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Ruhig Blut!

Ruhig Blut!

Titel: Ruhig Blut! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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solange die Vampire noch einigermaßen
    freundlich sind. Agnes, du kehrst mit Magrat und dem Baby zum Schloß
    zurück. Magrat braucht ohnehin ein wenig Hilfe.«
    »Aber welchen Sinn hat das?«
    »Du hast selbst darauf hingewiesen«, sagte Nanny. »Die Vampire kön-
    nen dich nicht beeinflussen. Sobald sie versuchen, Agnes’ Selbst zu se-
    hen, verschwindet es, und Perdita erscheint. Der junge Vlad hat ein Auge
    auf dich geworfen, nicht wahr?«
    »Natürlich nicht!«
    »O doch«, fuhr Nanny fort. »Männer mögen Frauen, die etwas Ge-
    heimnisvolles an sich haben. Sie lieben Herausforderungen. Und wäh-
    rend er dich beobachtet und du Magrat im Auge behältst, richtest du das
    andere Auge auf ihn, klar? Jeder hat eine schwache Stel e. Bei diesen
    Vampiren ist es viel eicht nicht ganz so einfach. Aber bestimmt gibt es
    eine Möglichkeit.«
    »Und wenn es keine gibt?«
    »Heirate ihn«, sagte Nanny mit fester Stimme. Magrat schnappte nach
    Luft. Die Teekanne klapperte in ihrer Hand.
    »Wie schrecklich!« platzte es aus ihr heraus.
    »Ich würde mich eher umbringen«, meinte Agnes. Am nächsten Morgen,
    sagte Perdita.
    »Es muß keine lange Ehe sein«, fügte Nanny hinzu. »Klemm dir einen
    spitzen Pflock hinters Strumpfband. Und dann ist der Bursche hinüber,
    noch bevor die Gäste mit dem Hochzeitskuchen fertig sind.«
    »Nanny!«
    »Oder du könntest dafür sorgen, daß er… sich ein wenig ändert«, sagte
    Nanny. »Es ist erstaunlich, was eine Ehefrau leisten kann, wenn sie ent-
    schlossen genug ist. Nimm nur König Verence den Ersten. Früher warf
    er bei den Mahlzeiten die Knochen einfach über die Schulter, und nach
    der Heirat sorgte die Königin dafür, daß er sie auf seinem Tel er zur Seite
    legte. Ich war erst einen Monat mit dem ersten Mr. Ogg verheiratet, als
    er schon aus der Badewanne kletterte, wenn er pinkeln mußte. Einen
    Ehemann kann man erziehen. Viel eicht gelingt es dir, ihn in Richtung
    Blutwurst und leicht angebratene Steaks zu steuern.«
    »Du hast wirklich nicht die geringsten Skrupel, oder?« fragte Agnes.
    »Nein«, erwiderte Nanny schlicht. »Wir reden hier über Lancre. Wenn
    wir Männer wären, sprächen wir jetzt darüber, für das Heimatland zu
    fal en. Als Frauen brauchen wir nicht zu fal en, sondern uns nur hinzule-
    gen.«
    »Ich will nichts davon hören«, sagte Magrat.
    »Ich fordere sie nicht zu Dingen auf, zu denen ich nicht selbst bereit
    wäre«, stellt Nanny fest.
    »Tatsächlich? Und warum…«
    »Weil mich niemand will«, sagte Nanny. »Aber wenn ich fünfzig Jahre
    jünger wäre… dann könnte ich vermutlich dafür sorgen, daß Vlad bis
    zum nächsten Sommer in Steckrüben beißt.«
    »Du meinst, sie sollte von sexueller List Gebrauch machen, nur weil sie
    eine Frau ist?« fragte Magrat. »Das ist so… so… so typisch Nanny Ogg,
    kann ich dazu nur sagen.«
    »Sie soll jede List verwenden, die ihr zur Verfügung steht«, meinte
    Nanny. »Es ist mir gleich, was Oma gesagt hat – es gibt immer einen
    Weg. Wie bei dem Helden in Tsort, oder wo auch immer, der unbesieg-
    bar war und nur an der Ferse verwundet werden konnte, und jemand traf
    ihn dort mit dem Speer, und daraufhin starb er…«
    »Was erwartest du von ihr? Soll sie ihn überall stechen?«
    »Eigentlich habe ich diese Geschichte nie richtig verstanden«, sagte
    Nanny. »Ich meine, wenn ich wüßte, daß ich an der Ferse tödlich verletzt werden kann, würde ich besonders dicke Stiefel anziehen, bevor ich das
    Schlachtfeld betrete…«
    »Du weißt nicht, wie er ist«, sagte Agnes und ignorierte den kurzen
    thematischen Seitensprung. »Er sieht mich so an, als wol te er mich mit
    den Augen ausziehen.«
    »Mit den Augen ist es erlaubt«, warf Nanny ein.
    »Und er lacht die ganze Zeit über! Als wüßte er, daß ich ihn nicht mag –
    und es ihm dadurch noch mehr Spaß macht!«
    »Geht jetzt zum Schloß!« knurrte Nanny. »Für Lancre! Für den König!
    Für al e im Land! Und wenn er dir zuviel wird, überläßt du Perdita die
    Kontrolle. Ich schätze, mit einigen Dingen kommt sie besser zurecht!«
    In der schockierten Stille klickte es leise bei Nannys Anrichte.
    Magrat hüstelte. »Wie in der guten alten Zeit. Es wird gestritten.«
    Nanny stand auf und nahm eine gußeiserne Bratpfanne vom Haken.
    »So kannst du die Leute nicht behandeln«, sagte Agnes verdrießlich.
    »Doch, ich kann«, widersprach Nanny, während sie auf Zehenspitzen
    zur Anrichte schlich. »Ich bin die andere, verstehst

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