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Ruf des Blutes 4 - Unschuldsblut (German Edition)

Ruf des Blutes 4 - Unschuldsblut (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 4 - Unschuldsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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damit vielleicht auffliegen.“
    Er wurde bleich, sah mich erschrocken an. „Denkst du, man hat einen Spitzel auf dich angesetzt?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Das nicht, aber ich halte diese Leute auch nicht für dumm.“
    Er entspannte sich nur wenig. Seine Hände spielten nervös mit dem Glas in seiner Hand. Mir schwante Übles. Das war nicht seine Art. Meine Haut prickelte im Nacken, ich konnte fühlen, wie sich die sensiblen Nervenzellen unter der Haut zusammenzogen. Wenn er nicht sofort mit der Sprache rausrückte, würde ich ganz sicher zerspringen.
    „Dad!“
    „Die Schuppen von den Serpenias, die du mitgebracht hast“, begann er zögernd.
    „Was ist damit?“
    „Nun, du hast sicher gesehen, dass sie unterschiedlich gefärbt waren.“
    „Nur einem Blinden wäre das entgangen.“
    „In Shanghai kommen eigentlich nur diese gelb-orangefarbenen Zeichnungen vor und sie sind absolute Einzelgänger, die auch nicht in die Reviere anderer Artgenossen eindringen. Diese andere Art …“
    „Du meinst dieser Purpur-Ton. Dad, bitte lass dir nicht jedes Wort aus der Nase ziehen.“
    „Diese Serpenia-Art ist extrem selten und diente jahrtausendelang als Wächter für Darkworld.“
    Ich war wie betäubt, konnte keinen Muskel rühren. Selbst das Atmen vergaß ich, starrte meinen Vater mit offenem Mund an, bis ich endlich die Sprache wiederfand. „Denkst du etwa, dass Sir Maxwell etwas mit der Serpenia zu tun hat?“
    Die Vorstellung hatte etwas Beängstigendes. Bisher glaubten wir noch, genügend Puffer zwischen dem Plan und seiner Ausführung zu haben, weil die Leute vom Untergrund oder eben Sir Maxwell es erst mal schaffen mussten, bis zum Tor von Darkworld vorzudringen, was aus unterschiedlichen Gründen nicht so einfach war. Aber jetzt lag auf der Hand, dass es in der Tat nur noch um das Öffnen des Tores ging. Das schränkte auch die Aufgaben ein, die man den anderen vier Verschwörern zugewiesen hatte, denn es konnte nichts mit der Suche eines Zugangsweges oder des Ausschaltens diverser Hindernisse auf selbigem zu tun haben. Dieser Part schien offensichtlich schon gelöst.
    „Nun, ich halte es zumindest für möglich“, unterbrach mein Vater meine Überlegungen. „Sir Maxwell gibt offen zu, Darkworld öffnen zu wollen, da wäre der erste logische Schritt, die Wächter zu entfernen. Und ein Auftauchen dieser Serpenia-Art im Abwassersystem von Shanghai, weit weg vom Tor nach Darkworld spricht für sich, meinst du nicht?“
    „Aber … aber wie …“
    Der Gedanke, wie weit Maxwell vielleicht schon gekommen war, verursachte Übelkeit. Konnte ich es überhaupt noch damit sabotieren, dass ich schlicht den Schlüssel nicht besorgte? Jemand wie er hatte vermutlich Alternativpläne, wenn es nicht so lief, wie er es sich dachte. Aber eines passte dann absolut nicht. Einem Sougvenier traute ich diese komplexe Denkart nicht zu. Sie waren intelligent, ja. Aber nicht gewitzt genug, um solche Pläne zu erstellen, die gleich in mehrere Richtungen liefen. Und sich Handlanger für die gefährlichen Parts des Unternehmens zu besorgen.
    „Ich weiß nicht, Dad, aber unter diesen Voraussetzungen tue ich mich schwer, zu glauben, dass sich hinter Sir Maxwell ein Sougvenier verbirgt.“
    „Unterschätze sie nicht. Auch Yrioneth ist ein Sougvenier und mächtig. Du weißt, was ihm einst beinah gelungen wäre.“
    Das stimmte zwar, aber ich blieb dennoch skeptisch. Für einen Sougvenier hätte die direkte Methode besser gepasst. Ich konnte mich natürlich irren, aber etwas tief in mir sagte, dass mehr dahinter steckte.
    „Hast du einen konkreten Verdacht?“, fragte Franklin, der mir meine Gedanken offenbar von der Stirn ablas.
    „Eine alte Bekannte vielleicht?“
    „Kaliste?“
    „Warum nicht? Erst ein Sapyrion, dann die Ammit. Sie ist zu machtbesessen, um aufzugeben. Warum sollte sie nicht versuchen, Yrioneth zu befreien? Sie zweifelt ganz sicher nicht daran, ihn beherrschen zu können.“
    Mein Vater schluckte. Abwegig war der Gedanke nicht. Auch wenn bislang nichts Konkretes darauf hindeutete. Aber hatte es das denn beim Sapyrion oder der Ammit? Lucien hatte mich mehrfach vor ihr und ihrem Ränkeschmieden gewarnt. Ich war auf alles gefasst.
    „Das wäre nicht gut. Ein Sougvenier stellt eine Bedrohung dar, aber eine, mit der wir umgehen könnten. Kaliste hingegen … du machst mir Angst, Mel.“
    Ich machte mir selbst Angst, aber ich wollte nicht noch einmal in eine ihrer Fallen tappen, also war ich lieber auf alles

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