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Ruf des Blutes 4 - Unschuldsblut (German Edition)

Ruf des Blutes 4 - Unschuldsblut (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 4 - Unschuldsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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der Hand lagen und durch das getrunkene Blut heilten die Wunden deutlich schneller. Mit einem letzten Blick zu Welodan, der zustimmend nickte und dann verschwand, trat Armand wieder ins Freie.
    Von den seltsamen Vögeln war nichts zu sehen, doch weit konnten sie nicht sein. Er lauschte auf jedes noch so leise Geräusch und arbeitete sich Meter für Meter weiter.
    Es dauerte nicht lange, bis seine neuen Freunde wieder auftauchten.
    Zwei von ihnen saßen auf einem kleinen Felsplateau und stürzten sich sofort kreischend auf ihn, als sie ihn erblickten. Armand hatte durch das Blut ihres Gefährten wieder Kampfgeist in sich. Welodans Gegenwart hatte ihm seinen Verstand zurück gebracht und dessen Liebe zu Melissas Wölfin Osira hatte diese auch in seinem Herzen wiedererweckt. Es schlug stärker als je zuvor für Mel, was ihn umso entschlossener machte. Er stemmte die Beine in den Boden, hielt die tödlichen Waffen gespreizt nach unten und wartete, bis seine Gegner nahe genug herangekommen waren. Dann rannte er los. Seine Hände umklammerten die Federkiele wie einst den Griff der Säbel und Degen, mit denen er seine Duelle gefochten hatte. Es war nichts anderes, nur dass hier Hunderte von Waffen gegen ihn schlugen, aber auch die konnte er parieren, wenn er geschickt und schnell genug war. Im Sprung hieb er nach dem Dämon, der ihm am nächsten war; der Streich trennte ihm einen Flügel von der Seite, er schlingerte, konnte sich nicht halten und schlug so hart auf, dass der Boden erbebte.
    Er ignorierte den zweiten Angreifer, stürzte sich erneut auf den ersten, ehe der wieder auf die Beine kam. Die Spitze der Klinge drang tief ins Fleisch, durchstach das Herz, und die Augen des Wesens brachen augenblicklich.
    Zeit zum Verschnaufen blieb Armand nicht, denn der andere griff bereits wieder an. Geifer troff von seinen Zähnen wie bei einem tollwütigen Hund. Armand fühlte sich benommen vom Adrenalin, das durch seinen Körper jagte, ein vertrautes Gefühl, das er lange nicht mehr empfunden hatte. Jetzt erlebte er wieder den Rausch, den er als Sterblicher gekannt und geliebt hatte. Den Reiz der Gefahr, den Atem des Todes, der ihn streifte, noch nicht wissend, ob er ihn einfing und in seine unbekannten Gefilde holte, oder lediglich sein Gefährte in der Schlacht wurde, der ihm letztlich den Sieg bescherte.
    Einmal vom Fieber erfasst, liefen seine Bewegungen automatisch ab, leiteten seine Instinkte ihn sicher wie ein Wegweiser, registrierten seine Sinne selbst die kleinsten Regungen des Kontrahenten.
    Dieser war nach dem Schicksal seines Freundes vorgewarnt und vorsichtiger, doch seine Größe und das Gewicht der Messerklingen machten ihn schwerfällig. Armand wusste diesen Vorteil zu nutzen. Wenn nicht mit Kraft, dann mit Geschick, konnte er den Sieg erringen.
    Er wich einem Hieb der Flügel aus und duckte sich unter den Händen hinweg, die ihn greifen wollten, rollte über den Boden, kam hinter dem Dämon wieder auf die Beine und schlug ihm die Klinge quer über den Rücken. Schwarzes Blut tropfte zu Boden, Armand wurde übel bei dem Gedanken, dass er dieses Gebräu getrunken hatte, doch in der Not durfte man nicht wählerisch sein.
    Blanker Hass schlug ihm entgegen, die gefletschten Zähne wirkten abstoßend. Er zweifelte nicht, dass dieses Gebiss einen Knochen mühelos zermalmen konnte, was ihm einen Schauer über den Rücken jagte.
    Er bleckte seinerseits die Fänge, sein Körper war gespannt wie die Sehne eines Bogens, während er darauf wartete, dass sein Gegenüberwieder angriff. Seine wachsamen Augen registrierten die schwere Atmung, das Zittern der Muskeln. Der andere hatte Schmerzen, unablässig floss Blut aus dem tiefen Schnitt, den er ihm beigebracht hatte. Falls er sich wieder in die Lüfte erhob, wäre er im Vorteil, doch das tat er nicht. Armand konnte nur vermuten, dass er mit seinem Schnitt vielleicht einen Nerv durchtrennt hatte, oder dass die Pein, die eine Bewegung der Flügel auslöste, zu groß war.
    Sie umkreisten sich, lauerten darauf, dass der andere einen Fehler machte. Armand behielt auch die Umgebung im Auge, denn die anderen beiden konnten jederzeit zurückkehren. Er konnte darauf verzichten, gegen drei von diesen Biestern gleichzeitig kämpfen zu müssen.
    Plötzlich drehte der Geflügelte sich mit unerwarteter Geschwindigkeit, stellte die Flügel wie Speere auf. Armand wurde derart überrascht, dass er sich nicht schnell genug in Sicherheit bringen konnte und unzählige Schnitte an seiner rechten

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