Ruinen der Macht
AllWorldComm herstellen.«
»Natürlich«, bestätigte Tortorelli und starrte mit zusammengekniffenen Augen auf den Bildschirm, um sich über das, was er sah, klar zu werden.
»Ms. Kinsolving und Austin Ortega waren heute Vormittag auf einer Besichtigung der AWC-Fabrikanlagen, als das hier aufgenommen wurde.«
Die besten Techs des Ministeriums hatten Stunden damit zugebracht, den kurzen Ausschnitt auf maximale Effektivität hin zusammenzuschneiden.
»Ich bin natürlich keine Expertin«, stellte sie langsam fest, »aber für mich hört sich das so an, als sprächen sie über die politische Stabilität Mirachs und Ms. Kinsolving machte sich über deine Versuche, für Ordnung zu sorgen, lustig.«
»Also, ich .« Tortorelli stotterte vor Entrüstung. »Es hört sich tatsächlich danach an. Sie propagiert geradezu die offene Rebellion!
Und das vor dem Sohn des Gouverneurs!«
»Austin ist ein wenig naiv, was Hochverrat angeht«, räumte Elora ein. »Obwohl? Genau betrachtet, wer hat am meisten von Dale Ortegas Tod profitiert?«
»Baronet Austin ist der Nächste auf der Thronfolgeliste«, kam Tor-torelli genau zu dem Schluss, den Elora ihm anbot. »Aber es war sein eigener Bruder!«
»Ehrgeiz kennt kein Gebot«, sagte sie. »Er war auf dem Schlachtfeld und hätte dem Attentäter dabei helfen können, an die scharfen LSR zu kommen. Und er wusste mit Sicherheit in jedem Moment der Gefechtsübung, wo sich das THQ befand.«
»Aber sein eigener Bruder!«, stieß Tortorelli aus.
»Es ist möglicherweise ein völlig unschuldiges Gespräch. Wie gesagt, das ist nur ein kurzer Ausschnitt aus ihrer langen Unterhaltung.«
»Der Gouverneur muss auf der Stelle davon erfahren. Schick eine Kopie in .«
»Bitte, Calvi«, unterbrach ihn Elora und bedeutete ihm mit einer Handbewegung zu schweigen. Sie ließ ihn ein paar Sekunden schmoren, bevor sie weitersprach. »Ich bin nicht sicher, ob es richtig wäre, Baron Ortega zu alarmieren. Falls sein Sohn ihm gegenüber nicht erwähnt hat, wie AWC und vermutlich die ganze MBA sich hinter seinem Rücken verschwören oder seine Amtsführung zumindest kritisieren, bin ich nicht sicher, ob es wirklich unsere Sache ist, das zu tun. Und für mehr fehlen uns die Beweise. Etwa für einen Brudermord.«
Wieder machte Elora eine Pause, so, als wüsste sie nicht genau, ob sie weitersprechen sollte.
»Was ist, Elora? Da ist noch etwas, was du mir vorenthältst.«
»Die MBA hat ArbeitsMechs umgebaut«, erklärte sie unumwunden. »Angeblich zum Schutz ihres Firmeneigentums. Diese höllischen Maschinen könnten gegen die Demonstranten benutzt werden
... oder gegen legitime Militäreinheiten.«
»Dann könnte das eine offene Revolte sein?« Legat Tortorelli war sichtlich schockiert. »Jetzt ergibt das alles einen Sinn. Die MBA setzt ihre Mechs gegen meine Truppen ein, um an die Macht zu kommen. Falls der Baron sich widersetzt, bringen sie ihn um und setzen den Baronet an seine Stelle.«
»Aber das können wir nicht beweisen, und die bloße Erwähnung unseres Verdachts dem Baron gegenüber könnte uns alle gefährden.«
»Nein! Ich verfüge über die nötigen Truppen, um selbst gegen aufgerüstete IndustrieMechs zu kämpfen. Es wäre eine furchtbare Schlacht, aber so werden sie nicht an die Macht kommen!«
»Du bist der Mann der Stunde, Calvi. Du hast im Kampf gegen BattleMechs auf anderen Welten Erfahrung gesammelt. Aber möglicherweise wird es ja gar nicht notwendig. Ich könnte mich irren.« Eloras Gedanken rasten. Sie musste ihren Privatattentäter aus dem Weg räumen, aber möglicherweise noch nicht sofort. Nicht, bevor er einen letzten Auftrag erledigt hatte.
»Es wird schwierig werden, das geheim zu halten«, stellte Torto-relli fest. »Eine so gewaltige Verschwörung. Der eigene Sohn des Barons. Die MBA. Wer weiß, wie weit sich die Fäden dieses Verrats noch erstrecken?«
»Ja, wer?«, bestätigte Elora.
Hauptquartier des Legaten, Cingulum, Mirach Präfektur IV, Republik der Sphäre
26. April 3133
»Notfallbesprechung«, bellte ein Colonel. »Bewegung!«
Manfred Leclerc drehte sich um und schaute hinüber zu dem Offizier, in dem Glauben, der Befehl hätte ihm gegolten. Ein halbes Dutzend hoher Offiziere lief zum Aufzug am Ende der Halle, zeigte dem Posten die Dienstausweise und wurde in Dreier- und Vierergruppen durchgewunken. Der Rest wartete ungeduldig, während der Expressaufzug zum Besprechungszimmer des Legaten fuhr und wieder zurückkehrte. Manfred gesellte sich zu dem
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