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Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition)

Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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gutes Zeichen. „Was sind das für Geschöpfe und was hat er mit ihnen vor?“
    Blue bezweifelte, dass er konkret etwas mit ihnen vorhatte, weil man diese vier Wölfe schwer bis gar nicht kontrollieren konnte. Es ging wohl vielmehr darum, dass sie möglichst viel Schaden anrichten sollten. Als er sie beschrieb und einen kurzen Abriss über ihre Natur gab, wurde mir übel.
    „Sie werden wachsen mit jedem Opfer, das sie verspeisen. Na ja, und an Futter mangelt es ihnen nicht.“
    Auch Armand verzog das Gesicht. Es stimmte, dass wir die Menschen ebenfalls als Nahrungsquelle betrachteten, nur war das Ausmaß deutlich geringer. Mal ganz abgesehen davon, dass nicht jedes Opfer sterben musste – schon gar nicht, indem es entzweigerissen und verschlungen wurde.
    „Könnt ihr die Tore nicht für sie verschließen?“, wandte ich mich hoffnungsvoll an Blue. „Das würde sie zumindest eine Weile einbremsen, oder?“
    Blue lachte bitter auf und schüttelte den Kopf. Seine Miene machte mir Angst, noch ehe er die Worte aussprach. „Kleines, du verstehst es nicht. Die brauchen keine Tore.“

Nach langer Ruh erwacht die Gier
     
    D ie Gläser auf den Tischen klirrten und der Raum schwankte für mehrere Sekunden. Durch die Sitzreihen ging allgemeines Raunen. Ein Erdbeben? Hier? Jeder blickte unsicher seinen Sitznachbarn an, rang sich ein erleichtertes Lächeln ab, als es vorüber war. Blitze durchzuckten von der oberen Empore den Raum. Politiker in heller Aufregung waren teure Schnappschüsse. Der Redeführer erhob das Wort.
    „Meine Damen und Herren, ich bitte um Ruhe. Das war nichts, was uns beunruhigen müsste. Wir sind hier vollkommen sicher. Kein Sprengsatz kann die Sicherheits …“
    Er kam nicht dazu, den Satz zu Ende zu führen. Ein Knall und eine erneute Erschütterung, stärker als die Vorangegangene, brachten ihn zum Verstummen. Der nächste Stoß riss ihn von den Füßen und einige weitere Politiker ebenfalls. Tische stürzten um, Damen sprangen mit spitzen Schreien von ihren Stühlen. Glas zerbarst, als zwei Reporter von der Empore das Gleichgewicht verloren und durch die Decke in die Kongresshalle stürzten. Ihre Körper schlugen zwischen den Tischen auf, seltsam verdreht. Sie waren sofort tot.
    Der Boden barst wie unter einer Bombenexplosion. Splitter von Holz und Gestein flogen umher, verwandelten sich in Geschosse, die tiefe Fleischwunden erzeugten und Arterien zerfetzten. Einzig Funken und Flammen blieben aus.
    Schreiend wichen die Minister des G8-Gipfels zurück, vermuteten einen Terroranschlag, obwohl das Gebiet rund um die Kongresshalle weiträumig abgesperrt war und jede Maus kontrolliert wurde. Aber die Situation in der Welt war angespannter denn je, die Unruhen und die Terrorbereitschaft hatten in den vergangenen Monaten bedenklich zugenommen. Aus diesem Grund fand der Gipfel statt. Jemand, der ihren Bemühungen für den Frieden entgegenwirken wollte, hatte nirgends leichteres Spiel als hier, wenn er sie alle auf einmal ausschalten wollte.
    Sicherheitsleute eilten herbei, die Funkmikrofone auf Empfang, ihre MGs im Anschlag, doch sie erstarrten ebenso wie die Politiker beim Anblick dessen, was sich aus dem Krater erhob. Zwischen Erde, Beton, Stahl und den Trümmern des einstigen Konferenzsaalbodens reckte sich ein gewaltiges Maul hervor. Es wirkte wie ein Special Effect in einem Hollywood- Film. Der Leib, der dem Kopf folgte, erfüllte beinah den ganzen Raum. Die Panik ließ die Luft vibrieren. Man spürte, wie jeder den Atem anhielt und das Monster, das aus den Tiefen der Hölle zu kommen schien, anstarrte. Sich fragte, ob das Ganze ein Albtraum sein konnte oder eine absurde Inszenierung.
    Das Schwanken zwischen Rätselraten und Unsicherheit fand ein jähes Ende in der überdeutlichen Antwort des Eindringlings. Mit einem einzigen Biss riss die Bestie zwölf Abgeordneten und vier Sicherheitsleuten, die in erster Reihe standen, den Rumpf vom Unterleib und schlang die zuckenden Gliedmaßen hinunter. Machte sich über die Reste her, die wie Mikadostäbchen übereinandergefallen waren. Das warme Blut, das auf die Gesichter der Umstehenden spritzte, war das Einzige, was sie sekundenlang an diese ersten Opfer erinnerte, ehe sie ihren Kollegen folgten.
    Gelähmt vor Entsetzen stand Monique Chambé als Einzige noch auf der Empore und starrte durch die gläserne Kuppel in den Konferenzsaal hinab, wo der Riesenwolf gleich einem Monster aus schlechten Kindermärchen ein Blutbad anrichtete. Keiner konnte ihm

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