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Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition)

Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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Unterholz zuckte und lautlos kleine Körper von den Bäumen oder der Mauer herunterfielen.
    Als Rugo zurückkehrte, roch ich das Blut in seinem Fell. Für die nächsten Tage waren seine Leute satt, so viel stand fest.
    „Das Gebiet ist bereinigt“, verkündete er stolz und verneigte sich vor Eloin. An mich gewandt fügte er hinzu: „Ziemlich viel Krach da drin. Scheint mir, dass jemand ziemlich sauer ist, sein Spielzeug verloren zu haben.“
    Wir konnten uns ein Grinsen nicht verkneifen. Tatsächlich hörten wir Domeniko schon, als wir den Wald verließen und noch gut acht Meter von den Mauern entfernt waren.
    „… von Stümpern umgeben! Eine Geiselnahme verwandelt ihr in ein Desaster. Und die bestgesichertste Festung der Welt in diesen Tagen lasst ihr euch von einem Jungen und einer Handvoll Dolmenwächter aus der Hand nehmen!“
    Jemand antwortete deutlich leiser. Ich hörte nur das Wort „zurückerobern“, dem ein lautes Geräusch folgte, als würde ein Stück Stoff zerrissen. Das zeitgleiche Heulen endete in einem erstickten Gurgeln.
    „Als ob es da noch etwas zurückzuerobern gibt.“
    Der selbst ernannte Lycanerfürst trat auf den Balkon seines Domizils hinaus und blickte auf den Wald. Wir duckten uns hinter Sträucher und Schneeverwehungen, aber Domeniko war viel zu aufgebracht, um etwas zu bemerken. Seine blauen Augen funkelten selbst in dieser Dunkelheit zornig – wie zwei Aquamarine, die von einem inneren Feuer angestrahlt wurden.
    „Wenn sie Krieg wollen, können sie ihn haben“, knurrte er.
    Dabei dachte ich, wir wären schon mittendrin. Eloin sträubte das Fell und fletschte die Zähne. Ich sorgte mich, dass er vorschnell angreifen könnte, doch da flog im Inneren eine Tür so heftig auf, dass sie an die Wand krachte. Domeniko wirbelte herum, ein Lycanthrop trat atemlos an die Brüstung.
    „Domeniko, wir werden angegriffen. Draußen ist kein einziger Gef mehr.“
    Unwirsch stieß der schwarze Rüde seinen Untergebenen zur Seite und hastete von einer Seite des Balkons zur anderen, ließ den Blick über die Umgebung schweifen.
    „Was redest du? Sind sie getürmt?“
    „Nein.“ Der junge Werwolf schüttelte heftig den Kopf, dass ich fast befürchtete, er würde sich das Genick brechen. „Wir haben ein paar gefunden. Tot.“
    Mit einem Satz sprang Domeniko in die Tiefe. „Pharac!“, brüllte er. „Schlag sofort Alarm!“
    Damit war ein Überraschungsangriff dahin. Eloin nahm mir die Entscheidung ab, ob wir uns zu erkennen gaben. Er sah seinen Feind, und der Wunsch, sich von dem Damoklesschwert zu befreien, das seit der Fürstenweihe über ihm schwebte, wurde übermächtig.
    „Domeniko!“, schrie er und rannte mit mächtigen Sprüngen auf den Rüden zu.
    Der Angegriffene erkannte Eloin, konnte aber nicht schnell genug reagieren, um auszuweichen. Beim letzten Sprung verwandelte sich Eloin im Flug in den silbergrauen Wolf und hieb Domeniko seine Krallen in den Brustkorb. Beide gingen zu Boden, auch Domeniko verwandelte sich und man sah für mehrere Sekunden nur ein Knäuel aus schwarzem und grauem Fell, das durch den Schnee rollte.
    Ich wollte hinübereilen, um Eloin zu helfen, immerhin hatte ich Corelus geschworen, ihn zu beschützen, doch der Weg wurde mir von zwei Lupins abgeschnitten. Während ich die eine abwehrte, erwischte die andere meine Wade. Obwohl der Schmerz mein rechtes Bein lähmte, balancierte ich darauf und trat mit dem linken Fuß heftig gegen ihren Schädel, dass ihre Schnauze brach und sie mich losließ. Die erste war bereits wieder auf den Beinen, aber ich fing ihren Sprung ab und hieb meine Fänge in ihre Kehle. Das Blut der Schwarzwölfin schmeckte salzig und bitter. Nichts, woran ich meinen Durst stillen wollte, also ließ ich den sterbenden Körper achtlos zurück und stürzte mich ins Schlachtengetümmel.
    Von den Lupins hielt ich mich fern, solange sie mich nicht angriffen, weil ich mich außerstande sah, Aliyas Leute von den anderen zu unterscheiden. Mein Blick suchte Eloin und erfasste die einzelnen Scharmützel zwischen unseren Leuten und Domenikos Gefolge. Mir stockte der Atem, wie viele er hier stationiert hatte. Immer mehr strömten aus den Türen des Herrenhauses. Offenbar hatte er gut für seine Sicherheit vorgesorgt.
    Da wir auf einen Kampf dieser Größenordnung nicht vorbereitet gewesen waren, hatte ich neben Aliyas Rudel nur den engsten Kreis meiner Freunde dabei. So kamen auf einen von uns mindestens fünf von Domenikos Leuten.
    Um Lucien brauchte ich

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