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Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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die Neuigkeit auch war, dass Melissas dunkler Sohn noch lebte und nicht, wie von allen angenommen in der Morgensonne verbrannt war, im Augenblick musste sich Kaliste um andere Dinge kümmern.
    Cyron hatte ein weiteres Treffen mit seinem Kontaktmann arrangiert. Sie wusste noch immer nicht, was sie von ihm halten sollte und ob man ihm trauen konnte, aber trotz all ihrer Nachforschungen hatte sie nicht in Erfahrung bringen können, wer außer ihm solche Waffen beschaffte und auf dem Schwarzmarkt anbot. Ihr blieb daher nur, sich auf sein Angebot einzulassen. Vielleicht ließe sich mit entsprechender Überredungskunst auch gleich einAssassin dazukaufen.
    Der Umstand, dass sie für dieses Treffen ihre sichere Zuflucht verlassen musste, verschaffte ihr einerseits Erleichterung, weil sie endlich wieder etwas anderes sah als kahle Felswände. Andererseits barg es ein Risiko, das ihr nicht behagte, und bedeutete eine Reise über den großen Teich. Da die Frage der Vertrauenswürdigkeit noch immer ungeklärt im Raum stand, fühlte sie sich alles andere als wohl, während sie in dem China-Restaurant an der Washington Avenue auf den Mann wartete. Nicht einmal seinen Namen wollte er ihr verraten. So etwas habe keine Bedeutung, sie planten immerhin keine Busenfreundschaft, hatte er gemeint.
    Sie hatte sich ihr schwarzes Haar hochgesteckt und trug einen hautengen dunkelblauen Catsuit ohne Ärmel mit einem tiefen Ausschnitt. Dazu schwarze Overknee-Stiefel. So fiel sie nicht sonderlich auf, außer durch ihre ungewöhnliche Blässe. Untypisch im Sonnenstaat Florida. Hatte der Typ überhaupt eine Ahnung, was es für sie bedeutete, den langen Weg hierherzukommen? Auch für sie war es gefährlich, sich in Luciens Revier aufzuhalten. Kaliste kochte vor Wut, während sie auf ihren potenziellen Geschäftspartner wartete, der sich um fast eine halbe Stunde verspätete.
    „Da sind Sie ja endlich“, fauchte sie, als der dunkelhaarige junge Mann in Bluejeans und Leder-Blouson ihr gegenüber Platz nahm.
    „Regen Sie sich ab, Lady. Der Verkehr ist echt die Hölle und ich kann nun mal nicht fliegen wie Sie.“
    Er grinste charmant und zündete sich eine Zigarette an. Höflich hielt er ihr das Päckchen hin, doch sie lehnte unwirsch ab.
    „Was ist mit unserem Geschäft?“
    „Immer locker bleiben. Erst essen wir, dann reden wir übers Geschäft. Sushi dürfte Ihren Geschmack treffen. Nicht blutig, aber immer noch roh.“
    Er lehnte sich zurück und betrachtete sie. Es war eine Herausforderung. Auf keinen Fall wollte sie sich eine Blöße geben, auch wenn allein der Gedanke an menschliche Nahrung sie ekelte.
    „Ich hoffe nur, Ihre Ware ist das Risiko wert, das ich Ihretwegen eingehen muss.“
    Unbeeindruckt von ihrer schlechten Laune blies er Rauchkringel in die Luft. „Was für ein Risiko? Denken Sie etwa, diese Halbstarken, die hier rumlaufen, merken, wer Sie sind? Ich kann Sie beruhigen, Miami wimmelt gerade derart von Vampiren, dass einer mehr oder weniger nicht auffällt. Ob fünf oder fünftausend Jahre, das kriegt keiner mit.“
    Sie presste die Lippen aufeinander. Für diese Unverschämtheit hätte sie ihm am liebsten die Kehle aufgerissen. Es waren ihre Kinder, ihre Brut. Die sollten wohl merken, wenn ihre Königin anwesend war. Bedauerlicherweise brachte ein Blick in die Runde eine Bestätigung seiner Worte. Drei der anwesenden Gäste waren Vampire unterschiedlichen Alters, und nicht einer von ihnen schenkte ihr Aufmerksamkeit. Wie erniedrigend. So tief war sie also schon gesunken, und alles nur wegen dieses Görs.
    Der Gedanke an Melissa ließ sie abermals ihre Antennen ausfahren, ob sie oder Lucien in der Nähe waren. Oder gar Armand. Die Erfahrungen vor dem Tor nach Darkworld hatten sie vorsichtig gemacht, auch wenn es sie maßlos ärgerte, dass sie – die Älteste aller Vampire – vor einem Lord und zwei Jungvampiren Furcht verspürte. Es nagte an ihrem Selbstbewusstsein, doch sie kam gegen den kalten Druck in ihrem Inneren nicht an.
    Während ihr Geschäftspartner sich sein Sushi schmecken ließ, würgte sie mühsam zwei Bissen hinunter und schob den Teller von sich. Er nahm sich viel Zeit, grinste amüsiert über ihre Nervosität und wachsende Wut. Angst schien er vor ihr nicht zu haben. Ganz schön selbstsicher für einen Menschen. Vielleicht doch ein abtrünniger Dämonenjäger, der sich mit ein paar Requisiten abgesetzt hatte?
    Als sie sich mit diesen Überlegungen von dem widerlichen kalten Fisch ablenken wollte, beendete

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