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Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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er noch nicht wieder ganz genesen war.
    Unsere Reise in die Unterwelt war gescheitert, also standen wir wieder bei null. Armand war strikt dagegen, dass ich es ein zweites Mal auf diesem Weg versuchte.
    „Es gibt aber keinen anderen Weg“, erklärte ich.
    „Da ist es ungefährlicher, wenn du auf Luciens Prognose hörst und dich ihr gleich stellst“, hielt Armand dagegen.
    „Beides kommt nicht infrage.“ Franklin brauchte immer noch einen Stock wegen seiner gebrochenen Beine, die zwar dank des Blutes schnell verheilt waren, aber noch immer schmerzten.
    „Vielleicht kann ich helfen.“
    Drei Köpfe wandten sich zur Tür. Blue kam herein. „Alwynn hat mir gesagt, dass es nicht funktioniert hat.“
    Er warf mir einen vorsichtigen Blick zu. Unser letztes Aufeinandertreffen war uns beiden noch gut in Erinnerung.
    „Und Cyron ist tot.“
    Diese Tatsache bedauerte ich nicht. Warum Blue entschieden hatte, sich seiner zu entledigen, war mir egal, ich machte ihm das nicht zum Vorwurf. Gründe gab es mehr als genug, warum dieser Mistkerl sterben sollte. Aber mir blieb keine Zeit, meine Freude darüber kundzutun, denn Ash und Maurice kamen herein. Das war nicht schlimm, doch Ash blieb bei Blues Anblick wie angewurzelt stehen und starrte ihn mit offenem Mund an.
    „Du?“ Auch in Blues Augen stand ein Wiedererkennen, doch er sagte keinen Ton. „Was machst du hier?“
    „Er ist ein Dämonenjäger. Ein Sangui“, erklärte ich.
    Man sah Ash an, dass er versuchte, diese Information zu verarbeiten, dann aber den Kopf schüttelte und sich schließlich unsicher im Raum umsah. Blue seufzte und murmelte etwas, das nach „hatte ich ja eh vor“ klang.
    „Dämonenjäger okay, aber Sangui? Warum? Ich verstehe nicht ganz. Er ist doch … ein Dolmenwächter.“
    Ich schaute irritiert zwischen ihm und Blue hin und her. „Dolmenwächter?“ Das hatte ich doch schon einmal gehört. Von Schattenjäger, als es um die Tore gegangen war, die Kaliste nutzte. „Du bewachst die Tore, mit denen Kaliste ihre Spione koordiniert?“
    Um Ashs Lippen legte sich ein bitterer Zug. „Er tut mehr als nur das. Er bewacht und erzeugt Tore. Tore in menschlichen Seelen, die seine Opfer in den Wahnsinn treiben.“
    „Das“, warf Blue ein, „hat aber nur bedingt was mit meiner Herkunft zu tun.“
    Ash schnaubte abfällig. „Erzähl keine Märchen, ich hab es schließlich gesehen.“
    Ich hatte immer gespürt, dass Blue ein dunkles Geheimnis umgab. Jetzt kam es offenbar ans Licht. Sein Mienenspiel blieb kalt, die Gleichgültigkeit, die er Ashs Anschuldigungen entgegenbrachte, war widerlich.
    „Wovon sprichst du, Ash?“, fragte ich.
    Er sah zu Blue, der eine bereitwillige Geste machte, dass er nur sagen sollte, was er auf dem Herzen hatte. Ash ließ ihn nicht aus den Augen, während er mir antwortete.
    „Pamela und ich hatten ein paar Jahre vor ihrem Tod mit einigen mysteriösen Fällen von Wahnsinn in einer Klinik für Borderline und multiple Persönlichkeits-Störung zu tun. Es lag schnell auf der Hand, dass es um Fälle von Besessenheit ging. Wir konnten uns nur nicht erklären, was sie auslöste. Bis es ihr gelang, einen medialen Kontakt zu einem Opfer herzustellen. Dabei ist sie fast durchgedreht und hat wochenlang starke Psychopharmaka bekommen, bis es ihr wieder besser ging. Dein sauberer Freund hier hat dort als Pfleger gearbeitet.“ Seine Augen waren so schwarz wie Obsidian und brannten vor Abscheu.
    Blue grinste entwaffnend. „Irgendwie muss man sich ja seinen Lebensunterhalt verdienen.“
    „Er hat in ihren Köpfen Tore erzeugt. Weiß der Teufel wozu, aber die Dinger schließen sich nicht wieder. Jeder Ghul oder Dämon kann damit den Geist eines Menschen besetzen. Wohin das führte, hat man gesehen.“
    „Ist das wahr, Blue?“
    Er stritt es nicht ab. „Liegt aber an jedem selbst. Viele überstehen es schadlos.“
    „Aber nicht, wenn man sie vorher mit einer Droge gefügig macht“, entgegnete Ash. „Nachdem wir sein Tun aufgedeckt hatten, ist er verschwunden. Wie ein Geist, ein Phantom. Und genau das ist er auch.“
    „Es wird die Sangui sicher interessieren, was sie sich da ins Boot geholt haben.“ Maurice sah Blue gehässig an.
    Mir gefiel nicht, dass er sich einmischte. Das ging ihn nichts an. So sah es auch mein Vater.
    „Gorlem Manor verrät niemanden. Das ist das Letzte, was ich in meinem Haus dulde“, beschied er.
    Das hieß aber nicht, dass Blue aus dem Schneider war.
    „Wer oder was sind Sie?“, fragte er

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