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Ruhig Blut!

Ruhig Blut!

Titel: Ruhig Blut! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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wil st dich hier oben verstecken?« fragte Magrat.
    »Ich habe keine Lust, mich dauernd zu wiederholen, Mädchen. Nie-
    mand sagt mir, was ich zu tun habe und was nicht. Ich weiß sehr wohl,
    was es mit dem sollte auf sich hat. Dein Mann hat Vampire eingeladen, nicht wahr? Er ist eben modern, stimmt’s? Es ist allgemein bekannt, daß ein Vampir nur dann Macht bekommt, wenn man ihn einlädt, und wenn
    die Einladung von einem König stammt, bohrt er die Zähne gleich ins
    ganze Land. Ich bin eine alte Frau, die im Wald lebt – und ich sol jetzt die Gefahr abwenden? Obwohl ihr zu dritt seid? Mein ganzes Leben
    bestand aus sollte, von kann bis kann nicht, und jetzt ist Schluß damit, und danke dafür, daß ihr meine Höhle jetzt verlaßt. Und das wär’s.«
    Nanny sah zu den beiden anderen Hexen und zuckte mit den Schul-
    tern.
    »Kommt«, sagte sie. »Wenn wir uns beeilen, können wir vor dem Ein-
    bruch der Dunkelheit bei den Besen sein.«
    »Ist das alles ?« fragte Magrat.
    »Die Dinge finden irgendwann ein Ende«, entgegnete Oma. »Ich ruhe
    mich hier oben aus, und dann setze ich den Weg fort. Es gibt viele ande-
    re Orte.«
    Bring sie jetzt dazu, die Wahrheit zu sagen, zischte Perdita. Das sollte war schon schlimm genug, erwiderte Agnes.
    »Wir gehen also«, sagte Nanny. »Kommt.«
    »Aber…«
    »Ich will kein Aber hören«, erwiderte Nanny. »Wie Oma gesagt hätte.«
    »Stimmt.« Oma Wetterwachs streckte sich wieder auf dem Boden aus.
    Als sie fortgingen, begann Perdita damit, die Sekunden zu zählen.
    Magrat klopfte auf ihre Taschen. Nanny beklopfte ihre Schlüpferbeine.
    Magrat sagte: »Oh, ich glaube, ich habe…«
    »Na so was, ich hab meine Pfeife vergessen«, sagte Nanny so schnell,
    daß ihr Satz den anderen überholte.
    Fünf Sekunden, stellte Perdita fest. »Du hast sie doch gar nicht hervorgeholt«, meinte Agnes.
    Nanny bedachte sie mit einem durchdringenden Blick.
    »Tatsächlich nicht? Dann sol te ich besser in diese Höhle gehen und sie
    dort zurücklassen. Hast du auch etwas vergessen, Magrat? Keine Sorge,
    ich hole es dir, was auch immer es sein mag.«
    »Na!« sagte Magrat, als Nanny zurückeilte.
    »Oma hat bestimmt nicht die Wahrheit gesagt«, meinte Agnes.
    »Natürlich nicht«, bestätigte Magrat. »Sie sagt nie die Wahrheit und er-
    wartet von anderen Leuten, daß sie selbst dahinterkommen.«
    »Aber sie hat recht mit dem Hinweis, daß wir drei Hexen sind.«
    »Ja, aber ich hatte nicht vor, zur Hexerei zurückzukehren, immerhin
    warten andere Aufgaben auf mich. Ich dachte, wenn Esme größer ist,
    vielleicht ein wenig Teilzeit-Aromatherapie, aber keine Vol zeitbeschäfti-
    gung als Hexe. Diese Macht-der-Drei-Angelegenheit… Nun, sie ist recht
    altmodisch…«
    Und was haben wir jetzt? fragte Perdita. Die wissende, aber unerfahrene junge Frau, die abgespannte junge Mutter und die grauhaarige Alte… Klingt nicht unbedingt mythisch. Aber Magrat hat einfach ihr Baby genommen, als sie hörte, daß Oma in Schwierigkeiten ist, und sie nahm sich nicht einmal genug Zeit, ihrem Mann einen besorgten Gedanken zu widmen…
    »Moment mal…«, sagte Agnes. »Horch.«
    »Wonach sol ich horchen?«
    »Sperr einfach die Ohren auf. In diesen Höhlen werfen Geräusche E-
    chos…«

    Nanny Ogg sank in den Sand und rutschte ein wenig hin und her, bis
    unter ihr eine einigermaßen bequeme Mulde entstanden war. Dann holte
    sie ihre Pfeife hervor.
    »So«, wandte sie sich an die liegende Gestalt. »Abgesehen von dem
    ganzen Kram – wie geht es dir?«
    Keine Antwort.
    »Heute morgen bin ich Frau Pattenbusch begegnet«, fuhr Nanny im
    Plauderton fort. »Ich meine die aus Schnitte. Sie kam zufällig vorbei.
    Frau Efeu erholt sich gut, meinte sie.«
    Sie blies eine Rauchwolke aus.
    »Ich habe ihr das eine oder andere erklärt«, fügte sie hinzu.
    Die liegende Gestalt schwieg weiter.
    »Mit der Namensgebung war soweit alles in Ordnung. Allerdings ist
    der Priester hinter den Ohren so feucht wie ein Omelett aus Schnee.«
    »Ich kann sie nicht schlagen, Gytha«, sagte Oma. »Ich kann sie nicht
    schlagen, und damit hat es sich.«
    Eins von Nanny Oggs verborgenen Talenten bestand darin, genau zu
    wissen, wann man besser auf eine Antwort verzichtete. Die von ihr aus-
    strahlende Stille schuf ein Loch im Gespräch, und meistens fühlten sich
    andere Personen verpflichtet, es zu fül en.
    »Ihr Selbst ist wie Stahl. Ich kann sie nicht berühren. Ich habe al es
    versucht, jeden Trick, den ich kenne! Sie haben nach mir

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