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Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Titel: Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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Aber er hatte nicht annähernd so viel Zeit investiert zu üben, wie man damit schoss. Adams Lungen verkrampften sich vor Angst, sein Rücken kribbelte vor Hitze, seine Zunge schien mit Sand beschichtet zu sein.
    Das geschah, wenn man gefährliche Leute jagte. Manchmal drehten sie den Spieß um und suchten selbst nach einem. Er musste ihn nur in Schach halten, dachte Adam. Hilfe war schon unterwegs.
    Die Waffe schien den Großen, der in der Nähe des Fensters stand, nicht im Geringsten nervös zu machen. »Adam, geben Sie mir das Ding, bevor Sie sich damit einen Zeh oder einen Finger oder noch mehr abschießen.«
    »Nein«, erwiderte Adam. Er schnippte die Visitenkarte des Mannes von seinem Schreibtisch und warf ihm ein gebundenes Angebot vor die Füße. »Da haben Sie Ihre Requisiten wieder, Sie Arschloch. Sie sind doch nur ein Hochstapler.«
    Der Große zuckte mit den Schultern. »Ich habe Sie angelogen. Aber Sie haben auch gelogen. Ab jetzt gibt es keine Lügen mehr.«
    »Sie zuerst. Wie heißen Sie wirklich?«
    Der Große lachte. »Ich bin niemand.«
    »Nein. Das Problem ist, dass Sie zu viele verschiedene Leute sind.« Adam streckte den Arm mit der Waffe aus und wurde ruhiger. »Sie haben mehr Namen als eine Katze Flöhe. Ich habe sie alle gefunden. Jeden Decknamen, den Sie in den letzten Monaten benutzt haben. Ich will wissen, wer Sie wirklich sind.«
    Der Große kniff die Augen zusammen. Er entfernte sich einen Schritt vom Fenster, einen Schritt, der ihn näher zu Adam brachte. Die Hände behielt er an der Seite. »Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Ich sage Ihnen, wer ich wirklich bin und für wen ich arbeite, und Sie sagen mir, wer Ihnen den Auftrag gegeben hat, nach mir zu suchen.«
    »Ich habe die Pistole, also stelle ich die Fragen, und Sie beantworten sie.«
    »Stimmt. Sie haben die Pistole«, erwiderte der Große in einem Ton, als hielte er diese Tatsache eher für nebensächlich.
    Adam musste schlucken. »Wie heißen Sie wirklich?«
    »Mein Name spielt keine Rolle. Wichtig ist nur, wer Sie dafür bezahlt hat, nach mir zu suchen. Das ist der einzige Grund, warum ich hergekommen bin. Weil Sie nach mir gesucht haben.« Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Sind Sie schon mal auf die Idee gekommen, dass ich vielleicht einer der Guten sein könnte?«
    »Ich … ich weiß, was Sie sind.« Adam versagte die Stimme. »Sie sind ein Terrorist. Oder haben Verbindungen zu einer Terrorgruppe.«
    »Damit liegen Sie vollkommen falsch«, antwortete der Große. Er lachte. »Sie sind doch nur ein Bücherwurm und naiv wie ein kleines Kind.«
    Adam schüttelte den Kopf. Er legte auch die andere Hand an den Griff der Pistole, um besser zielen zu können.
    »Und genau deshalb sind Sie jetzt in Schwierigkeiten. Sie mussten eine ganze Reihe von Gesetzen brechen, um mich und meine Decknamen zu finden: Bankgeheimnis, Datenschutzrecht, Bundesgesetze, die Verschlusssachen schützen. Die Daten, mit denen Sie mich gefunden haben, sind in Datenbanken gespeichert, für die Sie weder eine Genehmigung noch einen Zugang haben. Jemand hat Ihnen Zugang dazu verschafft. Sagen Sie mir, wer das war, und ich verspreche Ihnen, dass Ihnen nichts passieren wird.«
    »Setzen Sie sich auf den Boden, und legen Sie die Hände auf den Kopf«, sagte Adam. »Ich habe einen Freund angerufen, der für den Heimatschutz arbeitet. Der ist schon auf dem Weg hierher. Wenn Sie mir etwas tun …«
    »Ich soll Ihnen etwas tun?« Der Große runzelte die Stirn. »Das bezweifle ich doch sehr. Schließlich haben Sie die Waffe.« Er ging einen Schritt weiter. »Geniale Programmierer fangen nicht von einem Tag auf den anderen damit an, Leute zu finden, die nicht gefunden werden wollen. Für wen arbeiten Sie?«
    »Ich schieße. Bleiben Sie stehen. Bitte.« Adam klang nicht sehr überzeugend, nicht einmal in seinen eigenen Ohren. »Bitte.«
    Der Große riskierte noch einen Schritt auf Adam zu. »Sie sind viel zu nett, um mich zu erschießen, und ich werde Ihnen nichts tun. Geben Sie mir die Waffe. Und dann reden wir.«
    Nicky beobachtete die beiden durch das Fadenkreuz seines Gewehrs. Der Große bewegte sich Schritt für Schritt vorwärts, und der Computerfreak wurde von den Qualen der Charakterschwachen geplagt, weil er es nicht fertigbrachte, einen anderen Menschen zu erschießen. Es war die Hölle für ihn. Dann ging Nicky etwas durch den Kopf. Was, wenn der Computerfreak den Großen doch erschoss? Bekomme ich mein Honorar auch, wenn ich sie nicht erschieße und

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