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Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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und weshalb er in diesem telepathischen Sumpf, der die Welt wie eine Dunstglocke umgab, stocherte, war Mels Sicherheit. Sollte ihr ernsthafte Gefahr drohen, würde er sofort einschreiten und jeden töten, der ihr nach dem Leben trachtete. Jeden, außer Kaliste. Er seufzte. Mel betonte immer wieder, dass die Königin ihre Sache war, und er fühlte, dass sie recht hatte.
    In den letzten Tagen wagte er kaum noch, sich vor den Gedanken der anderen Vampire abzuschotten, weil die Gefahr wuchs und er überdies nach jedem Hinweis hungerte, mit dem er Mel von den Vorwürfen reinwaschen konnte. Allmählich setzte ihm die Flut zu, die seinen Verstand überschwemmte, und es kostete ihn all seine Kraft, sich nichts anmerken zu lassen.
    Die Art der Anschläge gab auch Rätsel auf. Warum agierte mal ein Einzeltäter, mal eine Gruppe, wenn das sonstige Vorgehen sich ähnelte? Nur die Hinrichtungen von Einzelpersonen hoben sich davon ab. Was hatte das zu bedeuten? Und viel wichtiger: Wer steckte dahinter? Objektiv betrachtet war Armand geneigt, zwei unabhängige Angriffsfronten zu sehen. Die Einzelattentate und die Clubs. Wer hatte ein Interesse woran? Wieder kam ihm der Gedanke an osteuropäische Extremisten, doch warum sollten die immer nur einen Mann mit Spezialmunition losschicken? Das hätte nur bei Selbstmordanschlägen Sinn ergeben. Größtmöglicher Schaden bei kleinstmöglichem Einsatz. Aber sonst?
    Alwynn unterbrach seine Gedanken nicht, stimmte aber zu, als Armand feststellte, dass alles überhaupt keinen Sinn ergab.
    „Vielleicht liegt genau darin der Casus knacksus.“
    „Ein bewusstes In-die-Irre-Führen?“ Das war immerhin denkbar. Aber selbst dabei hätte es ein System geben müssen, und derzeit konnte er keines erkennen. „Gibt es schon Gerüchte, die Mel mit reinziehen?“ Er wagte die Frage kaum zu stellen.
    „Im Augenblick nur vereinzelt und sie erhalten noch wenig Gehör, aber ja, sie sind da.“
    Armand rieb sich nachdenklich das Kinn. „Lass deine Kontakte abklären, wer der Urheber ist und ob man Verbindungen zu den Lux Sangui herstellen kann.“
    Alwynn wirkte erstaunt. „Verdächtigst du Blue jetzt doch?“
    „Nein“, sagte Armand und schüttelte den Kopf. „Aber er hat uns davor gewarnt, dass sein Boss eine linke Nummer versuchen würde. Wenn das so ist, will ich versuchen, gegenzusteuern.“
    Der Gestaltwandler lachte ohne Humor. „Du überschätzt meine Stellung, mein Freund. So viel Einfluss nehmen weder ich noch meine Quellen auf den Untergrund.“
    Ihr Gespräch wurde unerwartet unterbrochen, als Warren die Bar betrat. Armand gab Alwynn ein Zeichen, dass sie sich ein andermal weiter unterhalten würden, zog sich in eine dunkle Ecke zurück und beobachtete den einstigen MI5-Agenten. Er hatte ihn noch nicht bemerkt und das sollte auch so bleiben. Was machte der Kerl hier? Noch dazu allein. Wo war Dracon? Ein Impuls war, sofort in ihr neues Versteck zu eilen, um zu sehen, ob er versuchte, sich wieder bei Melissa einzuschleimen. Das hätte ihm ähnlich gesehen. Aber Armand entschied, dass es wichtiger war, herauszufinden, was Warren hier suchte. Mel wurde mit dem Drachen auch alleine fertig.
    Die Gefühle des jungen Vampirs umwehten ihn wie eine bunte Faschingsfahne. Unsicherheit, weil er sich unter den Gästen nicht wohlfühlte. Enttäuschung und Wut, die Armand ihm nicht verdenken konnte, auch wenn Warren damit hätte rechnen müssen. Für einen Augenblick empfand Armand Mitleid. Er hatte Melissa geliebt und dennoch auf sie verzichtet. Sein Leben war auf den Kopf gestellt worden. Alles, was man ihm eingetrichtert, wozu man ihn gedrillt hatte, verlor Bedeutung und Wahrheitsgehalt, als er zur Zusammenarbeit mit einem PSI-Orden und einer Vampirin gezwungen wurde. Man hatte ihm am Ende eine Beförderung in Aussicht gestellt, wenn er den Orden verriet und ihm etwas anhing. Der MI5 verlor nicht gern, erst recht nicht gegen eine Institution wie die Ashera. Doch statt sich bei seinen Leuten zu profilieren, hatte er sich zu seinen neuen Freunden bekannt. An ihrer Seite gekämpft und die Unterlagen manipuliert, um alle Spuren zu verwischen, die der Ashera und Mel schaden konnten. Er hatte die richtige Wahl getroffen, bis jemand anderer die falsche für ihn traf. War er ein Verräter? Ein Opfer? Nichts von beidem?
    Nach einer Weile verschwand er wieder und Armand erkundigte sich bei denen, die Warren angesprochen hatte, was er wollte.
    „Er hat nach deinem Freund Blue gefragt“, gab man ihm

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