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Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition)

Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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gemischte Gefühle aus. Es war nicht die Zeit noch der Ort dafür. Andererseits wäre mein Vater nun vielleicht ebenfalls tot, wenn er nicht mit dem Lord gegangen wäre.
    Wir arbeiteten fieberhaft die halbe Nacht hindurch. Am schlimmsten war es, Pettra beim Sterben zuzusehen. Ich saß neben ihr auf der Trage und hielt ihre Hand, während das Blut durch den dünnen Schlauch in ein provisorisches Behältnis floss. Sterilität mussten wir uns schenken.
    „Es tut nicht weh, Mel“, versuchte sie mich zu beruhigen. „Ich fühle mich ganz leicht. Wie ein Engel.“
    Ich konnte nicht antworten, weil meine Kehle zu eng war, um Worte hindurchzulassen. Darum lächelte ich nur, während ihre Lider immer schwerer wurden und sie langsam einschlief. So mussten sich Menschen fühlen, die für ihre Angehörigen entschieden, dass die lebenserhaltenden Geräte abgeschaltet werden. Sterbebegleitung.
    Osira stupste mich an und winselte. Ich lächelte müde. Oder die einen anderen treuen Gefährten für immer gehen lassen müssen, ergänzte ich meine Gedanken und streichelte meiner Wölfin übers Haupt.
    Pettras Herz schlug immer langsamer, bis es schließlich stehen blieb. Ihre Hand fühlte sich selbst für mich eiskalt an. Trotzdem wartete ich, lauschte und hoffte auf ein weiteres Pochen. Es kam nicht.
    „Mel, die Zeit drängt.“
    Zärtlich legte ich Pettras Hand auf ihren Bauch. Mein Vater begann bereits, das Blut zu filtern. Ich fuhr mir mit der Hand über die Augen, um den roten Schleier loszuwerden. Steven hatte eine der Phiolen analysiert und zählte die Schritte auf, die seiner Meinung nach nötig waren, um weitere Dosen dieses „Impfstoffes“ gegen die Sonne zu gewinnen.
    „Es geht viel einfacher“, erklärte ich. „Simple Kochsalzlösung. Dann kannst du die Blutkörperchen mit dem Vascazyr-Gen abfiltern. Die Nährlösung ist das eigentlich Problematische daran.“
    Ich überließ es Steven und meinem Vater, das Blut zu filtern und bereitete eine Nährlösung vor. Wir arbeiteten bis in die frühen Morgenstunden. Es lenkte mich ab, wofür ich dankbar war. Drei Stunden vor Sonnenaufgang verteilten wir das Serum an die anwesenden Nightflyer und Crawler. Da die Wirkung unmittelbar eintrat, ihre Dauer jedoch ungewiss und vom jeweiligen Organismus abhängig war, sollten alle das Elixier erst trinken, wenn sich die Morgenröte am Himmel zeigte.
    Mir machten vor allem die Waheelas Sorgen. Mit einem Lycaner wurde ein Vampir fertig. Doch die Waheelas waren größer und schwer einzuschätzen, weil sie rein nach Instinkt agierten. Bis Sonnenuntergang würden wir wissen, ob wir auch ihnen gewachsen waren.
    Während jeder für sich oder mit den engsten Freunden darauf wartete, dass der Horizont sich rot färbte, zog unvermittelt eine Wand aus schwarzem Nebel auf. Die Umstehenden wurden unruhig, flüsterten miteinander. Ich trat auf die Plattform hinaus – früher einmal die blaue Bibliothek, jetzt ohne Dach ein Ort, der einen guten Überblick bot – und lauschte.
    Rauschen erklang, wie Wind, der durch dichtes Laub fährt. Im Winter unwahrscheinlich. Im Näherkommen wurde es klarer – messerscharfe Flügel durchschnitten den Nachthimmel. Dieses Geräusch verursachte nur einer.
    Sekunden später landete Schattenjäger vor mir. Seine Augen glühten, von seinen Fangzähnen tropfte Blut. Er zog sein Schwert mit einer schnellen Bewegung und richtete es auf meine Kehle. Mehrere Vampire und Lupins gingen in Kampfstellung und schickten sich an, den Schattenjäger niederzustrecken, doch ich gebot ihnen mit einer Geste Einhalt. Dies war kein Feind, vor dem ich mich fürchten musste. Das Blut an seinen Fängen roch verräterisch nach Lycanthrop. Ebenso jenes, das feucht und warm auf seiner Waffe schimmerte.
    Er lächelte, als er meine Gedanken las. Mit einer eleganten Bewegung ließ er seine Klinge durch die Luft schwingen und fing die tödliche Schneide geschickt mit seiner Hand auf. Er kniete vor mir nieder, jedoch ohne den Kopf zu senken. Keine Ehrfurcht, keine Unterwerfung, aber das würde ich von einem Wesen wie ihm auch nie erwarten.
    „Mein Schwert und ich stehen in deinen Diensten, wenn du es willst“, sagte er mit rauer Stimme.
    „Ich danke dir, Schattenjäger. Jeder Kämpfer ist uns willkommen. Und wie ich sehe, hast du bereits einen Feind besiegt.“
    Ich deutete auf die roten Tropfen auf der Klinge. Schattenjäger warf den Kopf in den Nacken und lachte, während er sich in einer fließenden Bewegung erhob.
    „Ja, manchen

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