Ruheloses Herz
sich zurück. »Warum machen wir uns nicht ein bisschen frisch? Was hältst du von einer Dusche?« Lachend zog sie ihn aus der Küche ins Bad.
Kleider zum Wechseln hatte sie ebenfalls mitgebracht. Brian bekam einen leichten Schreck, als er beobachtete, wie sie mit der größten Selbstverständlichkeit in eine frische Jeans schlüpfte. Ihr Haar war noch nass vom Duschen, und ihre Haut war rosig. Und an bestimmten Stellen ein bisschen gerötet, wie er sah, weil er sich nicht rasiert hatte.
Aber ihr leidenschaftliches Liebesspiel unter der warmen Dusche war ihm nicht annähernd so persönlich erschienen wie der saubere Pullover, der ordentlich zusammengelegt am Fußende seines Betts lag.
Sie streckte die Hand danach aus, dann wandte sie den Blick und bemerkte, dass er sie beobachtete. »Was ist?«
Wortlos schüttelte er den Kopf. Er hätte wirklich nicht gewusst, wie er ihr diese seltsame Mischung aus Panik und Entzücken erklären sollte, die ihn bei ihrem Anblick beschlichen hatte. »Deine Haut ist ein bisschen gerötet.« Er streckte die Hand aus und fuhr ihr mit den Fingerspitzen über das Schlüsselbein. »Ich hätte mich besser vorher rasieren sollen. Sie ist so weich«, murmelte er und ließ seine Finger an ihrer Schulter nach oben wandern. »Ich verstehe gar nicht, wie ich das vergessen konnte.«
Als sie erbebte, schaute er ihr ins Gesicht. Einen Moment lang sah sie seine Augen vor Begierde glitzern. »Du frierst«, sagte er. »Zieh dir deinen Pullover über. Ich hole inzwischen eine Salbe.«
Der Funke der Leidenschaft erlosch ebenso schnell, wie er aufgeblitzt war.
Während er suchend in einer Schublade kramte, überlegte sie, wie frustrierend es war, dass sie ihn nur beim Liebesakt dazu bringen konnte, seine Selbstkontrolle wirklich aufzugeben.
Er holte eine Tube heraus, und da Keeley den Pullover noch nicht übergezogen hatte, begann er zärtlich, die geröteten Stellen einzureiben. Der Geruch der Salbe kam ihr bekannt vor.
»Die ist für Pferde.«
»So?«
Sie lachte und erlaubte ihm, sie zu versorgen. »Heißt das, dass ich jetzt deine Stute bin?«
»Nein, dafür bist du zu jung und zu zartknochig. Du bist noch ein Fohlen.«
»Hast du vor, mich zu trainieren, Donnelly?«
»Oh, an dich komme ich nicht ran, Miss Grant.« Er schaute auf und hob fragend die Augenbrauen, als er sah, dass sie schmunzelte. »Und worüber amüsierst du dich so?«
»Du bist machtlos dagegen, stimmt’s? Du musst dich einfach kümmern.«
»Es ist schließlich meine Schuld, dass du diese geröteten Stellen hast«, brummelte er, während er noch etwas Salbe aus der Tube drückte und auf ihrer Haut verrieb. »Daraus folgt, dass ich auch etwas dagegen tun muss.«
Sie hob eine Hand und berührte sein feuchtes Haar. »Ich mag es, wenn sich ein Mann mit einem harten Kopf und einem weichen Herzen um mich kümmert.«
Betont locker meinte er: »So eine herrlich weiche Haut wie deine einzucremen, ist weiß Gott keine Zumutung.« Ohne den Blick von ihr zu wenden, verteilte er die Salbe mit der Daumenkuppe auf der sanften Wölbung ihrer Brust. »Vor allem, wenn du auch noch so einladend halb nackt vor mir stehst.«
»Sollte ich nervös werden und verlegen zu Boden schauen?«
»Du gehörst nicht zu der nervösen Sorte. Das gefällt mir an dir.« Zufrieden schraubte er die Tube zu, dann zog er ihr den Pullover selbst über den Kopf. »Aber ich kann es unmöglich zulassen, dass sich so ein Meisterwerk aus Gottes Hand einen Schnupfen holt. So, das war’s.« Er hob ihr Haar im Nacken hoch.
»Du hast keinen Föhn hier.«
»Hier gibt’s doch überall Luft.«
Sie lachte und fuhr sich mit den Fingern durch die nassen Locken. »Es wird eben gehen müssen. Lass uns schon mal ein Glas Wein trinken, während ich das Essen abschmecke.«
Er verstand nicht viel von Wein, aber er merkte sofort beim ersten Schluck, dass dieser hier um einiges besser war als Wein, den man normalerweise zu einem so bescheidenen Essen wie Chili trank.
Sie schien sich in seiner Küche besser auszukennen als er und fand Dinge in Schubladen, in die er noch nicht einmal einen Blick geworfen hatte. Als sie sich daran machte, die Salatsoße zuzubereiten, stellte er sein Glas ab.
»Ich bin in einer Minute zurück.«
»Mehr als eine Minute hast du auch nicht«, rief sie ihm hinterher. »Ich stelle das Brot so lange warm.«
Da seine Antwort nur in einem Türknallen bestand, zuckte sie die Schultern und zündete die Kerzen an, die sie auf den kleinen Küchentisch
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