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Ruf! Mich! An! - Buschheuer, E: Ruf! Mich! An!

Ruf! Mich! An! - Buschheuer, E: Ruf! Mich! An!

Titel: Ruf! Mich! An! - Buschheuer, E: Ruf! Mich! An! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Else Buschheuer
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…«
    Moderatoren, die sagen: »Doch die Realität sieht anders aus.«
    eine Beziehung führen
    in eine Beziehung investieren
    Leute, die an meine Tür klopfen und rufen: »Ich weiß, dass du da bist!«
    Leute, die auf meinen Anrufbeantworter sprechen: »Haaallo, bist du zu Hause?«
    am Satzende maskenhaft grinsen und hinterher ein paarmal nicken, sich selbst zustimmend (z. B. Alice Schwarzer)
    Kringel über dem »i«
    termingerecht zum Fasching ausflippen
    berufsmäßige Stammler, die versuchen, auf meinem Anrufbeantworter zu improvisieren
    Moderatoren, die sagen: »Ich glaube, ich hab nicht zu viel versprochen!«
    Erwachsene, die Kinder »kids« nennen
    Socken mit Motiv
    Roger Willemsen
    aus dem Urlaub originelle Postkarten schicken
    Krawatten, die Fäden ziehen
    Flatterhemden
    Männer, die sich die Haare tönen
    Gürteltaschen
    Smily unterm Fax
    Haartransplantate
    für die Rente einzahlen
    Männer, die sagen: »Nicht, was Sie denken!«
    ein »gepflegtes Bier« bestellen, einen tiefen Schluck trinken, dann geräuschvoll ausatmen und dabei die Lippen nach innen einkrempeln
    ekelhaft verständnisvolle Menschen
    Leute, die beim Arzt die Finger anlecken, um die
Bunte
umzublättern
    Leute, die in Rundfunksendungen anrufen
    dreijährige Kinder mit Windeln
    Ehepaare, die »ein eingespieltes Team« sind
    Roger Willemsen
    Menschen, die mir zum Geburtstag gratulieren
    Menschen, die beleidigt sind, wenn ich ihnen nicht zum Geburtstag gratuliere
    Schuhe mit Vierpunkt-Abroll-Dynamik (Ferse – Außenballen – Innenballen – Großzehe)

13. Popvolumen
    Auch olfaktorisch bin ich leicht zu reizen. Nach kalten Kippen, Hundefutter und sämtlichen Parfüms von Joop ist Popcorn (sowohl süß als auch salzig) mein viertwiderlichster Geruch. Es riecht wie gegrillte Einlegesohlen – ein Selbstversuch ergab, dass es auch so schmeckt. Fatalerweise ist Popcorn dort am häufigsten vertreten, wo ich viel Zeit verbringe: im Kino. Seit jemand beschlossen hat (ich für mein Teil habe Woody Allen im Verdacht), Kino ohne Popcorn sei nicht richtig Kino, ist der Konsum drastisch angestiegen. Aber der infernalische Geruch ist nur ein fieser Nebeneffekt.
    Das weiße, flockige Popcorn entsteht durch das Erhitzen von Puff- oder Knallmais. Besagter Mais wird in den USA speziell für die professionelle Popcorn-Herstellung gezüchtet. Er garantiert, wie ein Werbeprospekt verspricht, »ein Popvolumen von 1: 44 bis 1: 48, nicht mehr als 55 bis 75 Körner pro zehn Gramm Mais und einen Feuchtigkeitsgehalt von 14 bis 15 Prozent bei 70° Fahrenheit«. Es gibt nur eine nützliche Verwendung von Popcorn. Die Bundeswehr füllt damit Kanonenrohre auf, um Fehlschüsse bei Truppenübungen zu vermeiden.
    Popcorn sieht schon eklig aus, wenn es sich nicht enden wollend oben aus der Popcornmaschine erbricht. Es wird in vier verschiedenen Abfüllungen verkauft. Die kleine Portion, Größe Zahnputzbecher, kostet 2,20 Mark. Medium, Größe Mixbecher, kostet 3,40 Mark. Der große Becher hat etwa Blumentopf-Format und kostet 4,40 Mark. Dann gibt es noch Scheuereimer namens Mega für 5,40 Mark. Die Becher werden extra für den Popcorn-Verzehr hergestellt, und zwar aus 100 Prozent Recycling-Hartpappe.
    Merke: Die Verzehrdauer hängt nicht von der Eimergröße ab, sondern von der Wühltechnik.
    Gemeinhin werden die gepoppten und gepufften Maiskörner mit der hohlen Hand herausgeschaufelt und auf einmal in den Mund geworfen. Die Trefferquote liegt im Durchschnitt bei 60 Prozent. Allerdings scheinen die oberen nie zu schmecken, denn es werden grundsätzlich die unteren hervorgewühlt. Allein der Wühlvorgang dauert oft schon zehn bis 20 Sekunden. Der Popcornfresser genießt das knirschende, quietschende Zernichten des aufgepoppten Korns gern bei geöffnetem Mund. Das schafft etwa die Geräuschkulisse einer Rattenburg. Erst an das Entpoppen schließt sich der eigentliche Malmvorgang an. Popcorn wird grundsätzlich nicht während der Werbung verzehrt, sondern erst mit Beginn des Hauptfilms.
    Je nach Popvolumen des Korns und Blödizität des Popcornfressers unterscheide ich verschiedene Wühltechniken:
das Brutalo-Wühlen, laut, kurz und ehrlich
das unentschlossene Wühlen, ruckhaft, mit Pausen
das pseudo-vorsichtige Wühlen, leise und penetrant
     
    Zu 1. Der Brutalo-Wühler ist ein Sadist und Wichtigmacher. Er hat gar keinen Hunger. Ihm geht es um das Wühlen als solches. Der Weg ist das Ziel, das Essen eher zweitrangig. Am liebsten zerwühlt er eine Liebesszene oder ein

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