch. Vor ihm und vor allem um ihn. Es schnürte mir die Kehle zu und schnitt in mein Herz. War das der Wahnsinn, von dem Lucien immer sprach? Wurden wir dann so, wenn wir die Unsterblichkeit nicht mehr ertrugen? Ich wollte ihn nicht verlieren. Diesen Gedanken ertrug ich nicht. Aber ich war auch nicht bereit, seine Raserei hinzunehmen und mich von ihm zu seinem persönlichen Besitz degradieren zu lassen. Darum fügte ich mit mehr Härte in der Stimme, als ich eigentlich wollte noch hinzu: „Merk dir eines, Armand, du hast keinen Anspruch auf mich. Ich kann tun, was ich will. Und wenn du mir das, was ich bin, zum Vorwurf machen willst, pack dir an deine eigene Nase.“

     
    Armand fühlte sich so elend wie nie zuvor in seinem Leben. Ob er sie verloren hatte? Dieser verfluchte Panther. Aber wenn er ehrlich war, lag die Schuld nicht bei dem Krafttier. Die große schwarze Katze setzte nur die Emotionen um, die er nicht im Zaum halten konnte. Eine krankhafte Eifersucht. Die Gier, Melissa zu besitzen, über sie zu verfügen, als wäre sie sein Eigentum. Er konnte die Gedanken nicht abschütteln, wie sie in Dracons Armen lag – hoffentlich stieß jemand durch Zufall auf die gefälschte Akte, die er absichtlich nicht wieder gelöscht hatte, und machte dem Kerl ein für alle Mal den Garaus. Er wünschte sich, dass dieser Typ nie wieder Ruhe fand.
    Und wenn sie dem fragwürdigen Charme dieses Forthys nachgab? Da sie dem Drachen begegnet waren, hatte sie diesen Agenten mit Sicherheit in den Nebelschlaf geschickt. Hatte ihre Lippen auf seine Kehle gepresst, ihre Zähne in sein Fleisch geschlagen, dem Herzschlag gelauscht, während das süße Blut in ihre Kehle floss und dabei einen Nebel aus Vergessen um seine schwache Seele gewoben. War es dabei geblieben? Oder hatte sein Geschmack ihre Sehnsucht geweckt? Er war nicht unattraktiv, sein Blut köstlich.
    Armand ballte seine Hand zur Faust, als er spürte, wie die dunkle Schlange Eifersucht wieder in sein Herz kroch.
    Verdammt, sie hatte ja recht. Er war der Letzte, der ihr Vorwürfe machen durfte. Schließlich nahm er sich ganz selbstverständlich die Freiheiten, die er ihr nicht lassen wollte. Doch er ertrug den Gedanken nicht, dass sie in den Armen eines anderen die gleiche Lust verspürte, wie bei ihm. Und da war Lucien noch der geringste Schmerz in seiner Brust. Gott, er wusste es, er war schon lange genug Vampir. Sie brauchten dieses Spiel bei der Jagd, diesen Rausch im Blut des Opfers. Aber ehrlich gesagt konnte er sich nicht mehr erinnern, wann er das letzte Mal mit einem Menschen geschlafen hatte, ehe er sein Blut trank. Außer Franklin natürlich, aber das war etwas anderes.
    Franklin! Ein Stöhnen kam über seine Lippen. Auch ihm schuldete er noch etwas. Eine Erklärung, eine Wiedergutmachung. Er wusste nicht wie. Im Augenblick war er dabei, alle zu verlieren, die er liebte, weil er keinen von ihnen teilen wollte.
    Früher waren Lust und Liebe unterschiedliche Dinge für ihn gewesen. Jetzt sah das anders aus. Er hielt sich bei seinen Opfern zurück, trank nur noch, was er brauchte, begnügte sich meist sogar mit dem kleinen Trunk. Seine Liebe zu Mel hatte ihn weich gemacht. Der letzte Tote, der auf sein Konto ging, lag über ein Jahr zurück. Mr. Einauge zählte er nicht dazu, das hatte andere Gründe gehabt. Und bei dem Obdachlosen war er nicht er selbst gewesen. Er war verletzlich geworden, die Gefühle, die er in den Jahren bei Lucien verloren geglaubt hatte, waren aus ihrem Winterschlaf erwacht. Weil er wieder liebte, von ganzem Herzen. So, wie seinesgleichen eigentlich nicht mehr lieben konnte. Dieser Gedanke trieb ihn in den Wahnsinn. Die Frage, ob Melissa ihn überhaupt so sehr liebte, wie sie sagte. Ob es dieselbe Art von Liebe war, die er empfand. Die Liebe, die Menschen füreinander empfinden. Lucien hatte immer gesagt, dies sei kein Gefühl für einen Vampir, man würde es noch Liebe nennen, doch das wäre es längst nicht mehr. Und Armand hatte im Lauf der Jahre gelernt, dass dem wirklich so war. Bis er Melissa begegnete. Sie hatte alles in ihm auf den Kopf gestellt. Ihre Menschlichkeit, die Lucien so verachtete. Er liebte sie

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