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Ruf des Blutes 4 - Unschuldsblut (German Edition)

Ruf des Blutes 4 - Unschuldsblut (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 4 - Unschuldsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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ausgeblieben.“
    Es klang beinah ein bisschen trotzig. Dann war alles zu spät? Ich warf Franklin einen besorgten Blick zu, doch er blieb ungerührt.
    „Du musst mir alles erzählen, was du über ihn weißt. Jede Einzelheit. Alles, woran du dich erinnern kannst. Wie er aussah, wie er sich benahm, was er sagte.“
    Sie gab ihm nicht viel mehr als mir und wir hatten beide das Gefühl, dass sie uns etwas verschwieg. Doch weiter in sie zu dringen brachte nichts, denn Jenny verschloss sich immer mehr, je weiter wir sie mit Fragen bedrängten. Also schickte Franklin sie schließlich auf ihr Zimmer zurück. Nachdem sie den Raum verlassen hatte, glitt mein Blick sorgenvoll zu ihm.
    „Nun, was denkst du?“, fragte er.
    „Vermutlich dasselbe wie du. Jenny ist womöglich ebenfalls ein Teil von Sir Maxwells Plänen, wenn ich auch noch nicht weiß, welchen Part sie darin übernehmen soll. Doch es hat mit dem Kind zu tun. Und ist nicht ein Feuerkind prädestiniert dafür, das Tor zur Darkworld zu öffnen? Es lief doch schon einmal darauf hinaus, oder?“
    „Ah, ich sehe, du hast ein wenig Hausaufgaben gemacht.“
    „Die offizielle Version, ja. Aber ich kenne die Bedeutung mancher Symbole in den Akten, Dad. Es gibt auch noch eine inoffizielle und da mir Jenny sehr am Herzen liegt, wüsste ich die gern.“
    Mein Vater rieb sich bedächtig das Kinn. „Ganz so wie beim letzten Mal scheint es nicht zu sein, Mel.“
    „Sondern?“
    „Nun, er muss eigentlich kein Kind zeugen. Wie du schon sagtest, haben manche Feuerkinder die Gabe, das Tor öffnen zu können. Feuerkinder der Wende. Mir war nur nicht klar, dass es diesmal welche gibt und ich verstehe immer noch nicht, warum er sie schwängerte. Es sei denn, Yrioneth braucht einen neuen Körper, um Darkworld zu verlassen.“
    Erschrocken keuchte ich auf. Jennys Kind war das Gefäß für einen Dämon? Diesen Dämon?
    „Ich fürchte genau das. Dieser Sir Maxwell muss für Yrioneths verschwundenen Sohn Sylion arbeiten. Und der scheint sich in welcher Form auch immer unserer Jenny genähert zu haben, um seinem Vater einen Körper zu bereiten, in den er einkehren kann, wenn er Darkworld verlässt. Sylions Same, verbunden mit dem Feuerkind der zweiten Wende, ist Yrioneths Weg zurück in die Welt. Aber dass Jenny ein Feuerkind der Wende ist …“
    Verwirrt schüttelte ich den Kopf, weil ich nicht alles verstand, was mein Vater da von sich gab. Was um alles in der Welt war die zweite Wende?
    „Oh, entschuldige. Das wirst du vermutlich noch nicht wissen. Es muss während der drohenden Ewigen Nacht vor drei Jahren passiert sein. Das zweite Mal, dass ein übersinnliches Wesen versuchte, die Ewige Nacht herbeizuführen. Und wenn so etwas geschieht, fällt der Todesschatten des Mondes – so nennt man seinen Schatten dann nämlich, weil er die Sonne töten wird – für einen Augenblick auf ein Feuerkind. Dieses Kind ist dann das Feuerkind der Wende. Vor neunhundert Jahren ist das schon einmal passiert. Diese Akte kennst du. Sylion hat damals versucht, das Mädchen zu finden, damit es das Tor öffnete. Aber es starb, ehe er sich ihm nähern konnte.“
    „Was ist passiert?“
    „Nun, was mit vielen in dieser Zeit geschehen ist, die solch eine Begabung hatten. Es wurde als Hexe verbrannt.“
    „Oh!“ Was hätte ich dazu sagen können? Meine Mutter war so gestorben. Und ich beinahe auch. Das war noch gar nicht so lange her.
    „Wir sind nicht stolz darauf“, betonte Franklin. Entsetzt und ungläubig blickte ich ihn an. „Aber der Orden wusste damals keinen anderen Weg.“
    „Ihr habt das Kind verbrannt?“ Andere Zeiten, andere Sitten. Auch in den Reihen des Ordens. Ich schluckte hart. Die Vorstellung war zu grauenhaft. „Warum haben wir dann nicht direkt nach einem Feuerkind der Wende gesucht? Schon damals, meine ich. Dann hätten wir das hier vielleicht von Grund auf verhindern können oder wären zumindest vorbereitet gewesen?“
    Franklin griff den Faden dankbar auf. „Wir wussten zunächst nicht, dass es wieder geschehen ist. Es gab keine Anzeichen dafür. Erst als er Malaida auf die Suche nach einem Kind mit dem Engelsmal schickte, wurde klar, dass es wieder eines gab. Und so wie es aussieht, hat Malaida ein solches Kind auch gefunden. Was noch verwirrender ist. Denn zwei Feuerkinder sind ungewöhnlich.“
    „Es ist ja auch die zweite Wende. Vielleicht hat es damit zu tun.“
    Aber mein Vater schüttelte den Kopf. „Darauf verlasse ich mich lieber nicht. Ich fürchte viel

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