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Ruf des Blutes 4 - Unschuldsblut (German Edition)

Ruf des Blutes 4 - Unschuldsblut (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 4 - Unschuldsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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wollte ich dich gerade bitten. Denn diese Neuigkeiten von dir, zusammen mit den Vorfällen in Shanghai … ich mache mir große Sorgen.“
    Nachdem die Verbindung beendet war, trat Lucien näher und legte mir die Hand auf die Schulter. Auch sein Gesicht zeigte Sorge.
    „Hast du irgendeine Vermutung, welche Aufgaben die anderen erhalten haben? Welche Rolle sie bei diesen Plänen spielen?
    „Ich denke, dass Malaida damit beauftragt wurde, das Kind zu suchen. Was die anderen tun müssen … ich weiß es nicht. Darkworld ist ein Rätsel für mich. Ich werde mit Dad reden müssen, er weiß mehr darüber.“
    „Pass auf dich auf,
thalabi
. Ich sähe dich ungern als Opfer für die sieben Schlösser nach Darkworld.“
    Unter seinem Blick zog sich alles in mir zusammen. Wenn sogar er Furcht zeigte, war die Lage viel ungünstiger, als ich glaubte.

Wahre Freunde erkennt man in schwerer Not
     
    Noch immer waren die Schwellungen in seinem Gesicht nicht abgeklungen, obwohl Armand sich jedes Mal aufs neue überwand, das Blut der Ratten zu trinken, die das Wesen mit der meckernden Stimme ihm brachte. Wie viele Tage und Nächste vergangen waren, konnte er nicht sagen. Allmählich wuchs die Verzweiflung, dass seine Wunden vielleicht nie mehr heilten und er keinen Fluchtweg fand. Wer hatte ihm diese Verletzungen beigebracht und warum linderte das Dunkle Blut sie nicht zumindest? Seine Erinnerungen waren wie ausgelöscht. Er wusste nur noch, dass er in London auf der Jagd gewesen war und auf Mels Rückkehr gewartet hatte. Irgendetwas hatte ihn in der Stadt erfasst, eine merkwürdige Unruhe, wie ein Ruf. Dem war er gefolgt, was danach geschah lebte nur noch als schwarzes Loch in seinem Kopf. Bis er hier erwachte. Vielleicht sollte er froh sein, dass ihm die Zeit dazwischen fehlte. Angesichts seiner Verletzungen hatte man ihn gefoltert und an die Schmerzen, die damit einhergegangen waren, wollte er sich nicht erinnern. Doch die Sorge blieb, warum sie nicht längst abheilten.
    Ein Zauber vielleicht? Oder wirkte das vampirische Erbe in ihm nicht länger? Während er mühsam gegen die eisige Panik ankämpfte, die sich in seinem Inneren auszubreiten drohte, kam ihm mit einem Mal ein Gedanke. Gerade noch hatte er die Einsamkeit seiner Zelle verflucht, als ihm bewusst wurde, dass er gar nicht einsam war. Jemand war bei ihm. Immer.
    Welodan.
    Es strengte ihn auch jetzt noch, nach so vielen Monaten, an, sein Totemtier zu rufen, aber die Kraft der Verzweiflung half. Er versuchte alles zu beherzigen, was Mel ihm beigebracht hatte. Sich zu entspannen, gleichmäßig zu atmen, tief in sich zu gehen und dort nach dem Totem zu rufen. Verdammt, bei ihr und Osira erschien das immer so leicht. Die Wölfin erschien wie von selbst, wenn Melissa in Gefahr war.
    Es kostete Armand Energie, nach Welodan zu rufen, Energie, die er eigentlich nicht mehr hatte. Trotzdem rief er weiter, konzentrierte sich auf den schwarzen Panther, wie sich sein Fell anfühlte, wie er roch, sein leises Schnurren, wenn er erschien.
    Gewann seine Vorstellungskraft so viel Intensität oder hörte er die große Katze tatsächlich? Noch während Armand sich diese Frage stellte, spürte er die Wärme eines anderen Wesens und gleich darauf rieb sich ein seidenweicher Katzenkopf an seiner Wange.
    Vor Glück zersprang ihm fast das Herz. Tränen der Freude liefen über Armands Gesicht und er tastete hektisch nach dem Freund, um ihn zu spüren, sich zu vergewissern, dass er wirklich und wahrhaftig bei ihm in der Zelle stand.
    „Welodan, mein Guter“, keuchte er und barg sein Gesicht in dem dichten Fell des Raubtieres. „Ich bin so froh, dass du da bist.“
    Der Panther antwortete schnurrend und rollte sich an Armand Seite zusammen.
    „Du musst mir helfen, Welodan. Ich kann nichts sehen, weiß nicht, wo ich bin und was geschehen ist. Und ich habe keine Ahnung, wie es funktioniert, sich mit dir zu verbinden, damit du für mich sehen kannst.“
    Welodan leckte Armand tröstend über die Hände und übers Gesicht, begriff genau, was er meinte, doch leider funktionierte die Kommunikation nach wie vor nur einseitig. Er hatte immer noch nicht gelernt, die Sprache des Panthers wie seine eigene zu verstehen. Mel hatte ihn immer wieder zur Geduld gemahnt. Es stelle sich irgendwann von allein ein. Bei ihm dauerte es nur einfach länger, weil er die meiste Zeit seines Lebens keine Verbindung zu seiner magischen Seite und seinem Krafttier gehabt hatte. Doch gerade jetzt wünschte er sich nichts

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