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Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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sofort kapiert: Lucien war ein Mann, der nichts grundlos tat, auch nicht aus purem Vergnügen. Er legte in alles eine Absicht, sogar in die Nacht, die sie miteinander verbracht hatten. Mehr als ein Mal fragte er sich seitdem, wer von ihnen beiden der Fisch und ins Netz gegangen war. Er traute es dem Vampirlord zu, dass er mehr gewusst oder wenigstens geahnt hatte als er. Jedenfalls lag eines auf der Hand. In Luciens Seele war nicht ein einziges seiner Tore verblieben. Selbst die absorbierte der Blutdämon und erwies sich damit so mächtig, dass er seinen Kräften trotzen konnte. Die Versuchung war groß, sich zu vergewissern. Einzig Luciens warnender Blick hielt ihn ab. Darin verstand der Lord keinen Spaß.
    Der Vampir hob eine Augenbraue, erwartete eine Antwort.
    „Wir kommen uns nicht ins Gehege“, beruhigte er Lucien. „Ist nicht mein Typ.“
    Noch eine Baustelle brauchte er nicht. Er hatte einen unwilligen Klienten, eine ungeduldige Kundin, einen unbarmherzigen Auftraggeber und eine ungestüme Wildkatze, das reichte. Wenn er den Überblick verlor und sich verzettelte, konnte er seine Pläne abschreiben.
    „Du wirst noch viel Spaß bekommen, wenn meine Füchsin dir häufiger über den Weg läuft. Sie hat ein Geschick, einem das Leben schwer zu machen. Je näher man ihr steht, umso eher.“
    „Ich mag Frauen mit Biss“, gab er zurück. An ihm würde sich die Kleine die Zähne ausbeißen, das konnte er ihr jetzt schon schwören. Wenn sie zickte, wusste er genau, wo man sie eine Weile kaltstellen konnte, ohne dass es Folgen für Luciens Pläne hatte. Die einzige Konstante derzeit in seinen geschäftlichen Beziehungen, bei der er wusste, woran er war – auch wenn es fast die gefährlichste darstellte. Seufzend erinnerte er sich, dass ihm seine Mutter immer wieder eingebläut hatte, man solle nicht mehreren Herren gleichzeitig dienen. Aber das Leben war so langweilig, wenn man sich an Regeln hielt.
    „Wartet nicht jemand auf dich?“, erinnerte ihn Lucien und verschwand wie ein Windhauch.
    „Immer diese Theatralik bei den adligen Blutsaugern“, konstatierte er kopfschüttelnd und kratzte sich den Kopf beim Gedanken an Cyron. „Der wird sich bestimmt übers Essen beschweren. Oder über irgendwas anderes. Ach, ich hasse solche Kerle.“
    Trotzdem machte er sich auf den Weg, um Rybing keinen Grund für Kritik zu geben. Schon von Weitem wurde ihm klar, dass diese fromme Absicht scheiterte. Vor dem Hotel standen zwei Wagen, die so unauffällig waren, dass sie schon wieder auffielen. Rybings hochroter Kopf leuchtete wie eine Signallampe auf zwanzig Meter Entfernung. Die beiden Sangui, die als Wachen für Cyron zurückgeblieben waren, während Blue mit dem Waffenmeister nach Gorlem Manor unterwegs war, standen wie begossene Pudel auf dem Bürgersteig und ließen die Schimpftirade über sich ergehen. Er konnte sich ausmalen, dass sich eine ähnliche gleich über ihm entladen würde.
    „… unfähigste, was mir je in den Reihen der Sangui untergekommen ist. Eine simple Observation und ihr macht eine Katastrophe daraus.“
    „Hey, Mann“, rief Blue. „Wenn Sie noch ein bisschen auffälliger werden, können Sie von der Times Geld verlangen, dass sie auf der Titelseite stehen. Was ist denn überhaupt hier los?“
    Schnaubend wie ein Stier drehte sich Donald Rybing zu ihm um. Fehlte nur noch, dass ihm Schaum vorm Mund stand. Dann hätte man ihn wenigstens überzeugend als tollwütig erledigen können. Bedauerlich, dass es immer an solch kleinen Details mangelte.
    „Sie! Was tun Sie erst jetzt hier?“
    „Cool bleiben! Auch ein Mann wie ich hat Bedürfnisse.“
    „Es ist mir scheißegal, mit welcher Hure Sie sich die Zeit vertrieben haben“, donnerte Rybing los.
    „Ein Burger und ein Bier zählen wohl nicht“, spielte Blue den Entrüsteten, womit er bei Rybing jedoch auf Granit biss.
    „Sie sind für den Gestaltwandler verantwortlich. Wir haben Gorlem Manor vor vier Stunden verlassen, wo haben Sie sich rumgetrieben?“
    Jetzt reichte es. Er ließ sich nicht wie diese anderen Lakaien zur Schnecke machen. Das konnte der Kerl gleich vergessen. „Halten Sie mal die Luft an, Donald.“ Dem Waffenmeister verschlug es ob Blues Respektlosigkeit die Sprache, was die beiden anderen verstohlen grinsen ließ. „Hier waren zwei von Ihren Leuten, die für Cyrons Sicherheit sorgen und darauf achten sollten, dass er nicht türmt. Ich habe das die letzten Monate in Miami ganz allein geschafft, und zwar ohne ihn vierundzwanzig

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