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Ruf des Blutes 4 - Unschuldsblut (German Edition)

Ruf des Blutes 4 - Unschuldsblut (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 4 - Unschuldsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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sich mit den tauben Armen abzufangen und schlug mit dem Gesicht hart in den Staub. Aber auch dieses Biest war für einige Atemzüge außer Gefecht gesetzt.
    Das Blut kehrte in seine Arme zurück, verursachte ein Gefühl wie von tausend Nadeln. Bloß nicht die Klingen loslassen, egal was passierte! Vor seinen Augen tanzten schwarze Punkte, während er sich mühsam wieder aufrichtete, doch da kam auch schon der nächste Angriff, traf ihn im Rücken – vermutlich ein Tritt – und schleuderte ihn meterweit nach vorne. Es knackte widerlich in seinem Brustkorb und glühender Schmerz schoss durch seinen Leib. Das feuchte Gefühl an seiner Seite ignorierte er und würdigte seinen Rippen, die sich durch die Haut schoben, keines Blickes.
    Stattdessen biss er die Zähne zusammen und schleuderte eine der Klingen seinem Gegner entgegen, der bereits wieder im Sturzflug auf ihn niedersauste. Zu schnell, um dem Geschoss auszuweichen.
    Es durchbohrte den Torso, warf ihn aus der Bahn und streckte ihn nieder. Der Versuch, ihm den Gnadenstoß zu versetzen, endete für Armand mit freiem Fall, als ihm die Füße weggerissen wurden und er kopfüber hinter den Flügeln landete, gefährlich nahe an den Klingenspitzen. Dennoch schaffte er es, erneut über den noch immer am Boden liegenden Dämon hinwegzuspringen und das Schwert aus dessen Körper zu ziehen, was einen gurgelnden Laut nach sich zog. Er drehte sich um, fand den Schwingenmann wieder auf den Beinen, aber deutlich geschwächt.
    Auch ihm schwanden allmählich die Kräfte, nur seine Entschlossenheit und Verzweiflung hielten ihn aufrecht. Es wurde Zeit, ein Ende zu machen, für Mitleid war hier kein Platz. Das hatte der Erbauer dieser Festung nicht vorgesehen.
    Er erinnerte sich an die Spirale, mit der einer auf ihn zugewirbelt war, kreuzte die Arme vor der Brust, dass die Klingen seitlich abstanden und wirbelte in einer schwindelerregenden Drehung auf sein Gegenüber zu, der wie gelähmt der Attacke entgegensah. Wenige Meter entfernt, sah Armand das Begreifen und die Kapitulation in dessen Augen.
    Es war vorbei und der geflügelte Krieger wusste das. Das Blut auf seinem Torso wies Blasen auf, weil seine Lunge durchstochen war. Er schien keinen Sinn darin zu sehen, Armand mit in den Tod zu nehmen. Die Klingen sirrten durch die Luft, drangen in das feste Fleisch und zwangen den Dämon in die Knie, als sie tiefe Wunden in seinen Körper rissen.
    Armand verharrte augenblicklich, keuchend, nass vor Schweiß und Blut, lauschte, wie der andere in den Staub sank. Langsam drehte er sich um, schritt auf den Sterbenden zu. Mitleid empfand er nicht, aber auch keinen Hass, nur Erleichterung. Er beugte sich hinunter.
    „Willst du, dass ich dir den Gnadenstoß gebe, damit du nicht qualvoll verendest?“, wollte er wissen.
    Ein raues Lachen stieg dem Dämon aus der Kehle. „Du kannst nicht entkommen“, spie er ihm ins Gesicht. „Dein Tod fließt längst durch deine Adern.“
    Für Sekunden lähmten diese Worte seinen Verstand, dann brach Armand mit einem wütenden Brüllen dem Feind das Genick.
    Er hatte die Nase voll.
    Er würde überleben, egal was dieser Bastard sagte. Taumelnd trat er einige Schritte von dem Leichnam zurück. Fünf waren es, nun hatte er sie alle besiegt. Ein Gefühl der Befreiung breitete sich in ihm aus, wurde zu einem Druck, dem er unbedingt ein Ventil schaffen musste. So reckte er die scharfen Waffen gen Himmel und stieß einen markerschütternden Siegesschrei aus. Blutüberströmt und mit etlichen Hieben und Schrammen versehen, aber am Leben und entschlossener denn je.
    Sein Blick fiel angewidert auf den toten Körper, ein Knochen der Wirbelsäule hatte die Haut durchbrochen und Blut sickerte aus der Wunde. Der Geruch weckte augenblicklich Armands Dämon. Bitteres, schales Verdammtenblut, doch immer noch besser als gar nichts und allmählich gewöhnte er sich daran. Ohne weiter darüber nachzudenken, trank er auch diesen Feind in tiefen Zügen leer.

     
    Fürs erste hatten wir getan, was wir konnten. Eine bedrückende Ruhe lag auf Gorlem Manor, während wir warteten, was als nächstes geschah. Es gab kein Kind mehr, das Sylion oder Kaliste oder Sir Maxwell einsetzen konnten. Sicher hatten sie längst bemerkt, dass der Zwillingsgnom tot war.
    Jenny und Arante verbrachten viel Zeit miteinander und brachen zu Streifzügen außerhalb von Gorlem Manor auf, wo sie ihm diese neue Welt zeigte, die ihm vor Kurzem noch so viel Angst gemacht hatte. An ihrer Seite gewann er an

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