Rumble & Rush (German Edition)
dich noch mehr. Wenn Dave nicht gerade oben über den Monitoren hängen würde, könnte ich dich zumindest küssen, wie ich es mir wünsche.«
Auch wenn die Hand des Kapitäns einen Moment länger im Nacken blieb, als nötig, zog dieser das Gesicht zurück. Gyl fragte sich, ob seine Augen ebenso glänzten wie Dustins.
»Wir bekommen schon noch unsere Gelegenheit«, ließ er den anderen wissen und deutete dann mit dem Kopf auf die Körbe, die sich noch an Bord befanden.
»Ich glaube, es wäre besser, wenn wir sie vorher loswerden, mir ist das Risiko zu hoch, dass eine der Befestigungen reißt und sie einfach so über die Reling gehen, oder etwas kaputt machen.«
»Gibst du den Jungs Bescheid, wenn du deine Sachen runterbringst und kommst dann zu mir auf die Brücke?«
Gyl nickte nur, griff dem Mann kurz in die Taille und steuerte dann seine Tasche an. Er ging zügig über das Deck und sah anschließend in verblüffte Gesichter, als er im Aufenthaltsbereich der Luna erschien.
Es kam niemand dazu Fragen zu stellen, denn Gyl forderte: »Schafft die Körbe vom Schiff. Wenn ihr noch Köder zur Hand habt, rein damit, falls nicht, gehen sie leer runter. Ihr müsst schnell sein und oben darf sich nichts mehr befinden, was durch die Gegend rutschen kann, okay?«
»Geht klar«, bekam er zu hören und hatte in dieser Sekunde den Eindruck, dass die Männer zufrieden waren, dass er auf einmal anwesend war. Er ging auf die Kapitänskabine zu, warf seine Tasche achtlos in die Ecke machte sich auf den Weg zur Brücke. Als er oben ankam, nickte er Dave nur zu und lächelte ihn aufmunternd an, denn der Seemann war blass, wie er es noch nie erlebt hatte.
»Ich würde mit Dave gern noch mal den Maschinenraum durchgehen, während die Jungs die Körbe ins Wasser lassen, in Ordnung?«, fragte er Dustin.
Das »Danke« genügte ihm und er verschwand wieder unter das Deck, um anschließend noch eine Etage weiter hinabzusteigen.
»Wir hatten letzte Woche ein paar Probleme mit einem der Stromverteiler, es gab einen kurzen, aber wir haben es gerichtet bekommen. Allerdings brauchen wir einen richtigen Elektriker, wenn wir in St. Thomas die Krabben loswerden.«
Der andere öffnete einen der großen Kästen und deutete auf eine verschmorte Leitung.
»Ich hab keinen Bock, dass ein Feuer ausbricht oder die Maschinen verrecken, also guck hier immer wieder rein, auch wenn es beschissen auf und ab gehen wird, okay, Dave?«
Der Mann nickte und sagte ehrlich: »Ich bin verdammt froh, dass du hier bist. Ich kenne die Luna noch nicht so gut und das macht mir gerade zu schaffen.«
Er war im ersten Moment versucht, Dave zu sagen, dass er bisher schließlich auch nur zwei Wochen auf der Luna gewesen war, aber dies würde den Mann nicht gerade motivieren.
»Du weißt doch, Dave, die Ladys hier draußen funktionieren alle gleich, mach dir keinen Kopf, das bekommen wir schon hin.« Er sah zufrieden, dass seine Worte nicht ohne Wirkung blieben und Daves Gesichtszüge entspannten. »Können wir Wasser aus den Tanks lassen, oder sind dafür zu viele Krabben drin?«
»Sie sind fast voll«, gab der andere mit bedrückter Miene zurück. »Wir wollten noch eine Reihe hochholen und dann nach St. Thomas. Aber es wäre ein Genickbruch geworden umzudrehen, der Sturm hätte uns in den Arsch getreten und du weißt, dass das in der Nähe der Küste gefährlicher ist, als hier draußen.«
Gyl nickte und kontrollierte anschließend mit Dave alle Anzeigen. »Hilf den Jungs oben, okay?«, bat er. Der Mann nickte und verschwand auf das Deck, er hingegen ging direkt hinauf zur Brücke.
Dustin saß nicht in seinem Sessel, sondern stand dahinter und starrte konzentriert auf die Monitore. Er bemerkte, dass Gyl die Brücke betrat, sah erst ihn an und warf dann einen Blick auf die Treppe, ob noch jemand folgte. Der Rothaarige lächelte und sagte gerade heraus: »Ich würde mir gerne einen Kuss von dir stehlen, auch wenn hier in knapp einer Stunde die Hölle losbricht.«
Gyl spürte das leichte Zittern seiner Finger und vergrub diese tief in den Hosentaschen, ehe er sich langsam in Bewegung setzte. Er blieb unmittelbar vor Dustin stehen, der sich aufgerichtet und ihm zugewandt hatte. Als sich eine Hand des Kapitäns zärtlich auf seine Wange legte, zog Gyl seine wieder aus den Taschen und ließ sie an Dustins Taille gleiten.
»Genau danach hatte ich verdammt viel Sehnsucht und wenn ich dich ansehe, wird es nur noch mehr Verlangen«, flüsterte der Mann und fasste damit
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