Ruf des Blutes 4 - Unschuldsblut (German Edition)
Liebste.“
Sie ließ zu, dass er sie hochhob, zum Bett trug und darauf niederlegte. Wehrte sich nicht, als er die Knöpfe ihrer Bluse öffnete und seinen Atem über ihre sanften Wölbungen blies, bis die Knospen sich hart aufrichteten. Warme Lippen umschlossen erst die linke, dann die rechte Brustwarze und saugten zärtlich daran. Jenny stöhnte leise, zwischen ihren Schenkeln prickelte es angenehm. Irgendwo in ihrem Kopf warnte eine Stimme sie davor, sich auf diesen Fremden einzulassen, von dem sie nichts wusste, doch die Empfindungen, die er in ihr wachrief, waren stärker. Zu lange schwelte ihre Sehnsucht ungestillt tief in ihrem Inneren.
„Ich komme bald zurück“, flüsterte er dicht an ihrem Ohr.
Dann war sie allein. Verwirrt öffnete Jenny die Augen, sah sich im Zimmer um. Doch der Mann war verschwunden, als sei er niemals da gewesen.
Franklin war so freundlich gewesen, mich im Calais de Saint anzumelden. Jean Beaulais erwartete mich spät in der Nacht in seinem Büro. Er war nicht gerade erfreut, mir den Althea-Schlüssel aushändigen zu müssen und das letzte Wort in dieser Angelegenheit war aus seiner Sicht auch noch nicht gesprochen.
„Ich glaube, Franklin ist sich des Risikos nicht bewusst, Miss Ravenwood. Der Schlüssel ist in unseren Archiven sicherer.“
„Monsieur Beaulais, dieser Sir Maxwell hat einen Gestaltwandler unter seinen Leuten. Wenn Sie das Calais de Saint nicht in ein zweites Fort Knox verwandeln wollen, können Sie für die Sicherheit des Schlüssels nicht garantieren.“
Er verzog das Gesicht. Das würde keine leichte Debatte werden, was sein nächster Einwand schon bestätigte.
„Und woher weiß ich dann, dass ich Miss Ravenwood vor mir habe und nicht diesen Gestaltwandler?“
Ich musste diplomatisch bleiben, wenn ich vermeiden wollte, dass Diebstahl meine einzige Chance blieb, um an den Schlüssel zu kommen. Und ihn hierzulassen auf die Gefahr hin, dass Cyron Gowl, in der Haut eines anderen, oder Goshwa Argres, der Meisterdieb unter den PSI-Wesen, ihn stahlen, kam nicht in Frage. Ich hatte über beide Herren eine Aktenkopie dabei und schob Jean den USB-Stick wortlos über den Tisch. Als er mich skeptisch musterte nickte ich ihm auffordernd zu.
„Bitte, sehen Sie sich die beiden an. Und sagen Sie mir dann immer noch, dass der Schlüssel hier absolut sicher ist, werde ich gehen.“ Er lächelte zufrieden, bis ich einen letzten gezielten Hieb austeilte. „Aber dann, Monsieur Beaulais, tragen Sie auch die Verantwortung, falls der Schlüssel entwendet und Darkworld geöffnet wird. Sie ganz allein. Ich denke, wir wissen beide, wie gewisse Leute darauf reagieren würden.“
Ich hätte das Magister gerne beim Namen genannt, wagte es aber immer noch nicht. Doch Jean verstand auch so, ohne die Möglichkeit mir nachzuweisen, dass ich über die Hintermänner des Ordens bescheid wusste.
„Sie wagen eine Menge, Miss Ravenwood.“
„Das tue ich immer, wenn viel auf dem Spiel steht.“
Während er die Daten auf dem Stick begutachtete, beobachtete ich ihn. Die Schweißperlen auf seiner Stirn, den beschleunigten Herzschlag, wie sich die Nasenlöcher beim Atmen etwas stärker weiteten. Verständlich, dass er sich keine Blöße geben wollte, doch letztlich siegte hoffentlich die Vernunft. Zu meinem Leidwesen beherrschte er das Spiel mit dem Beobachten und Abschätzen seines Gegenübers fast genauso gut wie ich. Ein letzter Vorschlag kam seinerseits, um das Gesicht zu wahren.
„Ich bin gerne bereit, Ihnen hier ein abgedunkeltes Zimmer richten zu lassen. Dann bleibt der Schlüssel im Calais de Saint, aber Sie können Sorge dafür tragen, dass er nicht in falsche Hände kommt.“
Er hielt diesen Einfall für schlau, da er die Verantwortung damit auf mich schob, ohne etwas hergeben zu müssen. Doch da konnte ich nicht mitspielen.
„Tut mir leid, Monsieur Beaulais. Aber da ich weitere Verpflichtungen in Zusammenhang mit diesem Fall habe, und darüber hinaus der Gegenseite nicht bekannt werden darf, dass ich noch freundschaftliche Kontakte zum Orden pflege, kann ich mich darauf nicht einlassen. Im Gegenteil. Sie werden sogar offiziell melden müssen, dass der Schlüssel gestohlen wurde.“
Diese Argumente ließen ihm wenig Spielraum. Er versuchte noch ein paar Mal, mich umzustimmen, gab schließlich aber doch nach. Nicht ohne zu betonen, dass damit auch alle Verantwortlichkeiten des Calais de Saint entfielen, falls mir der Schlüssel abhanden kam.
Eine halbe Stunde später
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