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Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition)

Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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die Grenze ist. Nur zeigen, dass die das nicht machen können. Aber nie sich selbst die Taschen vollmachen. Haben wir nie gemacht.“
    „Ich glaube dir. Aber wo habt ihr euch zuletzt eingehackt? Und was ist mit Biff?“
    Der Junge wurde so bleich, dass ich mich fragte, ob ich gleich durch ihn hindurchsehen könnte. Seine Augen schimmerten verräterisch, während er mit rauer Stimme erzählte, dass sie sich bei einem Pharmakonzern eingeschleust hatten. Wochenlange Arbeit. Schwelle für Schwelle. Die Gesichter von Pettra und Slade zeigten mir, dass ich trotz meiner Unerfahrenheit richtig lag mit meiner Vermutung, dass dieses Vorgehen absolut professionell war für einen guten Hacker.
    An dem Abend sollte jedenfalls die Stunde X sein. Der Zeitpunkt, an dem sie dem Konzern eine Lektion erteilten. Aber dazu kam es nicht mehr.
    Der Lichtblitz, von dem Dusty sprach, stimmte mit den typisch-visuellen Begleiterscheinungen einer Dolmentoraktivierung überein. Darum war er in Panik geraten, als dieses Phänomen sich wiederholte, während er in der Wohnung nach Spuren von Biff suchen wollte.
    „Er hat mir doch das Leben gerettet. Und ich hab ihn im Stich gelassen. Ich musste zurückkommen und schauen, ob er’s auch geschafft hat. Aber Biff ist weg. Die haben ihn mitgenommen. Vielleicht ist er schon tot.“
    Bei dem Gedanken brachen bei Dusty die Dämme und er heulte wie ein kleines Kind.
    „Weißt du, wer ihn mitgenommen hat?“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein“, schluchzte er. „Aber das waren ganz komische Kerle. Die sahen aus wie … wie … Wölfe.“
    Ich räusperte mich und stellte fest, Osira wäre tatsächlich zu viel für seine Nerven gewesen. Man brauchte kein kriminalistisches Gespür, um zu kombinieren, dass Domeniko Computerhacker hatte entführen lassen, um sich in wichtige Sicherheitssysteme zu hacken – wie zum Beispiel das Waffensystem im Weißen Haus. Ob dieser Biff derjenige war, der sich dort eingehackt hatte, war zwar fraglich, aber ich zweifelte nicht daran, dass irgendeiner der Entführten das getan hatte.
    „Dad?“ Mein Vater verstand mich ohne weitere Worte.
    „Dusty, ich könnte mir vorstellen, dass Sie vielleicht eine heiße Dusche und saubere Kleidung schätzen würden.“
    Ich liebte ihn für dieses warme Lächeln, dem sich niemand verschließen konnte. Auch Dusty nicht. Mit breitem Grinsen folgte er meinem Vater, lud sich zuvor noch einige Ingwerkekse auf die Hand.
    Ich atmete auf. Blue verstand noch nicht ganz, aber zumindest so viel, dass er seine Brüder ebenfalls fortschickte.
    Nun waren wir unter uns. Armand, Blue, Pettra, Slade, Alwynn, Rafe, Tizian und ich.
    „Was meint ihr?“, wandte ich mich an Pettra.
    „Es ist ein Anhaltspunkt. Hacker gehen in den Grundzügen alle ähnlich vor.“
    Sie tauschte einen Blick mit Armand. „Da gebe ich ihr recht. Es könnte sein, dass wir den Code knacken, wenn wir einen Einstieg bekommen.“
    „Was kein Problem ist“, ergänzte Slade. „Da es eher unwahrscheinlich ist, dass die im Weißen Haus unseren separaten Zugang gefunden haben und Domeniko nicht weiß, dass wir ihm auf den Fersen sind, könnte unsere Hintertür noch offen sein. Damit kommen wir rein und können ein bisschen Fangen spielen.“
    Er grinste mit boshafter Vorfreude.
    Ein Hoffnungsschimmer, der an Strahlkraft verlor, als sich Blue verhalten räusperte. In mir reifte die ungute Ahnung, dass es nicht Dustys Offenbarung war, die für seine Anspannung verantwortlich zeichnete. Er hatte die Arme halb verschränkt und rieb sich mit der rechten Hand übers Kinn.
    „Blue?“
    Er holte tief Luft. „Ich weiß seit ein paar Stunden, wer die Tore zu den Hackern geöffnet hat.“
    Das war grundsätzlich eine gute Nachricht. Warum nur wollte sich bei mir kein Gefühl von Erleichterung einstellen?
    „Nasri, eine junge Wächterin, hat mir gestanden, was sie in den letzten Wochen für den Lycanthropen auf die Beine gestellt hat.“
    Die Gänsehaut auf meinen Armen und die Härchen im Nacken, die sich elektrisiert aufstellten, sagten mir, dass das üble Ende noch kam.
    „Die Midgard geht tatsächlich auf sein Konto.“
    Wir wussten zwar noch immer nicht wie, aber das war uns klar gewesen. Vor allem, weil er den Fenriswolf laut dem, was Raphael bei Loki erfahren hatte, auch losgelassen hatte.
    „Aber er hat auch die Totenwölfe von Hel und die Sternenwölfe befreit.“
    Ich runzelte die Stirn. Was das bedeutete, war mir nicht klar. Rafe und Tizian hingegen hielten den Atem an. Kein

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