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Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition)

Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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mir keine Sorgen zu machen. Er brachte sich blitzschnell aus der Gefahrenzone und stieß wie ein Raubvogel von oben auf seine Feinde hinab, trennte Köpfe von den Schultern und riss Arme aus ihren Gelenken. Tizian und Raphael gaben sich Rückendeckung. Saphyro und Ramael fochten ebenfalls Seite an Seite, sodass die Lupins, die es auf die beiden abgesehen hatten, keine Chance fanden, ihre Abwehr zu durchbrechen.
    Pettra, Slade und Steven spielten sich die Gegner zu und vor allem Pettra war eine geübte Kämpferin.
    Endlich entdeckte ich Eloin. An seiner Schulter klaffte eine hässliche Wunde, aber Anelu war bei ihm. Sie hatten Domeniko in die Zange genommen, der seinerseits Unterstützung von Pharac erhielt, den ich auch nach all den Jahren an seinem struppigen Fell erkannte.
    Wo war Armand? Eben hatte er noch hinter mir gestanden. Ich konnte ihn nirgends entdecken, musste mich aber zunächst gegen einen muskulösen Lycanthropen wehren, der für seine Masse verdammt schnell und wendig agierte. Es gelang mir, seine Angriffe abzublocken, doch er trieb mich rückwärts vor sich her. Ich konnte nicht erkennen, wohin, wagte aber nicht, mich umzudrehen, um nachzusehen. Mein Herz wollte zerspringen, weil neben dem Kampf auch die Sorge um Armand an meinen Nerven zerrte.
    Meine Unaufmerksamkeit kam mich teuer zu stehen, denn ich stolperte über eine Wurzel und stürzte mitten in eine Gruppe Lupins. Von rechts schnappten kräftige Kiefer nach mir, da flog von links eine andere Wölfin über mich hinweg und biss ihrer Artgenossen die Kehle durch. Ich atmete auf.
    „Danke, Aliya.“
    „Keine Ursache, aber verschwinde besser von hier.“
    Die beiden anderen zu ihr gehörigen Schwarzwölfinnen schlugen die Angreiferinnen in die Flucht und setzten ihnen nach. Aliya kümmerte sich um den Lycanthropen. Schnell sprang ich auf die Füße, rannte an Ramael vorbei und schaltete einen Motha aus, der ihn von hinten angreifen wollte. Ich rollte über dessen fallenden Körper hinweg und flog ein paar Meter durch die Luft, um nahe Eloin zu landen, der sich mittlerweile mit Anelu gegen zehn Angreifer behaupten musste.
    „Wollen wir die Rollen mal ein wenig gerechter verteilen“, sagte ich und wirbelte in einer Schraube auf zwei rötliche Werwölfe zu. Kurz vor ihnen stieß ich mich vom Boden ab und erwischte den einen mit dem Stiefel am Kinn, streckte mich und rammte dem anderen beide Fäuste in die Brust. Sein Herz zerplatzte unter der Wucht und sprühte mir einen blutigen Nebel ins Gesicht.
    Domeniko gab bereits Fersengeld. Wie schon auf der Lichtung von Walsingham suchte der Feigling das Weite, sobald es brenzlig wurde. Zorn kochte in mir hoch – umso mehr, als er weitere seiner Leute auf Eloin hetzte, damit er genug Vorsprung bekam.
    Er hatte die Rechnung ohne Armand gemacht, der wie aus dem Nichts auftauchte und hinter ihm herhechtete. Ich atmete erleichtert auf, entschied mich, einen Bogen zu schlagen, um Domeniko den Weg abzuschneiden und rief Raphael zu, dass er Eloin Deckung geben sollte.
    Diese Chance wollte ich mir nicht entgehen lassen. Armand und ich verständigten uns wortlos, nahmen den Flüchtenden in die Zange, der nicht lange brauchte, um zu erkennen, dass wir seinen Plan, sich aus dem Staub zu machen, vereitelt hatten.
    „Wer ist nun ein Feigling?“, zischte ich.
    Domeniko fletschte die Zähne und verengte seine Augen zu schmalen Schlitzen. „Feigheit und Strategie sind nicht dasselbe, meine teure Melissa“, grollte er. „Merk es dir, wenn du willst, aber auch das wird dir nicht helfen, diesen Krieg zu gewinnen.“
    Er stürzte auf mich zu in der erkennbaren Absicht, mir die Kehle aufzureißen. Armand reagierte, wie ich es erwartet hätte, und versuchte, Domeniko von der Seite abzubremsen, damit er seinen Angriff stoppen musste, während ich zum Sprung ansetzte, um über die beiden hinwegzusetzen und Domeniko von hinten aus dem Gleichgewicht zu bringen. Aber mit dieser Finte hatte auch der Lycanthrop gerechnet. Kurz vor mir schlug er einen Haken Richtung Wald.
    „Marcia, schnapp ihn dir!“, rief er über die Schulter zurück.
    Ich war verwirrt, blickte hinter Domeniko her, der zwischen den Bäumen verschwand, und erst dann zu Armand, der im Lauf abstoppte, weil er genauso wenig verstand, was das zu bedeuten hatte. Ich sah den Schatten zwei Herzschläge früher als Armand. Er konnte nicht schnell genug reagieren und ich war zu weit weg, um einzugreifen. Von jetzt auf gleich schien sich alles zu verlangsamen. Die

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