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Ruinen der Macht

Ruinen der Macht

Titel: Ruinen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Vardeman
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Raumschiff in angespannter Erwartung des Starts zittern sehen, aber das war reine Einbildung.
    Wenn überhaupt, herrschte in seiner Umgebung weniger Betrieb als bei seinen größeren Vettern auf dem Rest des kleinen Raumhafens.
    »Ich werde den Sicherheitskordon deaktivieren«, erklärte Marta. Sie lehnte sich über Manfred, der absolut nichts dagegen hatte, und hob ein kleines GlobalNetz-Telefon aus der Halterung in der Armstütze. Marta fummelte mehrere Sekunden an dem Gerät herum und gab die Autorisierungssequenzen ein, die es ihnen gestatteten, sich dem Landungsschiff so kurz vor dem Start zu nähern.
    »Mir ist, als würde ich davonlaufen«, bemerkte Manfred. »Es muss eine bessere Möglichkeit für mich geben, Unterstützung zusammenzutrommeln. Auf Kutan werde ich wie ein Feigling aussehen.« Er nahm das Telefon aus ihrer Hand und steckte es ein.
    »Ich sehe nach, ob alles in Ordnung ist«, schlug Austin vor, um Manfred und Marta etwas Zeit - allein miteinander - zu geben. Er stieg aus der Limousine, schaute sich um, dann wanderte er zu dem Landungsschiff hinüber und starrte an dessen Rumpf hoch. In der Ferne hatte es winzig ausgesehen. Jetzt, aus der Nähe, schätzte er seine Höhe auf über hundert Meter. Scheinwerfer vom ganzen
    Raumfeld warfen ihr Licht auf die glänzende Außenhülle und ließen sie silbern schimmern.
    Dunklere Markierungen wiesen das Schiff als AllWorldComm-Frachter aus. Austin atmete tief ein und schmeckte den metallischen Biss von Treibstoffkomponenten in der Luft.
    Als er sich wieder umdrehte, sah er Marta herüberlaufen. Manfred blieb im Wagen.
    »Stimmt etwas nicht?«, fragte er.
    »Nein, er kommt. Er hat noch ein paar letzte Kleinigkeiten zu erledigen.«
    Austin runzelte die Stirn, als er Manfred telefonieren sah. Nach dem Gesichtsausdruck zu schließen, hatte sein Gesprächspartner beunruhigende Neuigkeiten. Manfred schaute sich um, als erwarte er jeden Augenblick, dass MP-Trupps das Raumfeld stürmten, dann bemerkte er, dass Austin ihn beobachtete und unterbrach hastig die Verbindung.
    Mit wem hat er wohl geredet?, überlegte Austin. Er wollte schon fragen, aber Manfred rannte an ihm vorbei.
    »Beeilung«, drängte Marta. »Je weniger Zeit wir vertrödeln, desto geringer ist die Gefahr, dass Elora erfährt, was wir planen.« Manfred legte den Arm um Marta und zog sie für einen Abschiedskuss an sich. Dann ließ er sie los, gab Austin einen Schlag auf die Schultern und lief auf die andere Seite des Landungsschiffes, wo ihn ein kleiner Aufzug zur Einstiegsluke mittschiffs bringen würde.
    »Wir müssen sehen, dass wir hier wegkommen. Der planmäßige Start ist in fünf Minuten.« Marta zögerte, warf dem Frachter noch ein beinahe scheues Lächeln zu, dann stieg sie in den Wagen. Austin folgte ihr auf dem Fuße.
    Die Limousine schoss mit Höchstgeschwindigkeit davon, auf eine Zeile Kontrollbunker am anderen Ende des Feldes zu.
    »Ich habe mich in die Feldkontrolle eingeklinkt«, bemerkte Marta und legte die Einspielung aus dem Bunker auf die Sprechanlage der
    Limousine. »Wir sind beim Start sicher außerhalb der Gefahrenzone.«
    Austin hielt den Atem an, als sich der Countdown dem Ende näherte. »Triebwerke zünden«, leierte der Fluglotse monoton herunter. »Fünnef, vier, drei, zwo, eins, Start.«
    Austin beugte sich nervös vor, konnte das Landungsschiff durch das Heckfenster kaum erkennen. Ein plötzlicher Lichtschein ließ es aufleuchten und zwang ihn trotz der polarisierten Scheibe, die Augen zusammenzukneifen.
    »Da fliegt er«, sagte Austin.
    Dann versagte ihm die Stimme. Das Landungsschiff hatte sich keine hundert Meter vom Boden gelöst und beschleunigte noch, als es explodierte.
    AWC-Firmenraumfeld, Mirach Präfektur IV, Republik der Sphäre
    3. Mai 3133
    Unwillkürlich drängte sich Austin die Anschuldigung des Verrats auf die Lippen. Doch ein Blick auf Marta Kinsolvings entsetztes Gesicht überzeugte ihn, dass sie nichts mit der Explosion und Manfreds Tod zu tun haben konnte.
    »Finden Sie heraus, was geschehen ist«, forderte Austin sie auf und verdrängte den Schock, indem er den Befehl übernahm. »Das Kontrollzentrum muss Messgeräte haben.«
    »Ich ... ja, natürlich. Die Fluglotsen.« Mit zitternder Hand gab Marta die Nummer ein, die sie direkt mit den Startbunkern für die Landungsschiffe verband.
    Austin schaute aus dem Wagenfenster. Draußen regierte das Chaos.
    Techs rannten umher, brüllten, gestikulierten, beschuldigten einander, schafften

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