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Ruheloses Herz

Ruheloses Herz

Titel: Ruheloses Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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»Sobald ich in dieses Chaos hier ein bisschen Ordnung gebracht habe.«
    »Wenn ich mich recht entsinne, hast du dasselbe vor einem halben Jahr auch schon gesagt.«
    »Es war einfach noch nicht die richtige Zeit. Bis jetzt bin ich ganz gut allein klargekommen.« In dem Moment, in dem sie es sagte, läutete das Telefon ein weiteres Mal.
    »Keeley, ein bisschen Hilfe bedeutet nicht, dass du nicht mehr die alleinige Verantwortung trägst. Auch dann ist es immer noch deine Reitschule.«
    »Ich weiß, aber … es wird nicht mehr das Gleiche sein.«
    »Nichts bleibt immer gleich. Die Farm ist jetzt größer als damals, als ich sie übernahm, und wenn ihr sie eines Tages abgebt, wird sie noch größer sein. Doch ich habe meine Spuren hinterlassen. Daran wird sich nie etwas ändern.«
    »Wahrscheinlich will ich einfach nur nichts aus der Hand geben.«
    »Du hast doch schon bewiesen, dass du es kannst.«
    »Ja, sicher, du hast recht. Aber es ist nicht so leicht, die richtige Person zu finden. Es muss jemand sein, der mit Pferden und Kindern umgehen und im Büro einspringen kann und sich gleichzeitig aber nicht zu schade ist, gelegentlich den Stall auszumisten. Außerdem muss ich mich auf ihn verlassen können und mit ihm klarkommen. Darüber hinaus muss er auch noch den Eltern meiner Schüler gegenüber diplomatisch sein, was vielleicht das Schwierigste überhaupt ist.«
    Travis trank noch einen Schluck von seinem Softdrink. »Ich könnte dir vielleicht einen Tipp geben.«
    »Ach ja? Wirklich, Dad, ich weiß deinen Rat sehr zu schätzen, aber den Freund eines Freundes oder den Sohn oder die Tochter eines Bekannten einzustellen, kann eine äußerst heikle Sache sein, wenn es nicht funktioniert.«
    »Eigentlich dachte ich eher an jemand, der etwas näher dran ist. Genau gesagt, an deine Mutter.«
    »Ma?« Mit einem verblüfften Auflachen ließ Keeley sich wieder auf ihren Stuhl fallen. »Ma will sich dieses Problem bestimmt nicht aufhalsen, selbst wenn sie Zeit dafür hätte.«
    »Das zeigt nur, wie wenig du von ihr weißt.« Mit einem Gefühl der Genugtuung trank er noch einen Schluck. »Erwähn es einfach irgendwann mal ganz beiläufig. Ich werde kein Wort davon sagen.«
    Nachdem die letzte Reitstunde vorbei und das letzte Pferd versorgt war, schleppte sich Keeley erschöpft ins Haus. Sie sehnte sich nach einem langen Bad und einem ruhigen Abend. Aber wenn sie sich vor dem Familientreffen drückte, würde ihre Cousine Mo ihr die Hölle heiß machen. Da war es schon besser, den Abend irgendwie durchzustehen, als sich wochenlanges Genörgel anzuhören.
    Während sie durch die Küche auf den Flur ging, wurde ihr klar, dass ihr Vater recht hatte. Wie sollte man sich an diese Stille gewöhnen? Niemand schrie etwas von oben oder rannte zur Tür oder drehte die Musik so laut auf, dass einem fast das Trommelfell platzte.
    Sie lief die Treppe hinauf und schaute nach rechts. Da war das Zimmer, das sich Brady und Patrick teilten. Sie erinnerte sich noch gut daran, wie Brady irgendwann im Verlauf eines Streits mit seinem Bruder das Zimmer mit schwarzem Klebeband in zwei Hälften unterteilt hatte.
    Die eine Hälfte hatte Bradys Territorium markiert. Die andere hatte er scherzhaft Niemandsland genannt.
    Und wie oft hatte sie gehört, dass Brendon mit der Faust an die Wand zwischen seinem und ihrem Zimmer gehämmert und ihnen befohlen hatte, leiser zu sein, bis ihm der Kragen geplatzt war und er sie eigenhändig zur Vernunft gebracht hatte?
    Als sie an Sarahs Zimmer vorbeikam, sah sie ihre Mutter mit einem roten Pullover auf dem Schoß, den sie streichelte, auf dem Bett sitzen.
    »Ma?«
    »Oh.« Delia schaute auf. Ihre Augen waren feucht, dennoch lächelte sie. »Du hast mich erschreckt. Es ist so verdammt still in diesem Haus.«
    Keeley trat ein. Das Zimmer hatte leuchtend blaue Wände. Dieser kühne Farbton wiederholte sich in den Vorhängen und der Tagesdecke und wurde durch grüne Streifen ergänzt, die nicht minder kühn waren. Komisch, dass es nicht absolut scheußlich aussieht, überlegte Keeley auch jetzt wieder einmal wie so oft. Aber es passte irgendwie zusammen.
    Und es war typisch Sarah.
    »Komisch, aber Dad hat heute Morgen dasselbe zu mir gesagt.« Keeley setzte sich zu ihrer Mutter aufs Bett. »Er war genau aus demselben Grund traurig.«
    »Vielleicht fängt man ja dieselben Schwingungen auf, wenn man so viele Jahre zusammen ist. Außerdem hat Sarah vorhin angerufen. Sie braucht unbedingt diesen roten Pullover und versteht

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