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Ruf! Mich! An! - Buschheuer, E: Ruf! Mich! An!

Ruf! Mich! An! - Buschheuer, E: Ruf! Mich! An!

Titel: Ruf! Mich! An! - Buschheuer, E: Ruf! Mich! An! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Else Buschheuer
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Schultern, der Bouillon oder der ganzen Person wegen. Mir entwischt ein nervöses Kichern. Ihr Blick streift mich kurz und doof:
    »Du bist bestimmt … ähm … Afrika!«
    »Dann bist du bestimmt … ähm … Bitterfeld!«
    »Paprika, sie heißt Paprika«, zischt Dietrich.
    »Wie das Gemüse? Voll der Merkwurz«, sagt Moni und hält mir die restlos beringte Hand hin. »Tachschön! Moni!«
    Voll komisch! Ich frage mich, was an meinem Namen voll komisch ist, in einer Zeit, wo Babys Quote, Lawine und Mark heißen.
    »Vorsicht! Ich sammle Blondinen in Flaschen«, sage ich und umklammere mein Glas mit allen zehn Fingern, so fest, dass die Gelenke weiß werden.
    »Denk dir nix! Am Anfang fremdelt sie noch bisschen«, sagt Dietrich zu Moni.
    »Wie auch immer«, murmelt die. »Ich seh dich Mittwochabend bei mir zu Hause, Muschilein. Mach’s gut!«
    Dietrich sieht ihr müde nach: »Mach’s besser!«
    Moni hinterlässt einen breiten Kondensstreifen von Joop! Berlin und Brühwürfel. Von allen Kosenamen, vor allem denen nach Modell Substantiv plus Diminutivsuffix, also Schätz-chen, Maus-i etc. scheint mir Muschilein mit Abstand der schlimmste zu sein.
    Robert, der sich in einen dumpf brütenden Zustand gesummt hat, kriegt von alledem nix mit. Ich sehe erstMoni hinterher und dann Dietrich an, der verlegen grinsend dasteht, die Augen niederschlägt und immerzu dasselbe Bierglas spült.
    »Jaja«, stichele ich, »blonde Frauen fließen den Männern wie Gift durch die Adern!«
    »Spätestens am Wochenende will ich sie flachlegen«, flüstert er entschuldigend. Jetzt ist die Katze aus dem Sack. Von seiner Neuen hat er mir bisher nur beiläufig am Telefon erzählt. Sie sei ein »echtes Schmankerl«, aus Marzahn und die Ex von Udo Jürgens. Sie habe schon zweimal in Werbespots mitgemacht und behaupte, »die beste Bläserin vom Warschauer Pakt« zu sein. Er habe mit ihr »bis zum Exzess« Spaziergänge gemacht und Händchen gehalten im Kino. Dass es allerdings so schnell so weit fortgeschritten war! Ich hatte mir bis eben beim besten Willen nicht vorstellen können, dass irgendjemand einen ausgewachsenen Mann Muschilein nennen könnte, ohne das ironisch zu meinen. Noch dazu vor Leuten! Noch dazu Dietrich!!
    »Tja, Muschilein«, sage ich leise. »So haben wir wohl alle unsere gefährlichen Liebschaften. Stell ich mal in den Raum.«
    »Fahr zur Hölle«, zischt Dietrich rasiermesserscharf, mit unbewegtem Gesicht. »Und stell hier nichts in den Raum! Oder gestatte, dass ich es nehme und beiseitestelle, damit ich nachher nicht drüberfalle.« Dann grinst er wie ein frisch geficktes Eichhörnchen, spitzt die Lippen und summt einen alten Schlager: »Ich fahre heute Nacht zu meiner Gnädigen. Da hab ich noch Verschied’nes zu erledigen …«
    »Du liebe Güte«, sagt Robert. »Ihr habt Sorgen!«

23. Dietrich aufs Maul geschaut (alphabetisch)
    Aber hallo! Ach du grüne Neune! Alles Klärchen! Alles muss man selber machen! Angriff ist die beste Verteidigung! Aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Auge um Auge, Zahn um Zahn! Aus die Maus! Aus Kindern werden Leute! Brat mir ’n Storch! Da bleibt kein Auge trocken. Da kann ja jeder kommen! Da kräht kein Hahn nach! Da lachen ja die Hühner! Dafür lege ich meine Hand ins Feuer. Das Auge isst mit! Das darf doch wohl nicht wahr sein! Das darf man alles nicht so eng sehen. Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern! Das kannste halten wie ’n Dachdecker! Das ist ja nun wirklich nicht zu viel verlangt! Das Leben ist hart, aber ungerecht! Das nur am Rande! Das schlägt dem Fass den Boden aus! Das wird schon wieder! Das wissen die wenigsten. Davon geht die Welt nicht unter! Der Morgen ist klüger als der Abend.
    Dienst ist Dienst, und Schnaps ist Schnaps! Du lieber Herr Gesangsverein! Dumm gelaufen! Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt! Firma dankt! Frag nicht nach Sonnenschein! Frohes Schaffen! Geld stinkt nicht! Gleich und Gleich gesellt sich gern! Glück und Glas – wie leicht bricht das! Gut gebrüllt, Löwe! Haust du meine Tante, hau ich deine Tante. Ich denk, mein Schwein pfeift! Immer auf die Kleinen! In der Kürze liegt die Würze. Jedem Tierchen sein Pläsierchen! Klappe zu – Affe tot! Klar wie Kloßbrühe! Knapp vorbei ist auch daneben! Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach! Lieber ein Schrecken mit Ende als ein Ende ohne Schrecken. Lügen haben kurze Beine. Macht ’n schlanken Fuß! Man gönnt sich ja sonst nichts! Manmacht sich keine Vorstellung! Man

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